Amtsblatt 1888/31 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 10. November 1888
2 angewiesen, die Ausforschung des im Jahre 1863 in Lotichnau im Bezirke M. Tiübau in Mähren geborenen und dahin zuständigen Johann Heinz, welcher von der regelmäßigen Stellung des Jahres 1886 illegal ausgs- blieben ist, durchzniühren. Der Genannte hielt sich im Jahre 1885 in Wien auf und wurde mit Urtheil des k. k. Landesgerichtes in Wien vom 4. December 1885 Z. 41 309 wegen des Ver brechens der Schändung zu 4 monatlichem schweren Kerker verurlheilt, welche Strafe in der Zeit der regelmäßigen Stellung an demselben vollstreckt wurde. Nach ausgestandener Strafe wurde Johann Heinz in die Heimat abgeschoben, hielt sich da nach Aussage seiner Mutier Genoseva Heinz circa acht Tage auf und entfernte sich vom Hause ohne Angabe eines Reisezieles. Seit dieser Zeit blieb Johann Heinz verschollen, bis durch eine Mittheilung seitens der Stadtdirection in Stuttgart yervorkam, daß der Genannte daselbst wegen Landstreicherei eine Freiheitsstrafe abzubüßen hatte. Die seither gepflogenen Nachforschungen blieben bisher erfolglos. Laut Auskunststabelle des k. k. Landesgerichtes in Strafsachen zu Wien ist der Gesuchte mittelgroß, hat länglichtes Gesicht, dunkles Haar, schwarze Augenbrauen, blaue Augen, leichten Schnurbart und ist der deutschen und böhmischen Sprache mächlig. Die Gemeinde-Vorstellungen werden angewiesen, die Nachforschungen insbesondere in der Richtung zu pflegen, ob der Genannte nicht etwa in einem gemeindeämtlichen Verzeichnisse der Stellungspflichtigen ausgesührt erscheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist und haben sich in letzterer Beziehung mit den betreffenden Pfarrämtern in's Einvernehmen zu setzen. Ueber ein positives Resultat ist bis 25. November d. I. anher zu berichten. St ehr, am 31. October 1888. Z. 11.116. Na sämmitilke Gememile - AorjickMgen Mit k. k. Gmckarmme-Postm-ConmMl^ Widerruf. Der im Jahre 1868 geborene Wilhelm Zboril aus Leipnik im Bezirke Weißkirchen wurde lau! des v. Erlasses der k. k. Statthaltern vom 18. October 1888 Z. 13.307/lV Von Salzburg in seine Heimatsgemeinde abgeschoben und der Nachstellung unterzogen, weßhalb es von dem h. ä. Erlasse vom 13. October 1888 Z. 10.498 Amtsblatt Nr. 29 sein Abkommen hat. Sleyr, am 2. November 1888. Z. 11.032. Kn sämmlliike Gememlle - AochckMgen, Mit k. k. OmckarmeriePosteMomiMNllm. Zufolge des h. Erlasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 18. October 1888 Z. 13.100/IV ist die Ausforschung des Stellungspflichligen Florian Bartl aus Mähren durchzusühren. Derselbe ist im Jahre 1868 zu Schimitz im Bezirke Brünn geboren als unehelicher Sohn der Cäcilie Bartl, Taglöhnerin in Schimitz, Tochter des Fwrian Bartl, angeblich Halblähners in Uhritz und römisch-katholischer Consession. Nähere Daten konnten bisher nicht erhoben werden. Ueber ein positives Resultat ist bis 25. November d. I. anher zu berichten. Die Gemeinde Vorstehungen werden insbesondere angewiesen, die Nachforschungen in der Richtung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem dortigen Verzeichnisse der Stellungspflichligen ausgesührt erscheint, seiner Stellungspflichl Genüge geleistet hat oder gestorben ist und haben sich in letzterer Beziehung mit den betreffenden Pfarrämtern in's Einvernehmen zu setzen. St ehr, am 30. October 1888. Z. 11.114. Ra sämnMlüe Gemeint - Aorjicklmgm Mil k. k. Gmckarmme-Postm-CommMl^ Zufolge h. Statthalterei-Erlasses vom 18. October 1888 Z. 12.828 hat sich der mililärtaxpflichtige, im Jahre 1858 in Linz geborene und nach Schwertberg zuständige Alois Berger, Sohn des Leopold Berger und der Maria Berger, geb. Brückler, welcher mit der für die Jahre 1883, 1884 und 1886 mit je 1 fl. bemessenen Miliiärtaxe, zu sammen im Betrage von 3 fl., im Ausstande haftet und bis Anfangs September 1888 als Knecht in der Gemeinde Ostering bedienstet war, von dort unter Zurücklassung seines Dienstboienbuches unbekannt wohin entfernt. Es ergeht daher der Auftrag, die geeigneten Nach forschungen nach dem Aufenthalte des genannten Militärtax- pflichtigen zu veranlassen und ein positives Resultat derselben bis Ende November l. I. anher anzuzeigen. Steyr, am 31. October 1888. Z. 11.033. Rn sLmlMAe Gememilk - VMckmuM, M lüe k. k. GmMrmme-Poßm-Com- MMlllM Mit Me imM. AernmltMg lle8 Rrankmslauses m Himüllg. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannfchast Linz vom 21. September l. I. Z. 12.866 pflegt der im -sahre 1839 geborene, zur Gemeinde St. Peler im Bezirke Linz zuständige Franz Ackert, Knnstgärtner, sich in den Spitälern, meistens in Kärnt n, Krain, Steiecmark, Tirol und Salzburg als Simulant rumzuschlagen una von den Aufenthaltsqemeinden angeblich zur Heimreise Geldvorschüsse herauszulocken. Derselbe wurde auch öfters mit Schub nach St. Peter instradirt und verursacht dadurch seiner Heimats- gemeinde erhebliche Auslagen. Infolge des Einschreitens der k. k. Bezirkshauptmann- schast Linz werden die Gemeinde-Vorstehungen angewiesen, den Genannten vor ärztlicherseits strengstens constatirter Spitalsbedürftigkeit in die Krankenpflege nicht auszu-
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