Amtsblatt 1888/10 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 10. April 1888
3 Z. 3913. Rn sämmMe Gememcke-Wrßcklmgm. Die k. k. Bezirkshauptmannschast Wiener Neustadt hat unterm 16. Februar 1888 Z. 2655 berichtet, daß der nach Gramat-Neusiedl zuständige Franz Heider, 44 Jahre alt, katholisch, ledig, welcher wiederholt wegen Landstreicherei gerichtlich abgestraft erscheint, sich alljährlich in den Winter- monaten namentlich in den Krankenhäusern Steiermark's, insbesondere in Bruck a. d. Mur und Maria-Zell, als Simulant verpflegen läßt und Unterstützungen auf Kosten seiner hiedurch geschädigten Heimatsgemeinde in Anspruch nimmt. Infolge Auftrages der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 23. März, Z. 3213/11, werden die Gemeinde- Vorstehnngen auf das Vorkommen dieses Individuums mit der Weisung aufmerksam gemacht, dasselbe nicht vor ärztlich sichergestellter Spitalsbedürftigkeit in die Krankenpflege auf- zunehmen, demselben auch ohne nachgewiesene Nothwendigkeit keine Geldunterstützungen zu gewähren, vielmehr dasselbe im Falle der Arbeits- und Äusweislostgkeit der nächsten Sicherheitsbehörde zur entsprechenden Behandlung zu über weisen. Steyr, am 6. April 1888. Z. 2777. An sämmtliche Gemeinde - Worsteyungen. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschast in Freiwaldau vom 26. Jänner d. I. Z. 324 stehen nach benannte, nach Kohlsdors zuständige Individuen, und zwar : t. Franz Weidner, geboren 1854 zu Rennersfeld, 2. Josef Fieber, geboren 1855 zu Kohlsdorf, und 3. Josef Jauke, geboren 1852 zu Kohlsdorf im Verdachte einer ungebührlichen Inanspruchnahme der öffentlichen Krankenpflege und Armenversorgung. Die Obgenannten sind wiederholt abgestrafte und auf Schub gesetzte Individuen. Franz Weidner treibt sich vorzugsweise in den öster reichischen Alpenländern (Tirol, Oberösterreich und Nieder- österreich) und dann auch in Barern, Sachsen und Preußen herum und schlägt sich, wie aus der großen Anzahl der in jüngster Zeit an die Gemeinde Kohlsdorf gelangten Spitals- Aufnahms - Anzeigen zu schließen ist, viel in Spitälern herum. In Folge des Ersuchens der k. k. schlesischen Landes- Regierung in Troppau hat die h. k. k. Statthalterei in Linz mit Erlaß vom 28. v. M. Z. 2448 VII angeordnet, daß die sämmtlichen Spitals - Verwaltungen und Gemeinde - Vor- stehungen auf die genannten Individuen mit der Weisung aufmerksam gemacht werden, dieselben nicht ohne ärztlich sichergestellte Spitals-Bedürstigkeit in die Krankenpflege auf- zunehmen, ihnen ohne erwiesene Nothwendigkeit keine Geld- Unterstützungen zu gewähren, sondern diese Vaganten bei Arbeits- und Ausweislosigkeit der Sicherheitbehörde zur entsprechenden Behandlung zu übergeben. Steyr, am 29. März 1888. Z. 3392. Än sämmMe Gemeinde - Vorstellungen unst k. k. OmckaMme-Postm-Co Aus dem politischen Bezirke Steyr Umgebung wurden in Anwendung der U 1a und 2 des Gesetzes vom 27. Juli 1871, R.-G.-BI. Nr. 88 weiters polizeilich abgeschafft: Juliana Bable auch Pable, 16 Jahre alt, katholisch, ledig, Strazzensammlerin, von Steinerkirchen gebürtig und nach Loosdorf im politischen Bezirke St. Pölten heimatzu- ständig, mit dem rechtskräftigen hierämtlichen Erkenntnisse vom 7. Jänner l. I., Z. 270, auf die Dauer von fünf Jahren — und Theresia Pable, 35 Jahre alt, katholisch, verheiratet, Strazzensammlerin, von Loosdorf im politischen Bezirke St. Pölten gebürtig und ebendahin heimatszuständig, mit dem rechtskräftigen hierämtlichen Erkenntnisse vom 29. Jänner l. I. Z. 1208 auf die Dauer von zehn Jahren. Dies wird zur Vormerkung und Ueberwachung einer allsälligen Reversion im Nachhange zum hierämtlichen Erlasse vom 10. März l. I. Z. 2745 und 2746 im Amtsblatts Nr. 8 hiemit verlautbart. Steyr, am 6. April 1888. Z. 3069. An sämmllilke Gemeincke-Vorstckungen. Laut des Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschast Freiwaldau vom 9. Februar 1888, Z. 2115, steht der im Jahre 1863 zu Lndwigsthal, politischer Bezirk Freudenthal, geborne und nach Endersdorf, politischer Bezirk Freiwaldau, zuständige Josef Mattern im Verdachte einer ungebührlichen Inanspruchnahme der Krankenpflege und Armenverforgung. Josef Mattern ist ein arbeitsscheues, verschwenderisches Individuum, welches trotz des am 11. October 1887 er hobenen Erbtheiles im Betrags von 179 fl. die Dreistigkeit besaß, die Magistrate zu Pola und Trieft um Geldunter stützungen anzugehen. Infolge des Ersuchens der k. k. schlesischen Landes- Regierung in Trovpau ddto. 17. Februar 1888, Z. 2349, hat die hohe k. k. Statthalterei in Linz mit dem Erlasse vom 6. d. M., Z. 2792/11, angeordnet, die sämmtlichen Spitals-Verwaltungen und die Gemeinde-Vorstehungen auf den genannten Vaganten mit dem Bemerken aufmerksam zu machen, daß derselbe nicht vor ärztlich sichergestellter Spitalsbedürftigkeit in die Krankenpflege ausgenommen und ihm auch ohne erwiesene Nothwendigkeit eine Geldunter stützung nicht gewährt werde. Steyr, am 29. März 1888. Z. 3502. Rn sämmiMe Gemeinde - Vorstellungen. Die nachstehende Kundmachung der k. k. Statthalterei, betreffend die Johann Eggmayr'sche Stiftung für die durch Feuer oder Wasser Verunglückten, ist im Ortsgemeinde- Gebiete allgemein zu verlautbaren. Steyr, am 29. März 1888.
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