Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/9

Tipps für die Sanierung überfluteter Gebäude xperten der Bauabteilung im Magistrat geben Tipps für die Sanierung der vom Hochwasser beschädigten Objekte: Hochwasser-Schäden an denkmalgeschützten Gebäuden Welcher Ablauf der Sanierung ist sinnvoll? 1. Schlamm/Müll aus Räumen en tfernen 2. Holzfußboden und Unterkonstruktion ent- fernen 3. feuchte Beschüttung entfernen 4. feuchte Wärme-Isolierungen entfernen 5. Fenster und Türen öffnen, bis Trocknungs- geräte einsatzbereit sind 6. mit Trocknnngsgeräten (keine Heizkano- nen) Räume bei geschlossenen Fenstern und Türen austrocknen 7. salzbelastete Putze entfernen (Achtung bei ev. Wandmalereien) 8. Wassergehalt im Mauerwerk prüfen 9. bei erhöhtem Feuchtigkeitsgehalt Trock- nung fortführen 10. im trockenen Zustand Putz mit Kalkmörtel ergänzen 11. Dämmung und Beschüttung erneuern 12. Fußboden herstellen - Achtung bei Materialwahl: Massivholz-Dielen sind bes- ser geeignet als Fertigparkett; Sandstein, Granit, Tonziegel etc. 13. Räume ausmalen, Kalkfarbe kann auch ge- gen Schimmelbildung eingesetzt werden 14. schimmelbelastete Stellen ev. mit Essig- wasser waschen 15. bei beginnendem Hausschwamm - Klein- klima ändern 16. Außenwand, Sanierung wie bei Innenwand (siehe oben) durchführen 17. bei Löchern im Mauerwerk, die von alten Mauertrocknungsverfahren (Durch- lüftungsverfahren) stammen, Kunststoff- Abdeckungen entfernen und offene Bohrlö- cher mit Kalkputz auspressen Welches Baumaterial ist wasserverträglich? ■ Wände: Massivholz, schichtverleimtes Holz, Ton- und Betonsteine Putze: Kalkputze, Trassitputz foßböden: Ilolzdielen, Stein, Ton Baumaterialien, die nicht bzw. schlecht wasserverträglich sind: Gipsputze, Gipswände, Gipsplatten, Faserholz, Pressspanplatten, klein dimensionierte Holz- dielen, fasrige Wärmedämmungen Die angeführten Punkte sind nur eine kurze Zusammenfassung. Genaue Aussagen können erst bei einer Besichtigung des Hochwasser- Schadens getroffen werden. Wichtig: Sollten Risse im Mauerwerk, in Decken oder Verfor- mungen im Dach aufgetreten sein, benachrich- tigen Sie bitte umgehend die zuständigen Ab- teilungen im Magistrat: Fachabteilung für Sachverständigendienst, 3. Stock, Tel. 575-280, -282 od. -382 Dw. Fachabteilung für Baurechtsangelegen- heiten, 1. Stock, Tel. 575-360, -361 od. -363 Dw. Fachabteilung für Altstadterhaltung, bei his- tor. Bauten, 2. Stock, Tel. 575-268 od. -279 Dw. Schäden am Mauerwerk Eine Schadensfeststellung an Gebäuden sollte grundsätzlich von Bau-Fachleuten durchgefüh rt werden. Oft erspart man sich dadurch die Be- seitigung von Mängeln, die erst zu einem spä- teren Zeitpunkt sichtbar werden. Die Trocknung von feuchten Oberflächen ist nur möglich, wenn die Raumluft wasserauf- nahmefähig ist und die so entstandene feuchte Luft gegen neue ausgetauscht wird. Bei niedri - ger Luftfeuch te und windigem Wetter trocknet Schutzsysteme zur Verminde- rung von Hochwasser-Schäden Steyrerinnen und Steyrer, die an ihren Häu- sern Hochwasser-Schutzsysteme anbringen, erhalten dafür eine Unterstützung. Die Stadt gewährt für die Errichtung solcher Maßnah- men eine Förderung von bis zu 20 0/o der Kosten (max. 726 Euro/ 10.000 S). Die fol- genden Firmen stellen verschiedene Systeme von Hochwasser-Schutzwänden her: THF Fenzl , 4400 Steyr, Christkindlweg 51, Tel. 07252/47664-0 (System EKO). - Metallbau '1f" .L ~ :, ~ ::E daher fast alles schneller. Bei kaltem Wcl l( 'I rr zielt man durch den höheren Aufnahmcg1:1d der Außenluft einen besseren Trocknu ngsdlckt als bei wärmerem Wetter. Zielführend bei 111 Trocknen ist auf jeden Fall der Einsatz leis tungsstarker Entfeuchtungsgeräte. Gipshaltiges Material - egal ob Putz oder Wandverkleidung - ist sehr aufnahmefäh ig und erweicht bei längerer Einwirkung von Wasser. In diesem Fall wird eine Entfernung empfohlen. Dies gilt auch für Verkleidungen auf Gips (z. B. mit Fliesen etc.). Bei frei - liegenden Gipskartonwänden wird von klein- flä chigen Sanierungsmethoden mittels Heizmatten und Heizdrähten abgeraten. Die Kos ten und der zu erwartende Erfolg stehen nicht da fü r, sie sollten ausgewechselt werden. 1 hiufig bil det sich an den vom Hochwasser be- schädigten Wiinden und Decken ein Schim- melpilz. Speziell bei geniesten Bereichen ist es nol wendig, auf verdeckte Schäden zu achten (farbliche Vcriindcrungcn der Fugen). Mit Putz- mitteln erreicht man lediglich Sauberkeit, diese Behandlung stellt ke ine zielorientierte Sanie- rung dar. Ein Ausbreiten des Schimmels kann man durch Abbürsten und Abwaschen mit lau- warmem Essigwasser verhindern (ev. mehr- mals wi ederholen). Bei der Behandlung des Schimmelpilzes sollten Sie einen Mundschutz tragen. FRATU, 4407 Steyr, Anna-Zelenka-Straße 11, Tel. 07252/73301. - IBS, 0-86 672 Thierhaupten, Gemeindewald 4, Tel. (0049) 8271/8176-0. - RS Stepanek, 0-65 555 Lim- burg, Limburger Straße 78, Tel. (0049) 6431/ 9582-0. - SIEMS & KLEIN KG, 1239 Wien, Großmarktstraße 10-12, Tel. 0222/ 61008 (System BLOBEL). - BRAUN Ma- schinenfabrik, 4840 Vöcklabruck, Gmund- ner Straße 76, Tel. 07672/72463 (System ALUSUISSE SINGEN). nsgesamt 5200 Tonnen Sperrmiill (4.50 - 500 LKW-Fuhren) mussten die Mita r- beiter des städtischen Wirtschaft shofes nach der Hochwasser-Katastrophe abtransportieren das entspricht dem Dreifachen der sonst iibli chen Jahresmenge. Auch bei der Reinigung de, öffentlichen Verkehrsnächen standen di e Mii11 ner Tag und Nacht sowie an Samstagen, So 11 11 und Feiertagen im Einsatz. Außerdem hat eil'! städt. Wirtschaftshof 3500 Sandsäcke gefüll l und zur Verfügung gestellt sowie Unmengen an Schwemmholz aus den Bereichen der Wehran .s lagen bzw. Brückenpfeiler entfernt und entsorgt. &

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