2 Z. 580/ B.=Sch.=R. An sämmtliche Ortsschulräthe und Gemeinde=Vorstehungen. Der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat mit dem hohen Erlasse vom 23. März 1884, Z. 5414, eröffnet, daß bei Anwendung der im Art. V, Punkt 6, e), der hohen Ministerial=Verordnung vom 8. Juni 1883, Z. 10.618, vorgesehenen Schulbesuchs=Erleichterung ein dreistündiger Unterricht an einem Wochentage während des Winters, d. i. in der Zeit vom Monate November bis Ende Jänner, ausreichend ist. Hievon werden die Ortsschulräthe und Gemeinde¬ Vorstehungen mit dem Beifügen in die Kenntniß gesetzt, daß hiedurch die in einzelnen diesbezüglichen Fällen getroffene Bestimmung eines wöchentlich dreistündigen Unterrichtes vom November bis Ende April modificirt wird. Steyr, am 30. April 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 3185. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen. Die k. k. niederösterreichische Statthalterei in Wien hat laut Kundmachung vom 24. März 1884, Z. 13.354, im Einvernehmen mit dem niederösterreichischen Landes¬ Ausschusse vom 1. Mai 1884 angefangen, die für das allgemeine öffentliche Krankenhaus in Melk unter dem Z. 6.742, Nr. XX L.=G.= u. V.=Bl., 10. December 1881, per Kopf und Tag festgesetzte Kranken=Verpflegsgebühr der einzigen Verpflegsclasse von 63 kr. auf 80 kr. erhöht. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 21. d., Z. 4283/VIII, in Kenntniß gesetzt. Steyr, am 29. April 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 3228. An sämmtliche Gemeinde=Vorstekungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Infolge h. Statthalterei=Erlasses vom 23. April 1884, Z. 4344, ist auszuforschen der im Jahre 1852 in Pollau geborne und dahin zuständige Ersatzreservist Raphael Hofmann, Sohn der bereits verstorbenen Eheleute Georg und Genovefa Hofmann. Derselbe ist Selcher von Profession, mittelgroß, hat volles rundes Gesicht, dunkelbraune Haare, braune Augen, stumpfe Nase, gewöhnlichen Mund, mäßige Säbelbeine und spricht blos deutsch. Den gepflogenen Erhebungen zufolge soll sich derselbe in Slavonien oder Bosnien aufhalten. Ein positives Resultat ist bis längstens 20. Mai 1884 anher anzuzeigen. Steyr, am 1. Mai 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 3258. An sämmtliche Gemeinde=Vorstekungen und k. k. Gendarmerie=Posten= Commanen. Nach Inhalt eines an das hohe k. k. Ministerium des Innern erstatteten Berichtes des Statthalters in Steier¬ mark vom 26. März 1884, Z. 5461, wurde am 19. Jän¬ ner l. J. in der Gemeinde Mühlthal (politischer Bezirk Leoben) ein junger ausweisloser Bursche aufgegriffen, der nur seinen Taufnamen „Andreas“ anzugeben vermag dagegen über Namen und Aufenthalt seiner Eltern, über seine Geburt= und Heimatsverhältnisse keinen Aufschluß geben kann oder will. Dieser Bursche will bis zum 7. Jahre bei Zigennern gewesen, sodann unstätt im Westen Ungarn's herumgezogen sein, bald hier bald dort als Hirte, Taglöhner und Bahn¬ arbeiter beschäftigt, kann jedoch die Namen seiner Dienst¬ geber, sowie die Namen der Orte, wo er sich aufgehalten, nicht angeben. Ende December v. will er in Niederösterreich ge¬ wesen und sodann auf Gebirgswegen nach Steiermark ge¬ kommen sein. Derselbe ist 17 bis 19 Jahre alt, von kleiner Statur, hat ovales Gesicht, blaue Augen, lichtblonde Augenbrauen, schmale Nase, sehr gute Zähne, rundes Kinn, lichtblonde Haare und gesunde Gesichtsfarbe, spricht deutsch und etwas ungarisch und ist angeblich des Lesens und Schreibens unkundig. Da sich dieses bei dem Stadtgemeindeamte Leoben in Haft befindliche Individuum insbesondere im Wieselburger¬ und Eisenburger=Comitate häufiger aufgehalten haben will, wandte sich die k. k. Bezirkshauptmannschaft Leoben unterm 10. Februar l. J., Z. 2564, an die betreffenden Vicegespan¬ ämter, waren jedoch die in Absicht auf die Provenienz und die Heimatsverhältnisse der in Frage kommenden Persön¬ lichkeit eingeleiteten Erhebungen von keinem Erfolge begleitet. Nachdem auch die im gleichen Sinne veranlaßte Currendirung in dem Central=Polizeiblatte und dem steier¬ märkischen Polizeiblatte zu keinem Resultate geführt hat, werden infolge hohen Statthalterei=Erlasses vom 24. v. M., Z. 4776/VIII, die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gen¬ darmerie=Posten=Commanden ausgefordert, über die Identität und die Heimatverhältnisse und die Provenienz dieses In¬ dividuums Nachforschungen einzuleiten und ein positives Ergebniß bis 20. d. M. anher anzuzeigen. Steyr, am 2. Mai 1884. Der k. k. Bezirkshauptmann. Z. 3279. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und die k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Infolge h. Statthalterei=Erlasses vom 23. April 1884 4312/IV, sind nachstehende Ersatzreservisten aus Mähren auszuforschen und ist ein positives Ergebniß bis 20. Mai l. J. anher zu berichten. akob Pribil, geboren zu Zbraslau 1857, zu¬ 1. ständig nach Zbraslau, Knecht, Name der Eltern: Franz und Victoria, Statur groß, Haare kastanienbraun, Augen blau, Augenbrauen braun, Nase spitzig, Mund gewöhnlich, Angesicht länglich, spricht mährisch, Kennzeichen keine; soll sich nach Amerika geflüchtet haben.
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