Amtsblatt 1884/30 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 30. Oktober 1884
2 Es liegt aber der Verdacht vor, daß der Jnhaftirte absichtlich falsche Angaben macht und sich unter falschem Namen verbirgt, da die Mehrheit der gemachten Angaben durch die gepflogenen Erhebungen nicht bestätigt worden ist. Johann Zalak kommt nämlich in den Eisenstädter Taufmatriken nicht vor, eine Legitimationskarte wurde dort für ihn nicht ausgestellt, er selbst und seine Eltern sind in Eisenstadt ganz unbekannt. Ein Andreas Messinger lebt zwar in Bonihäd, jedoch erst seit 8 Jahren, und dieser kennt den Johann Zalak nicht. Der Bäcker Maghai und der Partiesührer Schifflinger konnten überhaupt nicht ausgeforscht werden. Das in Haft befindliche Individuum ist ungefähr 29 Jahre alt, von mittlerer Statur, hat ovales, volles Gesicht, dunkelbraune Haare und Augenbrauen, graue Augen, proportionirte Nase und dergleichen Mund, gute Zähne und rundes Kinn, auf der Stirne eine Narbe, an geblich vom Stoße eines Büffels herrührend. Dasselbe trägt sehr defecte Kleidung, wie sie bei der ärmeren Ar- beiterclasse üblich, und spricht gut deutsch, jedoch auch etwas ungarisch und kroatisch. Diese Photographie ist den Polizei - Directionen in Wien, Graz, Trieft, Prag, Brünn, Krakau und Lemberg, sowie der Stadthauptmannschaft in Budapest von der Be zirkshauptmannschaft Leoben bereits zur Einsicht übermittelt, jedoch von keiner dieser Behörden agnoscirt worden. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und Gen- darmerie-Posten-Commanden zufolge des oben citirten hohen Statthalterei - Erlasses mit dem Auftrage in die Kenntniß gesetzt, die eingehendsten Erhebungen behufs Feststellung der Identität und Provenienz des fraglichen Individuums einzuleiten und ein eventuell positives Resultat derselben längstens bis 12. November d. I. anher zu berichten St ehr, am U>. October 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 6838. An sämuMlsle Gmkimle-VolstcklmiM mul k. k. Oeiltlarmmk - Posten, - Comm mulm. Die hohe Statthalterei hat mit dem Erlasse vom 10. October d. I. anher mitgetheilt, daß die Beschreibung einer am 14. Juli d. I. Abends an dem von Ried bei Mauthhausen über den Asperbauer nach Obernberg führen den Fußsteig aufgefundenen männlichen Leiche auf die Person des nach Frauendorf zuständigen Franz Hochleithner paßt und daß die Vermuthung der Identität um so näher liegt, als sich der Genannte öfters in jener Gegend aufhielt und auch bei dem Umstände, als derselbe sein altes Arbeits buch an die Heimatsgemeinde behufs Erlangung eines Reisepasses einschickte, kein Document bei sich haben konnte. Hievon werden die Gemeinde-Vorstehungen und Gendarmerie - Posten - Commanden im Nachhange zum hier- ämtlichen Erlasse vom 25. Juli d. I. Z. 5165 (Amtsblatt Nr. 21) behufs Einstellung der weiteren Nachforschungen in die Kenntniß gesetzt. St ehr, am 24. October 1884. Der k. k. Bezirkshanptmann. Z. 6981. An sälllilMkile OMellllle-AoEeslMgell Mll k. k. GeMalMem-Postm-Tom^ Zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 16. October d. I. Z. 11.726/1 V werden die ein gehendsten Erhebungen behufs der Ausforschung des am 28. December 1864 zu Olmütz geborenen, nach Langendorf im politischen Bezirke Jägerndorf zuständigen Heinrich Schmidt, Sohnes der ledigen Ernestine Schmidt, angeordnet. Heinrich Schmidt wurde im Jahre 1865 einer sicheren Franziska Urcik in Kosteletz in Pflege übergeben, welch' Letztere gegenwärtig jedoch unbekannt ist. Später war Heinrich Schmidt in Prerau bei einem Schmiede in der Lehre, hat sich aber von dort, ohne aus gelernt zu haben, unbekannt wohin entfernt. Es werden gleichzeitig die Gemeinde - Vorstehungen insbesondere beauftragt, auszuforschen, ob der Genannte nicht in einem Verzeichnisse der Stellungspflichtigen auf- scheint, seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder in einer Gemeinde gestorben ist. Ein positives Resultat ist binnen acht Tagen anher zu berichten. St ehr, am 24. October 1884. Der k. k. Bezirkshanptmann. Z. 6852. All sämmtlM GkMlMllk - UorstellMgm. Die Stadtgemeinde - Vorstehung in Steyr hat mit der Note vom 11. October d. I. Z. 10.159 anher das Ersuchen gestellt, den Messerer Alois Hartinger, welcher in letzter Zeit bei dem Nagelschmiede Hörmann in Kraxenthal in Aufenthalt war, auszuforschen und von demselben den Rückstand der Gemeinde-Umlage per 2 fl. 14 kr. pro 1883- nöthigenfalls im Zwangswege, hereinbringen zu lassen. Es werden die Gemeinde - Vorstehungen beauftragt, falls sich der Genannte in einer Gemeinde aufhalten sollte, denselben zur Zahlung dieses Betrages aufzufordern, eventuell im Falle der Weigerung oder Zahlungsunfähigkeit die politische Execution gegen denselben durchzuführen und den bis zur Höhe des angegebenen Betrages erzielten Erlös anher einzusenden. Steyr, am 23. October 1884. Der k. k. Bezirkshanptmann. Z. 6837. All slimlilllllke Omellllle-Vocheslilllgell. Zufolge h. Erlasses vom 8. October 1884 Z. 11.879/1 fand die k. k. Statthalterei in Würdigung der von der Markt - Commune Neuhofen vorgebrachten Gründe derselben die nachgesuchte Bewilligung zur Verlegung des Mathias-
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