Amtsblatt 1887/24 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 30. August 1887
3 Denn bisher wurde gleichzeitig das Interesse des Neligionsfondes und jenes der übrigen Parteien versichert, wobei letztere die auf sie entfallende Theilquote der Prämie mitzubezahlen hatten. Um nun zu verhindern, daß solche Interessenten bei Ablauf der staatlicherseits vorgenommenen Versicherung der öffentlichen Fondsgebäude aushören, ibr specielles Interesse zu versichern, sind die gedachten Parteien, insbesondere die Gemeinden und Privatpatrone im Wege einer allgemeinen Bekanntmachung in den Amtsblättern oder auf andere geeignete Weise darauf aufmerksam zu machen, daß sie es nicht Unterlasten mögen, ihr Interesse an der Erhaltung von Kirchen- und Psarrhofbaulichkeiten auch in Zukunft versichern zu lasten, beziehungsweise wo solches bisher unter lassen wurde, dieses Versäumniß baldigst nachzuholen. Zugleich sind dieselben darauf aufmersam zu machen, daß im Falle eines Brandunglückes bei einem derart un versichert gebliebenem Gebäude Ansuchen mn Subventionen oder Vorschüsse aus dem Religionssonde bei besten ander weitiger Belastung und bei dem gänzlichen Abgänge einer diesbezüglichen Verpflichtung nicht berücksichtigt werden könnten. Schließlich wurde noch bemerkt, daß Versicherungs- Verträge, bei denen nicht das ganze Gebäude, sondern nur ein idealer Theil desselben versichert wird, zu besten Wieder herstellung der Versicherte verpflichtet ist, nach der Natur tu e Versicherungsgeschästes (Z 1288 des allg. bürgl. Gesetz- bnche«) ganz wol möglich und auch in der Praxis der Versicherungsgesellschaft üblich sind. Jedoch wäre es, um k Heiligkeiten im Schadensfälle vorzubeugen, vorsichtig, diesen Umstand in Form einer besonderen Clausel in den Vertrag aufzunehmen. Dieses wird infolge h. Erlasses des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 9. d. M. Z. 12.184 mit dem Beilügen eröffnet, es mögen die hochw. Pfarrämter den bezüglichen Privatpatronen die entsprechende Bekannt gabe machen. St ehr, am 29 August 1887. 8 ckulwesen. Aus dem Sitzuugsprotocolle des k. k. Bezirksschulrathes - l.hr ddtv. 22. August ergeben sich nachfolgende Berhandluugs- zustande: Die von dem Vorsitzenden verfügte Einrückung einer M.guug au die OrtsschnlrSthe und Schulleitungen in das bezirks- tuuqgmamsichastliche Amtsblatt, betreffend die vorgefchriebenen Mag«-,beste für die einzusührenden gleichförmigen Schreib- und t rheulhekru, dann die erfolgte Rückantwort an das k. k. Ergänzungs- o s Umumando Linz bezüglich des Verzeichnisses über die Dauer > > nuaunistmg militärpflichtiger Lehrer wurde zur Kenntniß ge- . .... ... . Die Competenz-Gesuche um die erledigten Lehrerposteo ,u > u listigen Volksschulen in Brunubach und Rohr, dann an l , ............................. Volksschule in Lausa wurden der Prüfung unter- u nach dem Ergebnisse dieser Prüfung die Reibung bn , battgestmden. — Bezüglich der Wiederbesetzung der muaMeu stutnbbinstelle in Sierning wurden jene Bewerber, welche das zur deliMstuen Anstellung erforderliche Lehrbefähiguugs- steuguiß erwarben, i» Betracht gezogen und gereiht. — Das 'üstuch eines Lehrers »in Zuerkennung der 3. Quinquennalzulage wn,w bevorwortend dem k. I. Landesschulrathe vorgelegt. — Sw Bitte einer Lehrerswitwe nm Zuerkennung ihres Witwen- gehaltes wurde an den Landesausschuß mit dem Gutachten aus Gewährung und Zuwendnug eines Erziehungs-Beitrages für die jüngste Tochter übersendet. — Das Einschreiten eines Schulprovisors um Zuweisung eines im Orgelspiele kundigen Unterlchrers wurde in Anbetracht einer mittlerweile erfolgten anderweitigen aushilfsweise» Verfügung, ohne Aenderung