Amtsblatt 1885/3 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 31. Jänner 1885
der k. k. Rezirkssiiulpliiiaiiiischnsl 8l<M. Nr. 3. Steyr» am 31. Jänner 1885. Z. 555. Rn sämmtMe Oettiemile - Das hohe k. k. Ministerium für Landesvertheidigung hat niit dem Erlasse vom 22. Deceinber 1 884 Z. 20858/52 1 6 llu im Nachhange zu dem hohen Erlasse vom 23. November 1884 Z. 1869 t 4829 l l u (hierämtliche Jntimation vom 13. December v. I. Z. 8396 Amtsblatt Nr. 35) eröffnet, daß laut Mittheilung des k. k. Reichs-Kriegsministeriums : I. das Minimalmaß für Reitpferde allgemein mit 153 festgesetzt wird, und 2. für die Clafsification zum Zugferde das Erreichen des vorgeschriebenen Maßes von l58 nicht unbedingt nöthig sei, sondern daß auch solche Pferde von 155 — 158 A Höhe zu Zugpferden zu classificiren seien, bei -welchen der Abgang im Höhenmaße durch die Kräftigkeit des Körper baues und die Stärke des Fundamentes vollkommen ausge glichen wird. Ferner hat das hohe Ministerium eröffnet, daß die für die Pferdezählung und Classification im Jahre 1882 mit dem hohen Erlasse vom 28. Jänner 1882 Z. 1247 II u (hierämtliche Jntimation vom 21. Februar 1882 Z. 1586) verlautbarten besonderen Bestimmungen bei der nächst jährigen Pferdezählung und Classification vollinhaltlich bis auf jene aufrecht bleiben, welche durch die vorerwähnte Herabsetzung der Minimalmaße die entsprechenden Modifi kationen zu erleiden haben. Hievon werden die Gemeinde - Vorstehuugen infolge hohen Statthalterei-Erlaffesvom 10. Jänner 1885 Z. 120/1 V zum Wissen in die Kenntniß gesetzt. Steyr, am 21. Jänner 1885. Z- 557. Rn sälmMike Oemmule - VorstkiumM imil k. k. Laut des an die k. k. niederösterreichische Statthalterei in Wien erstatteten Berichtes der k. k. Bezirkshauptmann schaft Listenfeld vom 24. December 1884 Z. 10189 wurde am 8. December 1884 in Landsthal, Ortsgemeinde Hain feld, im Walde, an einem Baume hängend, eine männliche Leiche aufgefunden. Der unbekannte Verstorbene dürfte seinem Leben im Frühjahre 1884 durch Erhängen freiwillig ein Ende ge macht und ein Alter von 25 bis 28 Jahren erreicht haben. Einzelne Theile der Leiche lagen auf dem Boden, und war dieselbe überhaupt fast ganz skelettisirt. Soweit noch eine Beschreibung der Person und der Vorgefundenen Effecten möglich, wurde selbe vorgenommen, wie folgt: Haare und schwacher Schnurbart lichtblond, Zähne gut, oben vollständig, unten fehlen beide mittlere Schneide zähne und der erste linke Mahlzahn. Kleidung: Cravatte lang mit breitem Knopfe, schwarzen und weißen Ouerstreifen am Knopf und gleichen Längsstreisen am Brusttheile, Oxfocdhemd mit rothen, braunen und blauen Querstreifen, braune Weste mit 6 rothen Bein knöpfe», grauer mit Querstreifen versehener Unterrock niit zwei Reihen in der Mitte vertiefter Beinknöpfe und ein brauner Oberrock aus g eichen« Stoff wie die Weste mit zwei Reihen Knöpfen (schwarze Beinknöpfe mit Kreisen). Am Hemd fanden sich in den Knopflöchern und an den Manschetten gewöhnliche verrostete Stahlknöpfe ohne be sondere Kennzeichen. Der Oberrock ist mit einem weißen Futter mit rothen und blauen Längsstreisen (Schirting) gefüttert iin den Aermeln), am Körpertheile jedoch mit braunem, weiß- und rothgestreiftem Barchent. Der innere Rock, sowie das Gilet sind mit schwarzem und grauem Futterstoff ausgekleidet. Braune, dem Oberrock und Gilet ähnliche Hose mit schwarzen seitlichen Börteln, welche in den Stiefeln steckte. In den Stieseln waren die Fußreste mit verfaulten Stiesellappen bekleidet. Die genaue Körperlän e ist wegen des vollständigen Auseinandergefallenseins der Knochen nicht ermittelbar, dürfte jedoch mit Rücksicht auf die Stärke der Knochen, Größe des Oberkörpers und Länge der Hände circa I '75 betragen haben. Sonstige Effecten: Schwarzer Lodenhut mit schmalen Krämpen und runder doppelt umgewundener Schnur mit zwei seitlichem Quasten ohne Futter, ein Tabakspfeifenrohr aus Kirsch baumholz mit schwarzer Beinspitze, circa 28 lang, dann ein Bündel, zugebunden mit den Resten eines blauen Tuches, welches am Rande weiße Streifen viereckig oblong und in der Mitte kleine Vierecke aus weißen Punkten, ebenfalls schiesviereckig angeordnet, hat. In demselben war ein Hemd aus grober Leinwand, in« gewöhnlichen Schnitt angefertigt, mit glatter Brust und vier zwirnenen Hemd- knöpsei«, ebensoviel«» Knopflöchern, an der Brust ange-
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