Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/10
nTrauern, damit Leben wieder gelingen kann 11 sonnigen Seiten wieder wahrgenommen wer- den. Natürlich wird die Trauer immer wieder Das Mobile Hospiz begleitet Menschen auf ihrem Trauerweg Unter dem Titel „Die Dunkelheit teilen " setzt das Mobile Hospiz Caritas Steyr ei- nen Themenschwerpunkt bei seiner Ar- beit. Das Team informiert darüber, wie man Trauernden hilfreich beistehen kann: 1 en Gedanken an Sterben und Trauern verbinden wir Menschen oft nur mit dem Tod, der als großes, meist dramatisches Ereignis am Ende unseres Lebens unausweich- lich ist. Aber das Sterben begleitet unser Leben von Geburt an: Zellen sterben und werden er- neuert, Lebensphasen kommen und gehen, Kinder verlassen das Elternhaus, Partner tren- nen sich etc. Jeder Tag gibt uns die Chance, uns im „kleinen Sterben" zu üben: dem Loslas- sen von Menschen, Beziehungen, Lebens- phasen, Werten, Gütern, Idealen. Hinter dem Schmerz des Abschieds werden vielleicht neue Chancen erkennbar. Wem es gelingt, achtsam mit den Vergänglichkeiten des Lebens umzuge- hen, der sammelt schon Erfahrung für den gro- ßen Abschied am Ende des Lebens. Trauern bedeutet eine natürliche Reaktion auf eine Verlusterfahrung. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist dies natürlich eine gewaltige Verlusterfahrung. Wenn Menschen zueinander eine emotionale Bindung haben, so ist diese auch nach dem Tod nicht aufgehoben. Es fehlt aber sozusagen das Gegenüber. Das Zurück- nehmen dieser Bindung wird üblicherweise „Trauerarbeit" genannt. Erst das Durchleben des Trauerprozesses, das für die „Heilung der Seele" notwendig ist, macht wieder neue Bin- dungen möglich. Der Trauerprozess So wie jeder in seinem Wesen einzigartig ist, so ist auch die Trauer jedes Menschen individuell. b D< Standesamt er 1\.;1 e Geburten Anastasia Stockanic, Nadine Hannl, Niklas Schneider, Lukas Wögerbauer, Katja Balsan, Tina Kratschmann, Ju lia Pühringer, Dalibor Kljajic, Dzenis Hajder, Clemens Simlinger, Marcel Anzenberger, Carina Auer, Sabina Bajic, Leon Gruber, Tamara Hörndler, Selina Marie Forster, Adrian Heindl, Vanessa Dickinger, Zeliha Sen, Leonie Glavas, Lena Marie Siessl, Tara Deva lnanna Rodleitner, ...ein starkes Stück Stadt Die Erfahrung zeigt allerdings, dass der Trauer- prozess häufig in vier Phasen verläuft. Zum besseren Verständnis im Umgang mit Trauern- den ist es gut, diese zu kennen. Allerdings darf man nicht den Fehler begehen, trauernde Men- schen in ein „Trauerschema" zu pressen. 1. Der Schock: Die erste Reaktion auf den Tod eines Menschen ist oft ein regelrechter „Auf- schrei der Seele". Besonders dann, wenn ein Mensch plötzlich stirbt, können heftige physi- sche und psychische Reaktionen auftreten. 2. Die kontrollierte Phase : Alles muss gut erle- digt werden (Dokumente, Bestattung usw.). Den Trauernden wird in dieser Zeit viel abver- langt. Im Besonderen ist hier die Situation von trauernden Kindern zu erwähnen, die in der Hektik manchmal mit ihren Bedürfnissen und ihrer Trauer alleine bleiben. 