Amtsblatt 1887/30 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 30. Oktober 1887

Amts-HM alt der k. k. Rezirkshaupkmannschafl 8keyr. Ur. 30. Steyr, am 30. Oetolrer 1887. Z. 10.400. M jämmttilke Oemeilllle-Aorsteliungen. In Betreff der Ueberreichung der Bekenntnisse und Unzeiten zur Einkommensteuer-Bemessung für das Jahr werden die Gemeinde - Vorstehungen die vorgeschrie- benen Fassionsblanquetten nebst einer Druäsorte über das »oiznlegende Zustellungs - Verzeichniß erhalten ; die Fassionen >Gznhvle» und nach den Hausnummern der einzelnen «Ochulwu geordnet mit dem erwähnten Zustellungs-Ver- i^lhustse bl» .'I. Jänner 1888 hierher einzusenden. Die wein,., mttsvlgcnde Kundmachung ist anzuschlagen und entsprechend zu verlautbaren. In jeder Fassion ist Einnahme und Ausgabe, sowie das reine Einkommen einzusetzen, und wo dieses mangelt, ist dieselbe sogleich zur Verbesserung zurückzustellen. Weiters wäre darin an gehöriger Stelle die Anzahl der Hilfsarbeiter einzniehea, und inen» ein Gewerbe im Wege der Ver- pachlnng anSgeiibt Wird, so ist auch der Name des Pächters oder Verpächiers, die Pachldauer und der jährliche Pacht- schilling, dann ob Pächter oder Verpächter die Erwerbsteuer zu berichtigen hat, anzugeben. lieber allsällige Aenderungen ist bei Vorlage der Fassionen zu berichten. Sollten in der Gemeinde Grundpachtungen entweder von einzelnen Grundstücken oder von ganzen Komplexen bestehen, so ist, nachdem der Pächter eines gepachteten '"»nndstticke« bezüglich des Pachtgewinnes hieraus nach > t > «es Einkommensteuer - Patentes vom 29. Oktober 1849 »er Einkommensteuer unterliegt, mit den gesammelten .Visionen ein Verzeichniß mit der Benennung der Ver- , 'a,hi,r und der Pächter unter der Angabe der Pachtdauer nun jährlichen Pachtschillings vorzulegen. 'lehr, am 22. October 1887. Z, WNN. K« jamnilMe Gememcke-Vorstcklmgm. Von dem k. k. 9kevier - Bergamte zu Wels wurde am 3 d. M. dem Johann Antl, Bergbau-Unternehmer, der ­ zeit wohnhaft in Thomigsdorf bei Landskron in Böhmen, gier dessen Gesuch (tu perlkontsto 3. October 1887 Z. 694 die Bewilligung ertheilt, im Bereiche der k. k, Bezirkshaupt- mannschast Steyr nach den Bestimmungen des allgemeinen Berggesetzes vom 23. Mai 1854 auf die Dauer Eines Jahres zu schürfen. Das Schurfgebiet umfaßt sämmtliche Catastral- Gemeinden des politischen Bezirkes Steyr. Bei der Ausübung dieser Bewilligung ist der Schürfer verpflichtet, sich genau an die Vorschriften des oberwähnten Berggesetzes zu halten, und allen diesfälligen Anordnungen der zuständigen Bergbehörde unweigerlich nachzukommen, widrigens die in dem Berggesetze auf die Unterlassung dieser Pflichten verhängten Folgen einzutreten haben. Nach Ablauf obiger Frist, und insoserne eine Ver ­ längerung derselben bei der zuständigen Bergbehörde nicht erwirkt wurde, erlischt gegenwärtige Schürf - Bewilligung mit allen auf deren Grundlage erworbenen Schurfrechten von selbst. Steyr, am 24. October 1887. Z. 10.215. M sämmMe Gememile - VorßckMgm unck k. k. Omllarml'rie-Postm-CommMM Beim Stadtgemeindeamte Leoben befindet sich ein Mann in Haft, welcher angibt, Jgnaz Andreatto zu heißen, katholisch, ledig, ein Sohn des Steinmetzes Jgnaz Andreatto und dessen Ehegattin Maria zu sein, welch' Letztere sich in Civezzano, Bezirk Trient, aushalten soll, wogegen der Vater nach Frankreich ausgewandert ist. Er will im Jahre 1863 in Civezzano geboren und im Jahre 1867 von dort mit seinem Vater nach Wien ausgewandert sein, soll sich bei der Wäscherin Therese Theuer in Ottakring bei Wien aufgehalten, die Schule in Ottakring besucht, sodann beim Fleischer Neumayer in Wien die Fleischerprofession erlernt haben und hieraus in der Jaroschauer Bierhalle in Wien durch circa ein Jahr bis 1879 und endlich 1883 bei einem Gastwirthe im Wiener Prater beschäftigt gewesen sein. Im Jahre 1885 wurde er angeblich vom Bezirksgerichte Voran unter dem Namen Carl Herfner ays Wien, im selben Jahre vom Bezirks ­ gerichte Enns unter dem Namen August Wanderer und im Jahre 1886 vom Bezirksgerichte Graz unter dem Namen Jgnaz Andreatto bestraft.