Amtsblatt 1887/27 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 30. September 1887

2 Z. 9153. Ausweis aä Statth.-Z. 11.659/V über den Stand der ansteckenden Thierkrankheiten in Oberösterreich mit 12. September 1887. Steyr, am 22. September 1887. Uame Zahl der verseuchten Höfe Tag Anmerkung des politischen Bezirkes der Gemeinde der Ortschaft der anstecken ­ den Thier- Krankheit der Consta- tirung des Er ­ löschens Rohrbach Ulrichsberg Milzbrand der Rinder, Ziegen und Schweine 1 9/9 — Freistadt Grünbach Heinrichschlag Lungenseuche 1 3/8 - — kein Kranken- rest Lasberg Grensberg 1 11/8 — Linz (Land) Lorch Ennthal Rothlaus 1 28/8 10/9 Z. 9420. In sämmtliche Gemeinde - Umstellungen. Laut Berichtes des Vicegespans des Raaber Comitates vom 28. Juli l. I., Z. 1844, läßt sich der unterstandslose, nach Täth (Raaber Comitat) zuständige Kellner Stefan Ger- manitz mit chronischen Unterschenkel-Geschwüren (Hlous oiuri8) in verschiedenen Spitälern verpflegen, wodurch der Kranken- Fond seiner Zuständigkeits-Gemeinde ungebührlich in hohem Maße belastet wird. Infolge dessen werden zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei vom 10. d. M., Z. 10.733/11, die sämmtlichen Spitalsverwaltungen und die Gemeinden aus dieses Indi ­ viduum mit der Weisung aufmerksam gemacht, daß der Vorgenannte bei allfälliger Anmeldung zur Spitalsbehandlung einer genauen ärztlichen Untersuchung unterzogen und nur in solchen Fällen ausgenommen werde, wo eine Spitalsbe ­ handlung unumgänglich nothwendig ist. Steyr, am 22. September 1887. Z. 9048. — An sämmtliche Gemeinde-Uorsteyungen. Johann Kolbinger, lediger Schmiedgeselle, geboren 1837, zuständig nach Oberndors, Bezirk Salzburg (Land), treibt sich bereits seit längerer Zeit vorwiegend in Salz ­ burg und Tirol arbeitslos herum und sucht in den ver ­ schiedenen Spitälern als Krankheits - Simulant Ausnahme und Verpflegung, oder erwirkt von den Gemeinde - Vor- stehungen Reisevorschüsse, wodurch seiner Heimatsgemeinde namhafte Kosten erwachsen. Personsbeschreibung: Statur: mittelgroß; Gesicht: oval; Haare : röthlichbraun ; Augen: grau; Zähne: mangelhaft; struppigen, röthlichen Vollbart; besondere Kenn ­ zeichen: schlottender Gang und näselnde Stimme. Zufolge Erlasses der h. k. k. Statthalterei vom 26. v. M. Z. 9110/11 werden daher die Gemeinden und die Verwaltungen der Gemeinde- und Privatspitäler aus dieses Individuum aufmerksam gemacht und angewiesen, demselben nur im dringendsten ärztlich constatirten Bedarfs ­ falle eine Spitalspflege oder Unterstützung angedeihen zu lassen, eventuell die Behandlung des Genannten nach dem Schulgesetze zu veranlassen. Steyr, am 20. September 1887. Z. 9678. An sämmtliche Gemeinde-Worstestungen u. k. k. Gendarmerie-Wsten-Kommanden. Gegen Martin Disko aus Czisman in Ungarn wurde hieramts die Strafamtshandlung wegen Uebertretung des Hausirpatentes bereits durchgeführt. Es wird somit der hierämtliche Erlaß vom 29. Juli l. I. Z. 5348 im Amtsblatts Nr. 21 widerrufen. Steyr, am 29. September 1887. Z. 9616. M sämmlliLe Gimemlle-AochläMgm Mit k. k. Genllarmem-Mm-CommM^ In Folge h. Statthalterei-Erlasses vom 21. Sep ­ tember 1887 Z. 11.909/11 sind die Erhebungen einzuleiten nach der Identität der Leiche eines unbekannten Mannes, welche, bereits in hohem Verwesungsgrabe begriffen, in der Donau ausgesangen und in der Gemeinde Wilhering an's Land gebracht wurde. Beschreibung: Körper: groß; Haare: braun, grau gemengt; Zähne: gelb, vollzählig, soweit wahrnehmbar; Spuren einer Gewaltthätigkeit wurden an selben nicht vor ­ gesunden. Die Person dürste im Alter von 40 Jahren gewesen und circa 4 Wochen im Wasser gelegen sein. Bekleidet war die Leiche mit einer Gattie von halb ­ gebleichtem Schnürlbarchent, gestreiftem Oxfordhemde, oben darüber weißem Leinwandhemde, schwarzer Hose und Weste von gleichem Wollstoffe, schwarzem Sammtrock und ziemlich abgetragenen Stiefletten mit sehr hohen Stöckeln. In der Hosentasche befand sich ein kleines, schwarzledernes Brief ­

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