Amtsblatt 1887/33 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 30. November 1887

3 Z. 11.486. M sänmtMe OeMMlle-VorMlmgm. Seit Ende v. M. tauchen im Gebiete der Gemeinde Weiskirchen zahlreiche Scharlachsälle auf, welche insbcsonders durch ihre Verbindung mit diphtheritischem Halsleiden einen äußerst bösartigen Verlaus nehmen. Ich mache die Gemeinte - Vorstellungen auf das Vor ­ kommen dieser Krankheit mit deni Bedeuten auimerksam, auf derartige Krankheitsfälle im eigenen Amtsgebiete ein wachsames Auge zu haben und jeden, wenn auch vereinzelnten Fall sofort zur h. ä. Keuntniß zu bringen. Bei Scharlach-Erkrankungen ist insbesonders darauf zu sehen, daß ärztliche Hilfe sogleich in Anspruch genommen werde. Zugleich ist nach Constatirung der Krankheit ein allgemeines Verbot für alle Kinder und jungen Leute zu erlassen, worin der Besuch inftcirter Häuser, die Besichtigung und Begleitung von Leichen an Scharlach Verstorbener strengstens untersagt wird. Von dem Austreten der Krank ­ heit ist die Schulleitung in die Kenntniß zu setzen, damit alle mit Kranken im selben Hause zusammenwohnenden Schüler vom Schulbesuche abgehalten werden. Aerzte und Kaufleute sind anzuweisen, sich mit dem entsprechenden Desinfektionsmittel - Vorrathe — insbesondere Carbolsäure — zu versehen. Steyr, am 25. November 1887. Z. 1493/L.-Sch.-N. Nil sammUllil' OrtMulsMe Mll KltuMümgm. Kundmachung. In Folge Beschlusses des k. k. Bezirksschulrathes vom 21. November 1887 werden sämmtliche Ortsschulräthe und Ortsschulleitunqsn verständigt, daß die gemäß der Jnstruction vom 31. Mai 1876 Z. 1398 bestehende ständige Commission des Bezirksschulrathes für die Schul - Gesundheitspflege aus folgenden drei Mitgliedern zusammengesetzt ist: Dem Herrn k. k. Bezirksarzt Dr. Schuster in Steyr, dem Herrn k. k. Bezirks - Schulinspector Olbrich in Steyr, und dem Herrn k. k. Bezirksrichter Strnadt zu Krems ­ münster; als Ersatzmänner wurden bestellt für Letzteren der Hochw. Herr Dechant Joh. Nep. Dürrnberger in Steyr, für den Herrn Bezirks-Schulinspector der Schulleiter i. P. zu Steyr Herr Jenne. Die Ortsschulräthe und Schulleitungen werden ange ­ wiesen, dem von der Bezirksschulbehörde aus ihrer Mitte newählten Commissions-Mitgliede, beziehungsweise seinem Visatzmanne bei Erfüllung der im Z 5 der Jnstruction vor ­ gesehene» Amtshandlung zuvorkommend an die Hand zu gehen. K. k. Bezirksfchulrath Steyr am 27. November 1887. Z. 11.291. An sämmtMe Oememcke-VoHcklmgm. Laut Anzeige der k. k. Bezirkshauptmannschast in Landskron vom 4. October >1887 Z. 9097 treibt sich Bernhard Rößler aus Niederlichwe als Simulant in verschiedenen Spitälern herum, wodurch für die Heimats ­ Gemeinde, eventuell für den Landessond ungerechtfertigt Kosten erwachsen. Die von demselben zumeist gewählten Spitäler sind : Graz, Gastein, Bruck a. d. Mur und Hartberg, in welch' letzterem sich derselbe wieder im Monate September 1887 befand. Infolge des Erlasses der b. k. k. Statthalterei vom 8. November d. I. Z. 13.437/11 werden die sämmtlichen Gemeinde-Vorstände und im hiesigen Amtsgebiete bestehenden Krankenhäuser auf das Vorkommen des genannten Simu ­ lanten mit der Weisung aufmerksam gemacht, denselben vorkommenden Falles nicht vor ärztlich sichergestellter Spitalsbedürstigkeit und Unabweislichkeit in die Kranken ­ pflege auszunehmen, demselben ohne nachgewiesene Noth ­ wendigkeit auch keine Geldunterstützungen zu gewähren; im Falle der Bestimmungs- und Ausweislosigkeil aber der nächsten Sicherheilsbehörde zur entsprechenden Behandlung zu überweisen. Steyr, am 22. November 1887. Z. 11.292. Rn sämmMie Gememcke-VoHckMgm. Der Vagant Carl Lederer, 25 Jahre alt, lediger Müllergehilfe aus Weilbach im Bezirke Ried in Oberöster ­ reich, pflegte in verschiedenen Gemeinden Unterstützungs- Beträgs zu entlocken, wodurch seiner zum Ersatzs jener Beträge verpflichteten Heimatsgemeinde bereits namhafte Kosten erwachsen sind. In Folge des Einschreitens der Gemeinde-Vorstehung Weilbach und der k. k. Bezirkshauptmannschast Ried werden über Austrag der h. k. k. Statthalterei vom 8. d. M. Z. 13.634/11 die Gemeinden auf das Treiben dieses Individuums mit der Weisung aufmerksam gemacht, in Hinkunft bei Inanspruchnahme von Geldunterstützungen von Seile desselben mit größter Vorsicht vorzugehen, eventuell gegen ihn nach Maßgabe der Vaganten- und Schubgesetze das Entsprechende zu veranlassen. Steyr, am 22- November 1887. Z. 11.311. Nil sümnMiüe Oememile - VorMimgen, M k. k. Gmllarmme-Postm-CoiiM Widerruf. Der 46 Jahre alte, nach Linz zuständige Kellner Franz Scharinger wurde eruirt, weßhalb es von dem h. ä. Erlasse vom 22. Februar 1887 Z. 2208 Amtsblatt Nr. 6 ex 1887 sein Abkommen findet. Steyr, am 22. November 1887.

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