Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/5
Stadtrat Walter Oppl (SP) ist im Stadt- senat fürJugendangelegenheiten, das Ge- sundheitswesen sowiefür Wohnungsan- gelegenheiten und den Wohnbau verant- wortlich. Im folgenden Beitrag berichtet er über seine Eindrücke und Erkenntnisse nach dem ersten halbenJahr seiner neuen Tätigkeit sowie über Neuerungen in sei- nen Ressorts: Seit dem 8. November 2001 - jenem Tag, an dem ich in den Stadtsenat gewählt worden bin - ist nun ziemlich genau ein halbes Jahr vergan- gen. Diese ersten sechs Monate sind für mich sehr interessant gewesen und haben mir bestä- tigt, dass das Leben mit einem ständigen Lern- prozess verbunden ist. Ich hatte in dieser Zeit auch die Möglichkeit, in vielen Gesprächen in- teressante, engagierte Persönlichkeiten und vor allem ihre Probleme und Anliegen kennen zu lernen. Bei meinen künftigen Vorhaben werde ich natürlich versuchen, diese Erkenntnisse einfließen zu lassen. Jugendkonzept ist im Entstehen Wie ich bereits in meinem Beitrag im Jänner berichtete, sind wir im Bereich Jugend in zu- nehmendem Maße mit einer Entwicklung kon- frontiert, die uns nicht nur zum Nachdenken, sondern vor allem zum Handeln auffordert. Aus diesem Grund fand am 18. März zum The- ma „Umsetzung der Ergebnisse der Jugend- studie Steyr" mit Schwerpunkt „offene Ju- gendarbeit" ein Gespräch im Steyrer Rathaus statt. Dazu eingeladen hatte ich Vertreterinnen und Vertreter der in Steyr tätigen Jugendorga- nisationen (wie katholische Jungschar, Kinder- freunde, Rote Falken und Pfadfinder), Institu- tionen und Einrichtungen (wie Streetwork Steyr), der Jugendzentren, des Jugend- und Kulturhauses Röda, Vertreter aus dem Bereich der Suchtgift-Prävention (wie x-Dream und Pro mente), des Gesundheits- und Sozialservice Steyr und engagierte Lehrer aus den Steyrer Schulen. Es hat mich sehr gefreut, dass alle Ansprechpartner meiner Einladung gefolgt sind und sich auch bereit erklärt haben, aktiv an der Umsetzung der Erkenntnisse der Jugendstudie mitzuwirken. Nach einer äußerst konstruktiven Diskussion und einer weiteren Besprechung am 25. März wurden insgesamt vier Projektgruppen gebil- det. Diese Gruppen beschäftigen sich - um nur einige Themen zu nennen - zum Beispiel mit Betreuung von Parks und Spielplätzen, offener Lernbetreuung, Mädchenarbeit, Jugendarbeits- losigkeit, Alkohol- und Suchtgift-Problematik, Skater- und Graffiti-Thematik. ...ein starkes Stück Stadt Stadtr Waite uppi Mittlerweile sind die einzelnen Projektgruppen schon mehrmals zusammengekommen. Die ers- ten Zwischenberichte bestätigen eine äußerst engagierte und kompetente Mitarbeit sämtli- cher Teilnehmer. Am 29. Mai werden bei unserem nächsten ge- meinsamen Treffen die Ergebnisse der Projekt- gruppen präsentiert. Diese Ergebnisse sollen schließlich die Grundlage sein für die Erstel- lung eines weitreichenden, mehrere Jahre be- stehenden Jugendkonzeptes, das alle Beteilig- ten gemeinsam umsetzen wollen. Nachträglicher Einbau von Aufzugsanlagen Unabhängig davon, dass der Einbau einer Auf- zugsanlage die Wohnqualität wesentlich ver- bessert, sichert dieses Projekt speziell für viele betagte Menschen die Mög) JChkeit, dass sie ih- ren Lebensabend in ihrer vertrauten Umge- bung verbringen können und nicht in ein Al- ten- und Pflegeheim gehen müssen. Aus diesem Grund habe ich vor kurzem sämtli- che in Steyr tätigen Wohnbauträger eingeladen, mir mitzuteilen, wie viele Objekte aus ihrer Sicht für eine Nachrüstung mit Aufzügen in Frage kämen. Dabei besteht eine Förderungs- möglichkeit bei Objekten ab vier Geschoßen (inklusive Erdgeschoß). Die eingelangten Ant- worten der Steyrer Wohnbauträger ergeben ei- nen theoretischen ßt:Jarf vuu iusgi:samt 279 Aufzugsanlagen. Bei einer realistischen Um- setzungsquote von rund 70 °/o des angemelde- ten Bedarfes bedeutet dies ein Nachrüstpro- gramm von ca. 200 Aufzügen in unserer Stadt. Stadt fördert 30 Prozent der Errichtungskosten Das Finanzierungs-Modell sieht vor, dass die Errichtungskosten zu 30 °/o von der Stadt und zu 50 0/o vom Land Oberösterreich/Ressort Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider durch eine nicht rückzahlbare Subvention gefördert werden. Die restlichen 20 Prozent sind von den jeweiligen Mietern aufzubringen, wobei die Wohnbauträger diese Kosten vorfinanzieren und über die Mieten verrechnen. Erfahrungswerte, vor allem aus der Stadt Linz, ergeben dafür einen Betrag von rund 50 Cent pro Qpadratrneter Wohnfläche, inklusive laufender Betriebskosten. Die Errichtungskosten pro nachgerüsteter Auf- zugsanlage belaufen sich durchschnittlich auf 97.000 Euro. Dies bedeutet für die Stadt Steyr bei einer Kostenbeteiligung von 30 Prozent für 200 Aufzüge einen finanziellen Aufwand von 5,8 Millionen Euro. Bei einem Projekt mit 10- jähriger Laufzeit würde dies für die Stadt eine zusätzliche jährliche Belastung von 580.000 Euro bedeuten. Ob dieses Nachrüstprogramm innerhalb der nächsten 10 Jahre möglich sein wird, werden Verhandlungen zeigen, die ich in den nächsten Wochen mit den zuständigen Entscheidungsträ- gern unserer Stadt führen werde. Auf jeden Fall setze ich mich für diesen Zeitrahmen ein, zumal ich von Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider die persönliche Zusage habe, dass er die entsprechenden Förderungsmittel für die Stadt Steyr aus seinem Ressort zur Verfügung stellen würde. Unabhängig davon werde ich noch heuer im Gemeinderat die Freigabe der im Budget 2002 vorgesehenen Mittel für die Förderung von ins- gesamt fünf Aufzugsanlagen beantragen. In diesem Zusammenhang habe ich die technische Geschäftsführung der GWG der Stadt Steyr be- auftragt, noch vor dem Sommer eine Projektie- rung der Aufzüge für die Häuser Rosegger- straße 9, 11 und 13 sowie für die Häuser Fer- dinand-Porsche-Straße 14 und 16 quasi als Pilotprojekte voranzutreiben. Nach der entspre- chenden Beschlussfassung im Aufsichtsrat der GWG der Stadt Steyr sollen diese Vorhaben spätestens im September des heurigen Jahres in Angriff genommen werden. Ich hoffe, dass ich Ihnen wieder einige interes- sante Informationen geben konnte und wün- sche Ihnen jetzt schon erholsame Urlaubstage. 7/ 135
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