Amtsblatt 1886/9 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 31. März 1886
2 Laut der Eingabe vom 9. d. M. hat der oberösterr. Fischerei-Verein mit der Jnspicirung der Donau, Enns, Traun, Ager, Salzach und des Jnn seine Vorstandsmit glieder Anton Mayer, Carl Stöhr und Josef Danzmeier betraut. Dieß wird in Folge h. Statthalterei-Erlasies vom 10. März 1886 Z. 3I88/I mit Bezug auf die hierämtliche Verlautbarung Z. 2228 im Amtsblatts Nr. 8 zur Darnach- achtung veröffentlicht. Steyr, am 25. März 1886. Z. 2660. An sämnMike Oenmnlle - NockklllUWll. Behufs Verständigung der dortigen noch ungeprüften Schmiedegehilfen bringe ich Nachstehendes zur Kenntniß der Gemeinde-Vorstehungen. Steyr, am 25. März 1886. Ntr. 3711/V. Kundmachung betreffend : Die erste diesjährige Hufbeschlagsprüfung. Auf Grund der Verordnungen des hohen k. k. Ministeriums des Innern vom 27. August 1873 R.-G-Bl. Nr. 18 und vom 24. April 1880 Z 1194 wird bekannt gegeben, daß die erste diesjährige Prüfung aus dem Huf- beschlage am 10., 11, eventuell 12. Mai l. I. von der oberösterreichischen Prüfungs - Commission für Hufschmiede in Linz abgehalten werden wird. Diejenigen Hufschmiede, welche behufs der Erlangung der Berechtigung zum selbstständigen Betriebe eines Huf schmiedgewerbes sich dieser Prüfung zu unterziehen gedenken, haben ihre mit dem Lehrzeugnisse (Lehrbrief) und der Nach- weisung einer mindestens dreijährigen Verwendung als Huf schmiedgeselle belegten Gesuche bis 2 S. April l. I. im Wege der politischen Bezirksbehörden an die k. k. Statt halterei einzusenden. Linz, am 20. März 1886- Der k. k. Statthalter: Webrr m./p. Z. 2569. An sämmtlilke Gemeint - VolMnngm. In Folge h. Statthalterei-Erlasses vom 28. Februqr 1886 Nr. 2610 I wird mit Bezug auf 8 7 der h. Statt- halterei-Kundmachung vom 16. December 1883 G-. u. V.-Bl. Nr. 28 kundgemacht, daß im politischen Bezirke Steyr (Land), der 3jährige 172 Cm. hohe norische Hengst (Mohrenkopf) der Klara Söllradl in Au von der k. k. Köhrungs-Commission in Wels licenzirt wurde. Steyr, am 23. März 1886. Z. 2570. An, sämiMike Oememlle-VoiKekMgm. Das h. k. k. Ministerium des Innern hat die Aus forschung des dermaligen Aufenthaltes des deutschen Reichs angehörigen Ernst Albert Karl Hoffmann angeordnet. Der Genannte war seiner Zeit Capellmeister am Stadt-Theater in Wiener-Neustadt und hat im Jahre 1875 seine, aus seiner Ehegattin Pauline geb. Brese und aus zwei, jetzt im 17. und 18. Lebensjahre stehenden Kindern, Namens Margaretha und Ernst bestehender Familie verlassen. Die im Jahre 1884 über den Verbleib des Karl Hoffmann in Ungarn angestellten Nachforschungen, woselbst angeblich sich derselbe im Jahre 1878 und zwar zu Nyir- egyhäza aufgehalten haben soll, sind erfolglos geblieben, ebenso alle weiteren Schritte, welche Pauline Hoffmann zum Zwecke der Ermittelung ihres Ehegatten unternommen hat. Gegenwärtig erscheint die Eruirung des Genannten um so mehr erwünscht, als dessen noch dermalen in Wiener-Neustadt domicilirende Familie in Folge der anhaltenden Kränklichkeit der Pauline Hoffmann und ihres Sohnes in Noth sich be findet und es sich demnach darum handelt, den Karl Hoff mann eventuell zwangsweise zur Erfüllung seiner Pflichten gegen die böswillig verlassene Familie zu verhalten. Zu Folge h. Erlasses der k. k. oberösterreichischen Statthalterei vom 17. d. M. Z- 3535/11 werden demnach die Gemeinde-Vorstehungen angewiesen, die eingehendsten Erhebungen zur Ermittelung des Aufenthaltes des Karl Hoffmann sofort zu pflegen und über ein etwaiges positives Resultat bis längstens 15. April l. I. anher zu berichten. Zur näheren Bezeichnung des Auszuforschenden wird bemerkt : Ernst Albert Karl Hoffmann ist geboren am 9. August 1821 zu Hornburg im Fürstenthume Lippe, Theater- Kapellmeister, seit 1865 verheiratet, von langer magerer Gestalt; derselbe trug im Jahre 1875 einen unregelmäßigen grauen Vollbart, hat eine Glatze und hinter einem Ohre ein erdbeergroßes Mal. Steyr, am 22. März 1886. Z. 2116. An sämnMlke Oememl^-VorstckMgm nM k. k. OeMrinme-Posten-Cominn^ Mit dem bereits in Rechtskraft erwachsenen hierämt- lichen Erkenntnisse vom 4. März 1886, Z. 1824 wurde Peter Nitsch, angeblich von Mtrowic in Slavonien gebürtig und dahin zuständig, 41 Jahre alt, katholisch, lediger Tag- löhner, auch Spängler und Viehtreiber aus dem politischen Bezirke Steyr für immer abgeschafft. Steyr, am 24. März 1886. Z. 2571. Nil sälilnüllike Oeilmncke-AockesllliWN nnck k. k. OeiMMme-Mlm-Comma^ Am 5. März l. I. Vormittags wurde nächst dem Trattnachflusse bei Uuternberg im pvlit. Bezirke Wels die Leiche eines unbekannten Mannes aufgefunden, die allem Anscheine nach schon 2 Tage dort gelegen und erfroren sein dürfte. Die Gemeinde-Vorstehung von Parz veranlaßte, da keinerlei Spuren einer Gewaltthat ersichtlich, die Ueber- tragung dieser Leiche in die Todtenkammer. Der Verstorbene, der bis nun von Niemand erkannt wurde, ist ungefähr 70 Jahre alt gewesen, ziemlich groß, ländlich gekleidet, ohne allen Ausweis, und dürste höchst wahrscheinlich ein Bettler von den angrenzenden Bezirken sein. Der Leichnam hat eine Länge von 1 Meter 76 Cm. ist von mittelmäßigem Knochenbau und Ernährungszustände.
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