Amtsblatt 1884/21 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 31. Juli 1884
4 kräftigst Nachdruck verleihen und vorfallende Gesetzes- Ueberschreitungen exemplarisch ahnden. Steyr, am 24. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 5162. Nn smmMlüe Oeiimlllle-WrMMgm mul k. k. Oenstarnlerie - Posten - Commamlm. Infolge h. Statthalterei-Erlasses vom 14. Juli 1884, Z. 8491/1 V, ist auszuforschen der Stellungspflichtige Primus Plahutnik aus Krain. Derselbe wurde am 2. Jänner 1864 als ehelicher Sohn des Thomas Plahutnik in Bizovice Nr. 66, Gemeinde St. Oswald des politischen Bezirkes Stein geboren, hielt sich im vorigen Jahre zu Trifail in Steiermark als Berg knappe auf, und ist am 15. Jänner l. I. von dort unbe kannt wohin abgegangen. Da Primus Plahutnik in seiner Heimat keine An gehörigen hat, daselbst überhaupt unbekannt ist, kann keine Personsbeschreibung beigebracht werden. Ein positives Resultat ist bis 15. August 1884 anher zu berichten. Steyr, am 25. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 5163. Nu sämilMlke Gememlle-VorstckmuM imst st. st. OMarmme-Posten.-CoiW» Laut des Erlasses der h. k. k. Statthalterei in Linz, vom 18. Juli d. I., Z. 8754/lI, ist der in Passau wohn hafte, in Hainburg bei Bruck an der Leitha zuständige Binder Franz Freund am 29. Mai l. I. nach der soge nannten Schling bei Niederranna abgereist, um von dort aus mit einer Waidzille die Reise nach Linz zu verbringen, und sie daselbst, wie er dies schon öfters gethan hat, an das Haus Heinrich Frank Söhne zu verkaufen. Da derselbe bei der genannten Firma nicht einge troffen ist, und sein Verbleib unbekannt ist, so ist dessen Frau um die Ausforschung eingeschritten. Es werden hiemit sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen und Gendarmerie - Posten - Commanden aufgefordert, die Ausforschung des Genannten einzuleiten, und das Resultat derseben bis 13. August l. I., anher zu berichten. Steyr, am 25. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 5165 N«, sämnMcke Oemmnste-VorstestMgm Mit st. st. Omstarmerie-Posten Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 18. Juli d. I., Z. 8747/H, wurde am 14. Juli l. I. Abends an dem von Ried bei Mauthhausen über den Asperbauer nach Obenberg führenden Fußsteige eine männliche Leiche aufgefunden. Der Körper war der eines 50 — 55 Jahre alten Mannes, ziemlich gut genährt, das Gesicht länglich, bläu licher Farbe, aufgedunsen, die Haare grau, der Schnnrbart röthlich, die Stirne hoch. Die Leiche trug keine Verletzung, aus dem Mund war Branntwein-Geruch bemerkbar. Eine gewaltsame Todesart ist ausgeschlossen, und ist der Tod offenbar nur in Folge übermäßigen Genusses geistiger Getränke und der großen Hitze durch Schlagfluß erfolgt. Die Leiche Trug eine alte Kappe, eine sehr zerrissene und abgeflickte Hose, einen alten ganz abgetragenen zer rissenen Rock, zwei Holzschuhe; Weilers fand man bei der selben 22 kr. und ein altes außer Curs gesetztes Vr-kr.- Stück. Stücke von Rind- und Selchfleisch, Vrodstücke und Gebete, jedoch kein Document, das irgend einen Anhalts punkt zur Erforschung des Herkommens oder der Identität des Verstorbenen hatte bieten können. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Commanden werden aufgesordert, die zur Feststellung der Identität und Provenienz dieses Mannes geeigneten Erhebungen zu pflegen und das Resultat derselben bis 18. August d. I. anher zu berichten. Steyr, am 25. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 5205. Nn sämmUlste Gemeinste - Vorstellungen. Jene Jmpfärzte, welche bei der Impfung 1884 von dem Impfstoff aus der städtischen Kuhlymphe - Erzeugungs- Anstalt in Linz, - zugemittelt durch die k. k. Bezirkshaupt mannschaft Steyr, — Gebrauch gemacht haben, sind anzu- weisen über den Erfolg derselben im Wege der Ge- meinde-Vorstehung bis 10. k. M anher Bericht zu erstatten. Steyr, am 26. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 5248. Nn snmnMstie Gemeinste-Vorstestungen nnst k. st. Gmstnrmme-Posten-Commanstm. Infolge h. Statthalterei-Erlasses vom 14. Juli 1884, Z. 8490/lV, ist auszuforschen der Stellungspflichtige Johann Scholz. Derselbe ist am 18. October 1863 in Stadl-Paura bei Lambach geboren, Sohn der Fabriksarbeiter Raimund und Josefa Scholz, zuständig nach Mähr. - Schönberg und seit dem Jahre 1883 unter Los Nr. 178 zur Nachstellung vorgemerkt. Die Eltern sind vor vielen Jahren von Mähr.- Schönberg weggezogen und konnte nur ermittelt werden, daß dieselben im Jahre 1864 oder 1865 von Paura nach Baiern übersiedelt sind, nach 4 oder 5 Jahren wieder in Paura in der Flachsspinnerei Arbeit gesucht haben und da sie solche nicht erhielten, abermals wahrscheinlich nach Baiern abgezogen sind und noch daselbst oder irgendwo bei Lam bach, vielleicht auch in Steiermark sich befinden dürften. Die Personsbeschreibung des Johann Scholz konnte nicht beigebracht werden. Steyr, am 28. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Redaction und Verlag der k. k. BezirkShauptmauuschast in Steyr. — Druck der M. HaaS'schen Erben.
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