Amtsblatt 1887/22 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 10. August 1887

4 Z. 1073/B.-Sch.-R. Nn, sämmitilkk KMtteÜMgm. Behufs Abfassung des Jahrcshauptberichies ist bis zum 27. August l. I. die Beantwortung nachstehender Fragen zuverlässig hieher einzusLicken: 1. WaS für eine Art der Schulbesuchs-Erleichterung be ­ steht an der dortigen Schule? 2. Wie groß ist nach dem Stande vorn 1. Mai d. I. aus Grund der Schulbeschreibung die Zahl der Schüler (getrennt nach Geschlechtern anzusühren) a) im siebenten d) im achten Schuljahre? 3. Wie groß ist die Zahl derjenigen Kinder (getrennt nach Geschlechtern anzusühren), welche eine Schulbesuchs- Erleichterung genießen n) im siebenten d) im achten Schuljahre? 4. Wie viele Kinder wurden an denjenigen Schulen, welche einen regelmäßigen 7 jährigen Schulbesuch haben, im letzten Quartale des 7. Schuljahres in den gekürzten Unterricht versetzt? S. Wie groß ist die Zahl der Kinder (getrennt nach Geschlechtern anzusühren), welchen an den Marktschulen eine individuelle Schulbesuchs-Erleickterung gewahrt wurde n) im siebenten b) im achten Schuljahre? 6. Wie groß ist die Zahl der im schulpflichtigen Alter stehenden normal entwickelten Kinder der dortigen Volks schule, welche keinen Unterricht genossen haben? 7. Wie viele Religionslchrer ertheilten den Religions ­ unterricht an der dortigen Volksschule? 8. Wie viele Lehrpersonen der dortigen Volksschule besitzen n) das Reife- und Lehrbesähigungs-Zeugniß b) das Reise-Zeugniß allein? 9. Besitzt die dortige Arbeitslehrerin ein Lehrbesähigungs- Zeugniß ? 10. Besteht an der dortigen Schule ein Schulgarten, und was ist in Bezug aus Obstbaumcultur, Seide.nbau, Bienenzucht rc. geschehen? 11. Wer hat das Eigenthumsrecht über daZIMstgeSchulhaus D 12. Sind Privatpersonen oder Corporalionen in der Zeit vom 1. August 1886 bis 31. Juli 1887 als besondere Förderer der Schule namhaft zu machen, und worin bestehen ihre verdienstlichen Handlungen? 13. Bestand an der dortigen Schule ein n) landwirthschaft- licher, d) gewerblicher Fortbildungskurs, o) Fortbildungs ­ kurs für Mädchen? 14. Wie viele blinde und taubstumme Kinder des dortigen Schulsprengels befinden sich im schulpflichtigen Alter, welchen Unterricht bekommen sie und mit welchem Erfolg? 15. Wurde an der dortigen Volksschule im abgelausenen Schuljahre der Turnunterricht ertheilt? K. k. Bezirksschulrath Steyr am 8. August 1887. Z. 6992. Rn sämmitilke Gememcke-Vorsteälmgm. Der Tagschreiber Albert Löwrnstein, 37 Jahre alt, nach Cilli zuständig, zieht, angeblich Beschäftigung suchend, in verschiedenen Kronländern umher, und hat seit einer Reihe von Jahren wiederholt von verschiedenen Gemeinden sich Reiseunterstützungen erschlichen, wodurch seiner HeimatS» gemeinde bedeutende Kosten erwachsen sind. Zu Folge Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz vom 20. Juni l. I. Z. 7616/Il werden die Gemeinde-Vor- stehungen aus das Treiben dieses Individuums behuss ent ­ sprechender Vorsicht bei allfälligen Unterstützungs-Ansprüchen, eventuell polizeilicher Behandlung aufmerksam gemacht. Steyr, am 7. August 1887. Z. 7897. ------------------- Nil sämmiMe Gememile - Vorstellungen, und k. k. Genstarmerle-Posten-Commancke^ Laut des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Landesvertheidigung vom 22. Juli 1887 Z. 12.330/1507 II k hat die k. k. Statthalterei für Dalmatien um die Veran ­ lassung der Ausforschung des am 26. Jänner 1866 zu Zara geborenen Jacob Koludzeig, welcher bei den Stellungen in den Jahren 1886 und 1887 nicht erschienen ist, angesucht. Sein Vater, Johann Koludzeig, wurde in Jurkow im Bezirke Neu-Sandez am 11. Juli 1831 geboren und vermälte sich, während er Krankenwärter im Civilspitale in Zara war, am 9. September 1862 mit Margaritt» Calzaretti aus Pago. Da die von der besagten Statthalterei sowol nach den Eltern, als auch nach dem genannten Stellungspflichtigen in ihrem Verwoltungsgebiete, sowie in den Bezirken Brzesko und Neu-Sandez in Galizien einge ­ leiteten Nachforschungen bisher erfolglos waren, so ergeht in Folge h. Ctatlhalterei-Erlasses vom 29. Juli 1887 Z. 9703/IV der Auftrag, die bezüglichen Nachforschungen und zwar insbesondere in der Richtung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen einer Gemeinde aufgesührt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat oder gestorben ist. Ueber ein positives Resultat ist bis 25. August 1887 anher zu berichten. Steyr, am 4. August 1887. Z. 7193. ------------------- An sämmtliche Gemeinde - Jorstehungen. Die k. k. o. ö. Statthalterei hat mit dem h. Erlasse vom 30. Juni !. I. Z. 5425/11 zum Zwecke der Erleichterung des polizeilichen Vorgehens gegen die wandernden Zigeuner ­ banden genaue Erhebungen über jene Zigeuner angeordnet, welche in Oberösterreich heimatberecbtigt sind, oder über deren hierländige Heimarszuständigkeit Verhandlungen im Zuge sind. Die Gemeinde-Vorstehungen werden demnach ange ­ wiesen, bis län g ste n s 15. S ep 1 e m b e r l. I. anher genaue Ausweise über jene Zigeuner vorzulegen, welche entweder in der Gemeinde heimatberechtigt sind, oder über deren Heimats ­ zuständigkeit zur Gemeinde die Verhandlungen im Zuge sind. Diese Ausweise haben folgende Rubriken zu enthalten: 1. Namen und Beinamen; 2. Geburtsjahr und Ort; 3. Eheliches oder Concubinats - Verhältniß ; 4. Zahl der Köpfe der eigentlichen oder uneigentlichen Familie; 5. Be ­ schäftigung der Einzelnen; 6. Aufenthalt; 7. Heimatsrecht erworben durch; 8. Datum und Zahl des letzten in An ­ gelegenheit der Heimatszuständigkeit etwa erflossenen bezirkS- hauptmannschaftlichen Erlasses ; 9. Anmerkung (z. B. Kenn ­ zeichen, Vorstrafen, Verwandtschaft, Vermögen). Eventuell ist bis zum obigen Termine der Fehlbericht zu erstatten. Steyr, am 3. August 1887. Redaction und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. Haas'sche Buchdruckerei in Steyr.

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