Amtsblatt 1885/27 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 1. Oktober 1885

2 Barbara von Farkasany, Alter: 25 Jahre, Statur : Mittel, Gesicht : breit, Haare: braun, Augenbrauen : braun, Nase und Mund: proportionirt, besondere Kennzeichen: jelähmt, wird in einem Handwagerl geführt. Ein positives Ergebniß ist ohne Verzug zu berichten. St ehr, den 26. September 1885. Z 7093. Nn sämmtticke Gemeinde-AoHckimgm. Um von dem mir zustehenden Rechte der polizeilichen Controls der Jagden entsprechend Gebrauch machen zu können, erhält jede Gemeinde-Vorstehung den Auftrag, den dortigen Jagd- oder Afterjagd-Pächter im hierämtlichen Namen zur Vorlage des Programmes oder doch zur rech t- zeiligen fallweisen Anzeige über jede im dortigen Ge ­ meindegebiete abzuhaltende Treib- oder Kreis-Jagd auf- zuforderu. Das Programm, eventuell die fallweise Anzeige, haben zu enthalten: das Datum der abzuhaltenden Jagd, Ort und Stunde des Beginns, dann die zu besagenden Ge ­ bietstheile für jede Jagd namentlich. Das Programm ist binnen acht Tagen, die fallweise Anzeige jedenfalls drei Tage vor der Jagd dortamts einzubringen und unverzüglich anher vorzulegen. Di se Aufforderung ist den Betreffenden schriftlich und gegen Vorlage der Empfangsbestätigung mit dem Beisätze zuzustellen, daß Jenen, welche sich durch diese Verfügung beschwert erachten, binnen 14 Tagen der Recurs an die k. k. Landesstelle offensteht; doch sind dieselben bis zur endgiltigen Entscheidung von der fall ­ weisen rechtzeitigen Erstattung der Anzeige über abzuhaltende Treib- oder Kreisjagden nicht befreit. Aenderungen in dem vorgelegten Programm sind rechtzeitig d. a. schriftlich oder mündlich anzuzeigen und sogleich anher bekannt zu geben. Steyr, den 25. September 1885. Z. 7040. Rn jammtlicke GMemcke-VorßckMgm. Infolge Requisition des k. k. 14. Ergänzungs-Bezirks- Commandvs Linz ddo. 22. September 1885 Nr. 5747 L ist: zu verlautbaren nachstehende Concurs-Ausschreibung : Zufolge Reichs - Kriegs - Ministerial - Erlasses vvm 29. September v. I. .4 9 Nr. 7216 sind noch zwei freie Plätze aus der Stiftung des Handelsmannes Michael Krestics je jährlich 60 Gulden zu besetzen, auf welche nach Punkt 3 der Statuten zunächst erwerbsunfähige Unterofficiere oder Sol ­ daten aus dem Gebiete des bestandenen Titler-Bataillons aus den im Stieftbriefe genannten 14 Ortschaften (Titel, Lockl, Wilocow, Moschorin, Sentivan, Georgieso, Josefs- dvrf, Csurug, Nadoly, Gospodinec, Kacs, Ober- und Unter- Koviel, Gardinovce) beziehungsweise deren Witwen und Waisen Anspruch haben. Qualificirte Bewerber haben ihre diessälligen ge ­ stempelten Gesuche bis längstens 10. November 1885 an das Ergänzungs - Bezirks - Commando Nr. 14 in Linz ein- zusenden. Steyr, am 23. September 1885. Z. 145l/B.-Sch.-R. Nil sämmNllie Oememl^-AorffeHlmiM, OrtMutrMe iM MlEeiiMM. Das Auftreten der in Spanien, Italien und Frank ­ reich in erschrecklicher Weise herrschenden Cholera hat den k. k. Bezirks-Schulrath veranlaßt, in seiner Sitzung vom 17. d. M. zu beschließen, die Gemeinde-Vorstehungen, Ortsschulrälhe und Schulleitungen auf diese Gefahr auf ­ merksam zu machen, und zu beauftragen, insbesondere dahin zu wirken, daß sowohl die Schulhäuser, als auch deren Untergrund und Umgebung derart gehalten werden, daß selbe den etwa eingeschleppten Ansteckungsstoffen keinen Boden zur weiteren Entwicklung bieten können. In erster Linie ist Hiebei die strengste Reinlichkeit der Böden, der Hausfluren und Aborte ins Auge zu fassen. Ebenso ist unter Intervention der örtlichen Sanitäts ­ organe das zu Gebot stehende Trinkwasfer auf feine Rein ­ heit und Güte zu prüfen. Senkgruben und Canäle sind reinigen zu lassen. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit ist den Aborten zu widmen. Nachdem eine beständige Wasserspülung nirgends zu Gebote steht, ist die Sorge für die Geruchlosigkeit und die Desinfection des Inhaltes das wichtigste Moment, um die Entwicklung gefährlicher Krankheitskeime hintanzuhalten. Hiezu hat sich als das billigste und sicherste Mittel die trockene Gartenerde, oder, wo er zu haben ist, der Abfall von Torf,, bewährt. In jede Abortöffnung ist daher täglich eine kleine Schaufel trockener Erde (Torfabfälle) zu schütten, wodurch der obige Zweck erreicht und der Nutzwerth des Düngers nicht verringert wird. Diese Desinfection ist insbesonders dort beständig beizubehalten, wo die ungünstige Situation oder Bauart der Aborte beständige Belästigung der Geruchs ­ organe und Hiebei auch Gefahr für die Gesundheit erzeugen. Selbstverständlich sind bei Choleragefahr auch die Bestimmungen des mit hierämtlichem Erlasse vom 7. März 1885 Z. 1823 A.-Bl. Nr. 7 publicirten hohen Erlasses des k. k. Landes- Schulrathes vom 1 1. Februar 1885 Z. 315 maßgebend und auf das genaueste zu beobachten. Steyr, den 24. September 1885. Z. 6963. Rir smimüticke Oememile-NoHckMgm imik k. li. Oenckarmeme - Poßm - Commlmckm. Der Stadtrath in Graz hat unterm 14. d. M. Z. 21.566 und 21.804 anher mitgetheilt, daß das am 24. August d. I. aus dem Polizei-Arreste entwichene Individuum, angeblich Georg Arrmann, bereits in Leoben aufgegriffen wurde, daher das Ersuchen um Jnvigilirung auf denselben widerrufen wird. Dieses wird mit Bezug auf den Erlaß vom 4. d. M. Z. 6345 (Amtsblatt Nr. 25) zur Benehmungs-Wissenschaft bekannt gegeben. Steyr, am 24. September 1885.

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