Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/9
Stadt unterstützt Hochwasser-Opfer er Gemeinderat hat in seiner vergange- nen Sitzung Hilfsmaßnahmen für die vom Hochwasser geschädigte Bevölkerung be- schlossen: Für Darlehen bis max. 10.000 Euro trägt die Stadt in den ersten drei Jahren die Zinsen. Die Wasser- und Kanalgebühren dieses Jahres werden auf den durchschnittlichen Ver- brauch des Vorjahres reduziert. Weiters über- nimmt die Stadt Mehrkosten beim heurigen Gasbezug. Außerdem beteiligt sich die Stadt auch an den Kosten für Entfeuchtungsgeräte mit bis zu 200 Euro. Mit Mehrheit hat der Gemeinderat die Bildung eines Arbeitskreises beschlossen, der sich aus Politikern und zuständigen Behördenvertretern zusammensetzen wird. In diesem Arbeitskreis sollen Maßnahmen fiir einen wirksamen Hochwasserschutz erarbeitet werden, um die Steyrer Bevölkerung vor weiteren Überflutun- gen besser schützen zu können. Millionen-Schäden an öffent li - chen Einrichtungen Auch die Stadt selbst ist vom Jahrhundert- Hochwasser massiv betroffen und hat nun mit unvorhersehbaren finanziellen Belastungen zu kämpfen. Laut vorläufigen Erhebungen betra- gen die Schäden, welche die Fluten an städti- schen Gebäuden, an Brücken, Straßen und öf- fentlichen Einrichtungen angerichtet haben, mehr als 6,3 Millionen Euro. ü berwältigende Hi lfsbereitschaft Auf den von der Stadt eröffneten Spendenkon- ten sind bis jetzt rund 275.000 Euro (etwa 3,78 Millionen Schilling) eingelangt. Die Kontonum- mern: 518-741-003/01 bei der Bank Austria (Bankleitzahl 12000) oder 350.2671-0071 bei der Volksbank Alpenvorland (Bankleitzahl 43530). Ein eigens eingerichtetes Vergabegre- mium wird nun dafür sorgen, dass die Spen- dengelder gerecht und effizient verteilt werden. Außerdem wurden und werden nach wie vor die verschiedensten Hilfsaktionen gestartet, um die Steyrer Hochwasser-Opfer zu unterstützen. Auch zahlreiche Unternehmen haben vorbildli- che Initiativen ergriffen und mit Geld- sowie Sachspenden wirkungsvoll geholfen. Bürger- meister David Forstenlechner dazu: .,Ich danke allen, die spenden - jeder Euro hilft den schwer geprüften Steyrerinnen und Steyrern." Der Spenden-Sammlung im Quenghof Der Lions-Club Steyr-Innerberg hat unmit- telbar nach der Flut-Katastrophe im Q!leng- hof (Spitalskystraße 12) eine Sammel- und Verteilerstelle für Sachspenden eingerichtet. Geschirr, Kleidung, Küchen- oder Elektroge- räte usw. kann man noch bis 11. Oktober - jeweils Mo bis Fr zwischen 15 und 19 Uhr - Städtische Bäder: Überflutung verursacht 270.000 Euro Schaden as städtische Freibad und das Hallen- bad sind durch das Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden: Der Schaden, den die Fluten hier angerichtet haben, beträgt voraussichtlich rund 270.000 Euro. Becken, Freigelände, Technikraum und Schächte waren völlig verschlammt. Die elektrischen und tech- nischen Anlagen, die für den Betrieb der Bäder notwendig sind, wurden zerstört. Der Sauna- Bereich im Hallenbad wurde komplett überflu- tet. Schlamm-Ablagerungen erschweren derzeit die Reinigungsarbeiten, weil Kleinteile (wie Steckdosen, Rohre usw.) einzeln gesäubert wer- den müssen. An der Behebung der Hochwas- ser-Schäden wird mi t Hochdruck gearbeitet, damit das Hallenbad so bald wie möglich - vor- aussichtlich Mitte Oktober - wieder zur Verfü- gung steht. Der Eröffnungstermin ist jedoch auch davon abhängig, wie schnell die erforder- lichen Geräte geliefert werden können. Die Bilder vermitteln Eindrücke von den kata- strophalen Hochwasser-Schäden im Bereich der Bäder. Stadtchef zeigt sich beeindruckt von der Solida- rität, die in und für Steyr aufgebracht wird: „Die Hilfsbereitschaft der Spender - auch aus der gesamten Region und weiten Teilen Öster- reichs - ist überwältigend." Wohnungen für die Flut-Opfer Für 56 Familien, die durch das Hochwasser ob- dach los geworden sind, hat die GWG der Stadt Steyr kurzfristig und unbürokratisch Wohnun- gen zur Verfügung gestellt. Betroffene, bei de- nen die Übersiedlung zurück in die ursprüngli- che Wohnung noch nicht möglich ist, können bis Ende Oktober gratis in den Ersatz-Unter- künften bleiben. 493.000 € Soforthi lfe ausgezahlt Die Stadt hat bisher 493.400 Euro (rd . 6,79 Millionen Schilling) Soforthilfe an insgesamt 749 vom Hochwasser betroffene Haushalte aus- bezahlt. Bei diesem Betrag handelt es sich um einen Vorschuss aus dem Katastrophenfonds des Landes. Die Auszahlungsstelle für die Hochwasser-Soforthilfe befindet sich im 2. Stock des Rathauses (rückwärts), Zimmer 225a. abgeben. Bei größeren Spenden, wie z. B. Möbeln, werden Sie ersucht, sich bei Johan- nes Furtner (Tel. 0732/771834) zu melden. Die Hochwasser-Opfer können die benötig- ten Gegenstände ebenfalls Mo - Fr von 15 bis 19 Uhr im Q!Ienghof abholen. Dort lie- gen auch die aktualisierten Listen mit den Möbelspendern auf. Am Sa, 28. 9., und Sa, 12. 10., veranstalten die Lions jeweils von 8 bis 12 Uhr einen Flohmarkt.
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