Amtsblatt 1884/19 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 10. Juli 1884

3 und Förderung der Pferdezucht im Lande unstreitig gelegenen Wunsche nach Möglichkeit entgegen zu kommen. Als ein wirksames Mittels den direkten Ankauf zu fördern, wurde die Errichtung von Remonte markten anerkannt und deren allmälige Anbahnung in Aussicht ge ­ nommen. Solche Remontenmärkte müssen aber, um erfolgreich wirken zu können, vorher vorbereitet werden. Zu diesem Behufe hat das hohe Ackerbauministerium laut des Erlasses vom 19. d. M., Z. 946/^. N., im Ein ­ vernehmen mit dem Reichs - Kriegs - Ministerium als vor ­ läufige Maßregel den Handeinkauf von Remonten bei den in einzelnen Ländern alljährlich stattfindenden Pferde- prämiirungen durch die bei diesen Prämiirungen intervenirenden Commandanten der betreffenden Staatshengsten-Depots beschlossen. Auf diese Art soll insbesonders der directe Verkehr der assentirenden Officiere mit den Pferdezüchtern eingeleitet und die letzteren überzeugt werden, daß sie besser daran thun, sich wegen des Verkaufes ihres zur Remontirung geeigneten Pferdemateriales direct mit dem Käufer in's Einvernehmen zu setzen, als die Vermittlung der Zwischen ­ händler in Anspruch zu nehmen. Derlei Remontenkäufe werden bei den Pferdeprämii- rungen im laufenden Jahre unter folgenden Modalitäten von den oberwähnten Commandanten bewirkt werden: Es werden bei den Pferdeprämiirungen gewöhnliche Kavallerie- und Artillerie- (Unterofficiers-) Reitpferde, dann Artillerie-Zugpferde, ferner Remonten für das Nemonten- Depot in Piber, endlich Reitpferde um höheren Preis angekauft werden. Hinsichtlich der Beschaffenheit, des Alters und des Maßes der Reit- und Zugpferde »verden die einschlägigen Bestimmungen der Vorichriften über das Pferdewesen des k. k. Heeres, l. Theil, in Anwendung kommen. <M 10,12,13, dann Anhang.) In erster Linie wird das Augenmerk auf den Ankauf volljähriger Reit - Remonten gerichtet werden, zu deren Kategorie ausnahmsweise auch die 4 '/-jährigen gerechnet werden können. Cavallerie - Remonten mit der Bestimmung zur so ­ fortigen Eintheilung bei- den Regimentern, dann Artillerie- Reitpferde werden nicht unter dem vollstreckten 4. Jahre, Artillerie-Zugpferde nicht unter dem Alter von 4 Jahren, wenn es Gestütspferde sind, nicht unter dem Alter von 4 Jahren angekanft werden. Für die zur Einstellung in das Remonten-Depot an- zukaufenden Remonten hat das vollstreckte 3. Jahr als Minimalalter zu gelten. Die Ankaufsdurchschnittspreise werden für das Jahr 1884 festgesetzt mit : 275 fl. für ein gewöhnliches Cavallerie- und Artillerie- Unterofficiers - Reitpferd ; 325 fl. für ein Cavallerie- und Artillerie-Reitpferd um erhöhten Preis; 350 fl. für ein Artillerie-Zugpferd und 250 fl. für eine Remonte für das Remonten-Depot. Die Gemeinde - Vorstehungen werden hierauf zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei ddo. 24. Juni 1884, Z. 7648/1, mit der Weisung aufmerksam gemacht, den dortigen Pferdezüchtern und Besitzern von jungen Pferden den Inhalt des Vorstehenden ehethunlichst mitzutheilen und Hiebei selbe auf die im Laufe dieses Jahres noch, u. zw. am 30. August in Windischgarsten und am 19. September in Weizenkirchen stattfindenden Pferde - Prämiirungen und Militärpferde - Einkäufe aufmerksam zu machen. Steyr, am 28. Juni 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 4719. Rn sämmMie Gmmllte-AokDimuM aaä k. k. Geaäarmme - Mosten, - CommlMen. Die Ausschreibung des Johann Sitta im hierämt- lichen Amtsblatts Nr. 14 vom 20. Mai, Z. 3385, Punkt 9, wird über dessen erfolgte Eruirung widerrufen. Steyr, am 5. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 4641. Rn sämmiMe Gememlle-WrstMngm aalt k. ä. Gmitarmme - Mosten, - Commanltea. Laut des Erlasses vom 16. Juni d. I., Z. 6539/ VII, sind drei Auszüge aus Strafurtheilen, welche Seitens französischer Gerichtsbehörden gegen ebensoviele österreichische Staatsangehörige gefällt worden sind, zur weiteren Ver ­ fügung an die hohe k. k. Statthalterei in Linz gelangt. Das Nationale der betreffenden Individuen lautet in den erwähnten Auszügen, wie folgt: I. August Ludwig, geboren zu Strigg (vielleicht Steyregg oder Strich, in der Gemeinde Hellmannsedt) in Oesterreich, 44 Jahre alt. 2. Martina Balert, geboren zu Pruma in Oester ­ reich (vielleicht Praman in der Gemeinde Taufkirchen, oder Braunau, oder Pram), 49 Jahre alt. 3. Adolf Mayer, geboren zu Eschengels in Oester ­ reich (vielleicht Eschelberg), 42 Jahre alt. Die Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerie- Posten-Commanden werden aufgefordert, über die Jndenti- tät, Herkunft und Heimat-Verhältnisse der obenbenannten drei Individuen eindringliche Nachforschungen zu pflegen, und ein positives Ergebniß bis 20. Juli d. I. hieher zu berichten. Steyr, am 7. Juli 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 4646. Nil sämnMäie Oemeimle - Norstcklmgm Mit an, lüe sMw. Pfarrämter. Infolge der im Monate Juni d. I. niedergegangenen anhaltenden Regengüsse und Wolkenbrüche ist ein großer Theil Galiziens von einer verheerenden Ueberschwemmung heimgesucht worden. Zahlreiche Flüsse und Bäche sind aus ihren Ufern getreten, und haben meilenweite Strecken Landes überfluthet; viele Dörfer sind vom Wasser unter ­

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