Amtsblatt 1888/29 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 20. Oktober 1888
Amt8- der k. k. Rezirkshauptmannschasi 8leyr. Nr. 20. Steyr, am 20. Oetoder 1888. Z. 10.378. An sämnülilke Gemeinde - Aorstcknngen nnil an ckie lioikw. Pfarrämter. Laut des mit dem h. Statthalterei-Präsidial-Erlasse vom 2. October 1888 Z. 2495 intimirten Erlasses des h. k. k. Ministeriums des Innern vom 22. v. M. Z. 4150/M.J. ist Tirol neuerdings, zum dritten Male im Laufe der letzten sechs Jahre, von einer verheerenden Hochwasserkatastrophe heimgesucht worden, welche sich diesmal auch über Vor arlberg erstreckt hat und nach einem Berichte des Herrn Statthalters in Tirol und Vorarlberg an Heftigkeit und Ausdehnung des inundirten Gebietes alle ähnlichen Elementarereianifse, von denen diese beiden Länder bisher betroffen wurden, um ein Bedeutendes übertrifft. Der Rhein, Jnn und die Etsch nebst vielen Neben flüssen und Wildbächen, durch die andauernden heftigen Regengüsse mächtig angeschwollen, haben mit ihren reißenden Fluchen zahlreiche Ortschaften und blühende Thäler über schwemmt und die gesammten, noch nicht eingebrachten Feldsrüchte, Obst und Wein vernichtet. Viele Gebäude wurden zum Theile arg beschädigt, zum Theile gänzlich zerstört, Einrichtungsstücke, Gerälhschaften und Vieh von der Hochfluch weggeschwemml. Der verursachte Schaden läßt sich dermalen noch nicht genau feststellen, ist jedoch, wie schon jetzt constatirt werden kann, ein ganz enormer und namentlich für Tirol, dessen Bevölkerung noch unter den Folgen der früheren Katastrophen zu leiden Hot, ein besonders fühlbarer. Der Herr Statthalter in Innsbruck hat zwar zur Linderung der augenblicklichen Noth bereits eine Sammlung milder Gaben in Tirol und Vorarlberg einleiten lassen, zugleich jedoch, nachdem die Mittel dieser ohnehin armen Länder durch die verheerenden Elementarereignisse der letzten Jahre erschöpft sind, an das h. k. k. Ministerium des Innern das Ersuchen gestellt, auch die in ähnlichen Unglücks fällen bereits wiederholt bewährte Mildthätigkeit und Opfer- willigkeit der Bewohner der übrigen Kronländer in Anspruch zu nehmen. Im Hinblicke auf die Größe des Unglückes fand sich das h. k. k. Ministerium des Innern veranlaßt, dieser Bitte des Herrn Statthalters in Tirol und Vorarlberg zu willfahren und auch in Oberösterreich die Einleitung einer Sammlung milder Spenden zu dem angedeuteten Zwecke zu bewilligen. Die Gemeinde-Vorstehungen werden daher eingeladen, zur Erzielung eines möglichst ausgiebigen Erträgnisses dieser Sammlung die entsprechenden Einleitungen im Einvernehmen mit den hochwürdigen Pfarrämtern sofort zu veranlassen und die eingehenden Beträge binnen vier Wochen anher zu senden. Steyr, am 9. October 1888. Z. 10.379. An sämmEäie OeineinAAorstcknngen. Der Verlagsbuchhändler Georg Freytag in Wien und Prag hat es in patriotischer Weise und mit großen materiellen Opfern unternommen, ein Bilderwerk zu schaffen, welches in künstlerisch ausgesührten Blättern den Inhalt der Volks hymne den weitesten Kreisen zugänglich machen soll. Diese Publication, welche um den ungewöhnlich niedrigen Preis von 80 kr. und in sämmtlichen Landessprachen in den Handel kommen wird, soll zugleich eine Erinnerung an das Äh. Regierungs-Jubiläum Sr. Majestät des Kaisers und an den 2. December 1888 bilden. Ein Theil des Rein- Erträgnisses nnrd einem wohlthätigen Zwecke und zwar dem Hernalser Officierslöchter-Institute gewidmet. Mit Rücksicht auf die loyale Tendenz, welche diesem Unternehmen zu Grunde liegt und in Anbetracht des hicmit verbundenen wohlthätigen Zweckes, nahm Se. Ex cellenz der Herr Minister-Präsident als Leiter des h. k. k. Ministeriums des Innern laut des Erlasses vom 29. Sep tember 1888 Z. 4345/M.J. keinen Anstand, einem dies bezüglichen Ansuchen des gedachten Verlagsbuchhändlers zu willfahren und die Verbreitung dieser illustrirten Votks- hymnen in jeder nach den gesetzlichen Bestimmungen zu lässigen Weise angelegentlichst zu empfehlen. Die Gemeinde-Vorstehungen werden daher infolge h. Statthalterei-Präsidial-Erlasses vom 3. d. M. Z. 2554 eingeladen, dieses Unternehmen kräftigst zu fördern und auf den größtmöglichen Absatz dieser Blätter einzuwirken. Steyr, am 9. October 1888. Z. 10.399. An jammllicke Gemeinde - WOcknngen. Die h. k. k. Statthalterei hat mit dem Erlasse vom 30. September 1888 Z. 12.221 die Vorlage eines Ver-
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