3. Die regressive Phase: Diese Phase ist zeit- lich die längste und emotional die schmerz- lichste; sie ist aber auch die wichtigste Phase des Trauerweges. Die Lebensfreude scheint ge- schwunden zu sein - Trauernde greifen in die- ser Phase oft auf Verhaltensmuster zurück, die ihnen früher schon geholfen haben, Schmer- zen, Ängste oder Verzweiflung zu lindern. Oft wirkt ihr Verhalten sprunghaft und unverständ- lich auf die Mitmenschen. Der Verstorbene steht zunächst noch mit seinem Idealbild im absoluten Zentrum der Aufmerksamkeit. Lang- sam kommt aber auch die Erinnerung an weni- ger gute Seiten und Zeiten zurück, das Ideal- bild wandelt sich zum Realbild. 4. Die adaptive Phase: Wenn langsam wieder das Interesse am Leben, an der Zukunft und der Umgebung erwacht, geht der Trauerweg dem Ende zu. Das Leben kann auch mit seinen Maria Anna Leitner. Eheschlieflungen Anton Kitzberger und Andrea Herzig; Roland ~eder und Sybille Haupert; Dipl.-Ing. Bernhard Franz Seli und Michaela Maria Menzl, Wien; Felix Hackenberger und Mag. pharm. Silvia Hermine Seyer; Berthold Josef Himmelbauer und Andrea Angela Schratt, Salzburg; Ing. Franz Granditsch und Astrid Barte!; Thomas Mikota und Natascha Rebecca Köck, Sierning; Ronald Haider und Simone Döberl; Tommy Angermaier und Jana Viola Kalny; Dr. jur. Michael Buchberger und Eva Maria Ecker; Mag. phil. Albert Hinterreitner und Mag. rer. nat. Susanne Heller; Wa lter Nigl, zurückkehren - wie ein lieber Besuch, der aber auch wieder geht! Trauernde Menschen begleiten Wenn wir Menschen auf ihrem Weg durch die Trauer begleiten wollen, sind wir aufgefordert, mit Respekt und Toleranz mitzugehen. Nicht „unsere Art" zu trauern ist gefragt, sondern das Einfühlen in die Situation sowie das Hinhören auf die Bedürfnisse und Wünsche Trauernder (Zeit schenken, Gefühle zulassen, erzählen und erzählen lassen, trösten statt vertrösten). Für Interessierte oder Betroffene gibt es folgende Angebote : Das Mobile Hospiz veranstaltet gemeinsam mit dem Bildungszentrum Dominikanerhaus zwei Vorträge im Dominikanerhaus: Am Fr, 18. Okt., um 19.30 Uhr spricht Sr. Annemarie Gamsjäger (langjährige Mitarbeiterin des Hos- pizvereins OÖ) zum Thema „Trauern - damit Leben wieder gelingen kann". -Am Mi, 6. Nov., um 19.30 Uhr referieren Dr. Michael Schodermayr (Arzt für Allgemeinmedizin und Menschen, Ausbildung in Palliativmedizin) und DGKS Maria Schwendtner (Einsatzleiterin des Mobilen Hospizes Steyr) zum Thema ,,Lebensqualität bis zuletzt". Menschen, die sich auf dem Trauerweg befin- den, haben viel erfahren und auch viel zu sa- gen. Wenn Sie Interesse am Austausch mit an- deren Trauernden haben, wenden Sie sich bitte an das Hospiz-Büro (Stögerstraße 5, Tel. 908765 od. 0699/ 10423212). Außerdem finden Sie dort auch Literatur zum Thema „Trauern': Projekt „KiTrA - Kinder trauern anders": Trauernde Kinder bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit. Das Mobile Hospiz will des- halb trauernden Kindern einen speziellen Stel- lenwert in der Betreuungsarbeit einräumen. Wien, und Adelheid Cäzilia Stieglitz; Her- bert Wimmer und Brigitta Franziska Grill. Sterbefalle Willibald Johann lrmler, 81; Hilde Smesnik, 64; Peter Stefely, 59; Maria Steininger, 93; Samma Darshori, 18; Ernestine Rotter, 83; Hellmuth Johann Kaiman, 68; Karl Pra- cherstorfer, 61; Alois Skramlik, 61; Johann Alois Weißmann, 65; Hermann Bindreiter, 95; Hildegard Maria Hager, 95; Edmund Ogris, 75; Hugo Heinrich Gaigg, 76; Franz Schwaiger, 91; Oskar Kerbler, 70; Elisabeth Schütz, 73; Karl Heinrich Höglinger, 89; Maria Rohrauer, 88; Alois Stüger, 97. 23/331
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