Amtsblatt 1888/20 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 20. Juli 1888

3 Z. 747/B.-Sch.'R. Un sämmtlllke OrtMutrMe Mll Zäiulteiiungen. Laut des Erlasses vom 26. Juni d. I. Z. 12.604 hat der Herr Minister sür Cultus und Unterricht über Ansuchen des Lehrerhaus - Vereines in Wien eröffnet, daß das Werk: Unser Kaiser, 1848 — 1888, Festschrift sür die vaterländische Jugend, als zur Vertheilung an die Schuljugend im Sinne des hohen Ministerial - Erlasses vom 29. April 1879 Z. 6303 (Verordnungsblatt Nr. 27) Ver ­ ordnung des k. k. Landesschulrathes vom 9. Mai 1879 Z. 1159 Verordnungsblatt Nr. 8 geeignet bezeichnet wird. Die Orlsschulräthe und Schulleitungen werden hievon in Folge Erlasses des k. k. Landesschulrathes vom 26. Juni 1888 Z. 12.604 in die Kenntniß gesetzt. K. k. Bezirksschulrath Steyr am 16. Juli 1888. Z. 7654. Nil sämmtliche Gememcke - VorstckMgm. Da in Neapel drei Cholerafälle vorgekommen sein sollen, hat die k. k. Seebehörde in Trieft einvernehmlich mit der königl. ung. Seebehörde in Fiume laut Mittheilung des k. k. Handelsministeriums vom 3. Juli d. I. Nr. 26.525 die strenge ärztliche Visite gegen Provenienzen aus den neapolitanischen Meerbusen auch bei gesunder Ueberfuhr angeordnet. — Obgleich eine unmittelbare Gefahr der Cholera-Einschleppung in das Reichsgebiet nicht besteht, ist in der Einleitung dieser Vorsichtsmaßregeln eine Mahnung gelegen, in den Gemeinden die fortgesetzte Beseitigung allgemeiner sanitärer Uebelstände, welche den Boden sür Infektionskrankheiten überhaupt und die Cholera insbesondere vorbereiten, nicht außer Acht zu lassen. Demgemäß werden die Gemeinde-Vorstehungen zu Folge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei vom 12. Juli d. I. Z. 8999/V aufmerksam gemacht, dem Gesundheitszustände der Bevölkerung ein erhöhtes Augen ­ merk zuzuwenden, die Evidenzhaltung und Anzeige von Infektionskrankheiten überhaupt strenge zu handhaben und sanitätswidrige Zustände mit allem Eifer zu beseitigen. Insbesondere bringe ich bei diesem Anlässe den Gemeinde-Vorstehungen die in den Jahren 1885 — 1886 wiederholt aus Anlaß der Cholera ergangenen Weisungen, namentlich die in den Amtsblättern Nr. 23 — 27 vom Jahre 1886 enthaltene ausführliche Belehrung über die Eholera zur genauesten Darnachachtung neuerdings in Erinnerung. Steyr, am 18. Juli 1888. Z. 7538. Rn sämmtlNp Ot'memäe - WHeäMgen. Mit Beziehung aus den hierämtlichen Erlaß vom n. v. M. Z. 6091 (Amtsblatt Nr. 16) betreffend die .z.wransqabe des Normal-Statutes für Meister-Kranken- Cafsen wird infolge des Erlasses des h. k. k. Ministeriums des Innern vom 3. d. M. Z 11.380 eröffnet, daß eine Auflage von 500 Exemplaren dieses Normalstatutes in deutscher Sprache bei der k. k. Hof- und Staatsdruckerei hergestellt wurde, von welcher dasselbe direct um den Preis von fünf Kreuzer per Exemplar bezogen werden kann. Hierauf sind die bestehenden gewerblichen Genossen ­ schaften entsprechend aufmerksam zu machen. Steyr, am 19. Juli 1888. Z. 7599. An alle äoäm. Pfarrämter uaä aa sämmilNe Oememäe - Vorßcklmgm. Laut eines Berichtes des Bürgermeisteramtes in Bielitz wird von den verschiedenen Behörden der anderen Kronländer vielfach übersehen, daß die Stadt Bielitz als autonome Stadt für das Bielitzer Stadtgebiet zugleich politische Behörde erster Instanz sei, woraus eine Reihe mehr oder minder lästiger Unzukömmlichkeiten hervorgehe, indem zahlreiche an das Bürgermeisteramt in Bielitz gehörige Sendungen, Requisitionen rc. an die Bezirkshaupt ­ mannschaft in Bielitz gerichtet werden und erst von dieser an das Bürgermeisteramt als dorthin gehörig abgetreten werden müssen. Aus diesem Anlässe wird zu Folge des Ersuchens der k. k. schlesischen Landesregierung in Troppau vom 24. Juni 1888 Z. 7816 in Erinnerung gebracht, daß das Bürgermeisteramt in Bielitz sür das Bielitzer Stadtgebiet auch die politische Behörde erster Instanz ist. Steyr, am 19. Juli 1888. Z. 7737. Nil sämmllicke Oememäe - AorftckMM unck k. k. OMaMerie-Postm-Comma Laut Berichtes der Gemeinde-Vorstehung Großraming vom 17. Juli 1888, Z. 1508, haben am Samstag den 14. d. M. zwei Zigeuner, Mathias Pfeiffer, und der angeb ­ liche Jacob Horwat, den Bauerngutsbesitzer Michael Steindler in Hintstein Nr. 9 durch Schlagen körperlich beschädiget, und wurde infolge dessen Erstgenannter und seine Familie, bestehend aus Weib Marie und zwei Kindern, Katharina und Gregor, vom Gemeinde-Vorsteher am 14. d. M. um etwa 7 Uhr Früh arretirt. Der von Mathias Pfeiffer angegebene Jacob Horwat ist sogleich nach der That entwichen und konnte nicht mehr eingeholt werden. Die Familie Pfeiffer, bei welcher infolge genauer Visitation zwei Legitimations-Karten lautend auf Mathias und Maria Pfeiffer aufgefunden wurden, wurden am 16. Juli 1888 durch den Gemeinde-Polizeidiener Johann Reiner mit dem Austrage, dieselben dem Gerichte zu über ­ stellen, nach Weher geführt, bei welchem Anlässe ihm Mathias Pfeiffer in der Nähe der neuerbautsn Ennsbrücke unbekannt in welcher Richtung entwichen ist. Das Weib und die zwei Kinder hat der Polizeidiener der Schubstation Weher übergeben. — Die Persons-Beschreibung des

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