derselben, abgelehnt. — Das Ansuchen einer verehelichten Unterlehrerin um Enthebung und einstweilige Beurlaubung wurde tbeilweise bewilligt, in Betreff der Entbebung aber dem k. k. Landesschulrathe vorgelegt. — Bezüglich der Bestellung zweier absolvirten Lehramtskandidaten als Aus- bilss - Unterlebrer für Kremsmünster und Sipbachzell wurde die Genehmigung des Laudesschulratbes eingeholt. — Das Einschreiten der Lebrersgattin in Tbanstetten um Bestellung als Arbeitslehrerin dortselbst wurde an den Ortsickulrath zur gutächtlicken Aeußerung in subjektiver und objectiver Hinsicht -»gefertigt. — Die technische Collaudiruug des Schnlerweiterungsbaues in Sipbachzell und dessen Besichtigung seitens eines Mitgliedes der ständigen Sauitäts- Commifsion wurde auf den 2. September festgesetzt. — Das Er- hebungsprotocoll, betreffend die Förderung des Schulbaus-Neubaues an der vierclassigen Volksschule in Weher, wurde zur Kenntniß ge nommen und zur Borlage des Bauprojektes ein Termin bis Ende kommenden Monates gegeben. — Den Wünschen der Ortsschulrätbe Bad Hall und Pfarrkirchen um Ferienverlegung wurde willfahrt. — Bezüglich des Stundenmaßes für den Handarbeitsunterricht iri Lausa und Trortenbach wurden dem Landesausschusse die gewünschten Auskünfte gegeben. — Die Arbeitslehrerin in Weichstetten wurde über ibr Ansuchen von dieser Funktion entboben und zur Wieder- besetzung dieser Stelle die Concurs-Ausschreibung veranlaßt. — Die Jntimativn des k. k. Laudesschulratbes, betreffend einen wegen grober Unsittlichkeit in strasgerichtliche Untersuchung gezogenen und flüchtig gewordenen Lebrer aus Triest, dann die Verzeichnisse von Budweis, Eger, Przibram, Brünn und Triest über reprobirte Candidaten wurden zur Kenntniß genommen. — Der Ausweis über die im Monate Juli l. I. zu Linz apvrobirten Candidaten dient zum Amtsgebrauche in geeigneten Fällen. — Aus Anlaß eines Rekurses wegen Schulversäumnißstrafen wurde ausklärender Bericht an den k. k. Landesschulratb erstattet. — Dem Ansuchen um Ent lastung einer Schülerin von Neustift aus der Schulpflicht wurde Mangels gesetzlicher Gründe dermalen keine Folge gegeben. — Die Anfrage der Schulleitung Wolfern, ob auf Grund einer erfolgten Modifikation des Schulbesuches ein neuer Stundenplan abgefaßt werden soll, wurde bejahend beantwortet. — Ueber den Ort und die Dauer der Fortbildungs-Uuterrichtscurse wurden die Schul leitungen zur Berichterstattung bis 10. k. M- aufgefordert. — In Folge Ablebens des Ortsschulinspectors in Tbanstetten wurde der Ortsschulratb zur Erstattung eines Ternovorschlags angewiesen. — Dem Ansuchen einer Partei in Zenndorf um Erniedrigung des Zins fußes von dem auf dem betreffenden Gute sichergestellten Schulfonds- Capitale pr. 2000 fl. von 5°/o aus 4'/-°/» ist die gewünschte Folge gegeben worden. — Einer Gemeinde, welche einen Umtausch einer Gruvdentlastungs-Obligation veranlaßte, in dessen Folge das Sckul- sondscapital sich nur mit 4"/a verzinset, wurde eröffnet, daß durch sei. — Ueber den Bericht des Ortsschulrathes Unterlaussa, betreffend die Erbaltungskosten der dortigen Schule, wurde eine Aeußerung des k. k. Steueramtes Weher eiugeholt. — Dem Ortsschulrathe Tbanstetten wurden Weisungen des k. k. Laudesschulratbes, welche auf Grund des Cvllaudirungsbesundes nothwendig erkannt wurden, eröffnet. — Die Absentenausweiie wurden der vorschriftsmäßigen Beamthandlung unterzogen, die Fehlanzeigen und die von den Ortsschulrälheu im eigenen Wirkungskreise ertheilten Verwarnungen zur Wissenschaft genommen, an II Schulstationsorten theil« Geld bußen, theils Einschließungsstrafen verhängt.
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