Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/9
Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil (FP) ist im Stadtsenat für Verkehrsan- gelegenheiten und die Verkehrsplanung, die Bezirksverwaltung sowie für das Markt- und Veterinärwesen zuständig. Im folgenden Beitrag berichtet er über das Ausmaß und die Auswirkungen der Hochwasser-Katastrophe: ffl nsere Stadt wurde von der größten l!.I Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg heimgesucht. Die verheerenden Niederschlä- 1 ge haben praktisch das Leben in der Stadt zum Stillstand gebracht. Besonders durch die notwendigen Brückensperren war die Logis- tik der Hilfsorganisationen extrem gefordert. Viele unserer Mitbürger sind direkt oder in- direkt von den gewaltigen Wassermassen be- troffen. Das Gesamtausmaß der immensen Schäden an öffentlichen Einrichtungen, bei Unternehmen und bei Privathaushalten kann zur Stunde immer noch nicht beziffert werden. Besonders im Zentrum, auf der ennsseitigen Hälfte des Stadtplatzes, sind Unternehmen bis über die Grenzen ihrer Existenzfähigkeit geschädigt. Es besteht jetzt für uns politi- schen Mandatare der Stadt Steyr die vorran- gige Aufgabe, für eine rasche und unbüro- kratische Hilfe für alle vom Katastrophen- Ereignis Betroffenen zu sorgen und diese zu veranlassen. Viel Geld wird dazu nötig sein, und daher wird auch die Stadt einige der ge- planten Großinvestitionen überlegen müs- sen, um der Beseitigung dieser Schäden den Vorrang zu geben. ll'-ll teyr hat auch eine Welle der persönli- ~ chen Hilfsbereitschaft erlebt. Ich möchte mich bei allen - den vielen privaten Helfern, bei der Feuerwehr, dem Roten Kreuz, dem Bundesheer und bei den ande- Vizebürgermei Dr. Leopold Pfeil ren Organisationen - für ihre Einsatz- und Op- ferbereitschaft sehr herzlich bedanken. ir:I ine brennende Frage bleibt dennoch zu l!I klären: War dieses Hochwasser in diesem Ausmaß vermeidbar? Dazu wird von der Staatsanwaltschaft Steyr derzeit geprüft, ob die gesetzten Maßnahmen der Ennskraftwerke ausreichend gewesen sind. Insbesonders wird zu prüfen sein, ob die Hochwasser-Warnung rechtzeitig gegeben worden ist, ob nicht zu viel Wasser im Vorfeld zurückgehalten worden ist, und warum sich derart viel Schlamm in den Rückhaltebecken der Kraftwerke ansammeln konnte. ß uch der Bund könnte für eine 100-pro- Lii,J zentige Schadenswiedergutmachung herangezogen werden, wenn nachgewiesen werden kann, dass nach dem Hochwasser von Das verheerende Hochwasser hat das Leben in der Stadt praktisch zum Stillstand gebracht. Das gesamte Ausmaß der Schäden an öffentlichen Einrichtungen, bei Unter- nehmen und in den privaten Haushalten kann noch nicht genau beziffert werden. 1954 nicht ausreichend konsequent Hoch- wasserschutzbauten errichtet worden sind. Nach oberstgerichtlichen Entscheidungen haftet der Staat auch für Unterlassungen. r.Yi'I ein besonderer Dank gilt auch den ~ Steyrer Service-Clubs, die bereits in den ersten Tagen durch Geld- und Sach- spenden sowie durch eigenen körperlichen Einsatz vielen betroffenen Mitbürgern wie- der Hoffnung und Mut gegehen hahen. Und noch etwas: Laut Regierungsvorlage vom 19. August 2002 sind Geldspenden in Katastrophenfällen im Rahmen des betriebli- chen Werbeaufwandes abzugsfähig. Trotz aller Turbulenzen wünsche ich Ihnen allen Mut zur Bewältigung dieser Katastro- phe, gemeinsam werden wir es schaffen! Kultur-Entwicklungsplan für Steyr Autofreier Tag wurde abgesagt ir:I in Projekt-Team soll bis Ende des Jahres 1!1 2003 einen Kultur-Entwicklungsplan für Steyr erstellen. Der Gemeinderat hat für dieses Projekt heuer 11 .000 Euro zur Verfügung ge- stellt. Der Restbetrag in der gleichen Höhe wird im Budget 2003 vorgesehen. Flutlichtanlage saniert Die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz des Fußballvereines ATSV Steyr musste saniert werden. Die Stadt steuert dazu 2540 Euro ...ein starkes Stück Stadt bei. Die Flutlichtanlage ist bereits seit 17 Jahren in Betrieb, ein Teil der Verteilerkästen und Lampen war beschädigt gewesen. l"::'I ürgerrneister David Forstenlechner und ~ Verkehrsreferent Vizebürgerrneister Dr. Leopold Pfeil waren sich nach der Hoch- wasser-Katastrophe einig: Alle Aktivitäten zurn europaweiten autofreien Tag arn 22. September werden in Steyr abgesagt. ,,Durch das verhee- rende Hochwasser haben sich alle Wertigkeiten in Steyr verändert", sagt dazu der Stadtchef. Für die Veranstaltung wären 3650 Euro veran- schlagt gewesen. 7/ 283
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