Amtsblatt 1886/26 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 20. September 1886

3 Z. 7400. Nn. sämmEcke OMemäe-Vorsteälmgen, un,ck k. k. Oeiularttlerie-Posten-Commaiillm. Im Gemeindegebiete Krummnußbaum, pol. Bezirk St. Pollen, wurde am 3. Juni l. I. ein männlicher Leichnam angeschwemmt. Derselbe ist groß, hat röthliche Haare, am Vorder- ' Haupte eine Glatze, röthlichen Schnurbart und einen be- - deutenden Leistenbruch. Bekleidet war derselbe mit einem ! grauen Garnstoffrocke, grauer Wollstoffhose und ebensolcher ! Weste, weißen Leinenhemd mit großen Manchettenknöpfen, ! schwarzer Halsbinde, blauer Barchentunterhose und an den ! Sohlen ausgebesserten Stiefletten. Bei demselben wurden gefunden ein rothes Sacktuch, zwei leere Geldbörsen, zwei Taschenmesser, eine hölzerne Tabakpfeife mit kurzem Rohre, eine hölzerne Zigarrenspitze und eine Zündhölzchenbüchse aus weißem Bleche. Zu Folge Erlasses der k. k. o. ö. Statthalterei vom tl. d. M. Z. 11890/ll sind nach der Identität und Her ­ kunft dieses unbekannten, ertrunkenen Mannes eingehende Erhebungen zu pflegen und ist ein etwaiges positives Resultat unverzüglich anher anzuzeigen. Steyr, am 15. September 1886. Z. 7026. Un sämmttilke Oememäe-AockeälMlM »mä k. k. Omäarmme-Postm-Commamle^ Zu Folge h. Statthalterei-Erlafses vom 24. Aug. 1886 Z. '.0654/lV ist über Veranlassung der k. k. Statthalterei in Graz auszuforschen ein Individuum, dessen Familienname unbekannt ist, welches aber angab, mit Taufnamen Andreas zu heißen. Dasselbe wurde, laut Entscheidung der Bezirks ­ hauptmannschaft Leoben vom 30. Juli 1884 Z. 11972, nach Z 19, Punkt 4, des Gesetzes vom 3. December 1863 R.-G.-Bl. Nr. 105 der Gemeinde Mühlthal zugewiesen und wurde ihm im Jahre 1885 ein Certificat, lautend auf den Namen Andreas Oesterreicher, ausgestellt. Dieses Individuum ist von kleiner Statur, hat ovales Gesicht, blaue Augen, lichtblonde Augenbrauen, schmale Nafe, sehr gute Zähne, rundes Kinn, lichtblonde Haare, ge ­ sunde Gesichtsfarbe, ist angeblich des Lesens und Schreibens unkundig, spricht deutsch und etwas ungarisch. Das Alter desselben ist unbekannt. Die bezüglichen Nachforschungen sind insbesondere in der Richtung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem der Verzeichnisse der Stellungspflichtigen einer Ge ­ meinde aufgeführt erscheint, dortselbst seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ueber das Ergebniß dieser Nachforschung ist im Falle eines positiven Resultats bis 15. Oktober l. I. anher zu berichten. Steyr, am 1. September 1886. Z. 7098. Än lüe kolkumrlügm Pfarrämter. Johann Templmayer, Sohn der am 20. August 1860 im Armenhause zu Grünburg verstorbenen Marie Templ ­ mayer (48 Jahre), geboren angeblich im Jahre 1852 am 25. October, nach Grünburg zuständig, jetzt vacierender Tag- löhner, benöthigt einen Geburts- oder Taufschein. Da Johann Templmayer in der Taufmatrik der Pfarre Grünburg nicht aufscheint, nach der Meinung des Pfarramtes Grünburg dieser Mann etwa in einer Pfarre des Bezirkes Steyr geboren und getauft worden sein dürfte, so stelle ich über Zuschrift der k. k. Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf das Ersuchen, in dem dortigen Taufbuche bezüglich des Genannten nachforschen zu wollen und im Falle eines positiven Resultates bis Ende d. M. einen Taufschein anher zu übersenden. Stempel und Schreibgebühr werden sogleich nachge ­ sendet werden. Steyr, am 6. September 1886. Z. 7183. Rn sämmtMe Gemeimte - WlHeälmgm. In Folge Requisition des k. k. 14. Ergänzungs-Bezirks- Commandos in Linz vom 4. September 1886 Nr. 5517/L wird verlautbart nachstehende Concurs-Ausschreibung. Zur Betheilung mit einer Unterstützung aus der I. Stiftung des Lorenz Ritter von Dittrich für das Jahr 1887 wird hiemit der Concurs ausgeschrieben. Anspruch auf diese Stiftung haben nur pensionirte, mittellose, vor dem Feinde verwundete Offiziere, dann ver ­ wundete Invaliden. Im Gesuche ist anzugeben, ob ledig oder verheirathet, dann ob und wieviele unversorgte Kinder, welche Feldzüge mitgemacht und ob blessirt. Die Familien und Vermögens- Verhältnisse, dann besondere Verdienste sind anzuführen. Bei Offizieren ist das militärärztliche Zeugniß, bei Invaliden die Patental-Verpflegs-Urkunde beizuschließen. Die Bewerber um eine derlei Unterstützung haben ihre Gesuche bis längstens 1. November l. I. bei der zuständigen Evidenz-Behörde einzubringen und können später einlangende Gesuche nicht mehr berücksichtigt werden. Steyr, am 6. September 1886. Z. 7099. Rn sämmitilke Oememäe-VorsteäMgm lmä k. k. Gmäarmem-Postm-EommM Am 21. August d. I. wurde zwischen St. Nikola und Sarmingstein im pol. Bezirke Perg ein männlicher Leichnam aus der Donau gezogen und Tags darauf am Friedhofe zu St. Nikola beerdigt. Der Leichnam maß 170 om., ist kräftig gebaut, gut genährt und gehörte einem Individuum von 50 — 60 Jahren an. Der runde an der Stirnseite und am Scheitel kahle Kopf zeigte an den Schläfen und Hinterhaupte ergrauendes Haar, im Gesichte einen weißen Backen- und Schnurbart. Das runde Kinn ist rasirt; Nase klein proportionirt. Farbe der Augen nicht bestimmbar. Die oberen Vorderzähne fehlen bis auf zwei, die untern noch erhalten und wenig schadhaft. Die Körperdecke gedunsen, schwammig, an einzelnen Stellen beginnende Faulniß, Lederhaut theilweise abgelöst. An den starkknochigen Fingern keine besondere Merkmale, doch dürste

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