Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/4
Fachhochschule unterstützt Lebenshilfe Bis vor kurzem konnte man in den Räum- lichkeiten der Steyrer Fachhochschule eine Ausstellung von 40 Bildern und 100 Keramiken besichtigen - die Künstler kommen alle von der Lebenshilfe Steyr. Der Verkaufserlös soll zum dringend be- nötigten Ausbau der Behinderten-Woh- nungen beitragen. Außerdem übergab Dipl.-Ing. Dr. Herbert Jodlbauer, der Leiter der Fachhochschule, dem Obmann der Steyrer Lebenshilfe Ernst Lattner bei der Ausstellungs-Eröff- nung sieben Laptops. Die tragbaren Com- puter, die man für die Anforderungen in der Fachhochschule umrüsten hätte müs- sen, stehen nunmehr den Behinderten so- wie den Mitarbeitern der Lebenshilfe zur Verfügung. Dr. Herbert Jodlbauer (rechts) überreichte Lebens- hilfe-Obmann Ernst Latiner sieben Laptops. Anlass für die Übergabe war eine Ausstellung in der Fach- hochschule, bei der Werke von Behinderten präsen- tiert bzw. verkauft wurden. Steyrer Friedensdorf in Afghanistan : Für viele Kinder eine zweite Lebenschance rst vor wenigen Wochen ist der Steyrer Friedensdorf-Arzt Michael Schodermayr aus Afghanistan zurückgekehrt; er schildert die Eindrücke nach dem 32. Hilfseinsatz von Frie- densdorf International in Afghanistan als „für uns unvorstellbar". ,,Die Spitäler sind reine Aufbewahrungsanstalten, und Medikamente gibt es kaum oder nur für teures Geld. Die Kin- der haben Minen- und Splitterverletzungen, die nicht ausreichend behandelt werden können. Knocheneiterungen sind die Folge - der Verlust der Gliedmaßen und viel zu oft auch der Tod des Kindes sind unausweichlich", so der Steyrer Mediziner. Seit 1990 hilft das Friedensdorf bereits Kin- dern in Kriegs- und Krisengebieten. Jahr für Jahr fliegen Friedensdorf-Ärzte und Mitarbeiter etwa 100 Mädchen und Buben unter anderem Der Steyrer Friedens- dorf-Arzt Dr. Michael Schodermayr mit einem der 800 Kinder, die dank des sozialen Engage- ments vieler Spender und ehrenamtlicher Idealisten bereits eine zweite Lebenschance bekommen haben. Seit 1990 hilft Friedensdorf Inter- national Kindern in Kriegs- und Krisenge- bieten, deren Verletzun- gen zu Hause nicht ausreichend behandelt werden können. aus Afghanistan, Albanien und Angola zu oft lebensrettenden Operationen nach Österreich. Mehr als 800 Kinder haben dadurch schon eine zweite Lebenschance bekommen. Derzeit werden in ober- und niederösterreichi- schen Spitälern 14 kleine Patienten aus Afgha- nistan behandelt und gesundgepflegt. Nach Abschluss der Behandlung werden sie wieder zu ihren Familien zurückgebracht. ,,Vielleicht ist diese Hilfe der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein", so Schodermayr, ,,aber für jedes gerettete Kind ist dieser Tropfen die gan- ze Welt. Und aus diesem Grund muss die Hilfe weitergehen - die nächsten Einsätze sind be- reits geplant". Die Hilfsaktionen des Friedensdorfes werden ausschließlich aus Spenden finanziert: Konto 27.300/Raika St. Ulrich/Steyr. Rotary Club Steyr sichert Arbeitsplätze für Behinderte ,,Als Rotarier haben wir die ideale Gelegenheit, unsere beruflichen Verbindungen und unseren Verstand einzusetzen, um den weniger Begüns- tigten zu helfen." Im Sinne dieses Ausspruchs von Frank J. Devlyn, Pastpräsident von Rotary International, hat der Rotary Club Steyr vor rund einem Jahr einen Kooperationsvertrag mit der Geschützten Werkstätte des Berufli- chen Bildungs- und Rehabilitationszentrums (BBRZ) abgeschlossen. Diesem Vertrag zufolge bemühen sich die Steyrer Rotarier je nach Posi- tion in ihren Unternehmen darum, dass Auf- tragsarbeiten möglichst an die Geschützte Werkstätte vergeben werden. Die Vertragspartner können nun positive Zwi- schenbilanz ihrer einjährigen Zusammenarbeit ziehen: Das Volumen der Aufträge, die auf Grund dieser Initiative der Geschützten Werk- stätte zufielen, beläuft sich bereits im ersten 10/106 Jahr der Kooperation auf mehr als 103.000 Euro. Somit wurden durch diese Aufträge acht Arbeitsplätze behinderter Menschen für ein Jahr gesichert. Weiters konnte im Rahmen der begleiteten Arbeitskräfte-Überlassung des soge- nannten „Supported Employments" ein stark hehinrlerter Mitarbeiter vier Monate lang in der MAN AG Steyr beschäftigt werden. Darüber hinaus verdankt die Geschützte Werk- stätte den Unterstützungen des Rotary Clubs einen neuen Standort in Linz/Kleinmünchen. In dieser Produktionsstätte arbeiten zurzeit 27 behinderte Menschen in einem modernen Kopier- und Digitaldruckzentrum und bieten ihre Dienstleistungen unter dem Markenna- men „support-austria" an. Neuen Weg der Hi lfe beschritten Der Rotary Club ist eine weltweite Organisati- on, die sich humanitären Zielen widmet, hohe ethische Grundsätze im Berufs- und Privatle- ben durchsetzten will und der universellen Ver- ständigung dient. Die Geschützte Werkstätte des BBRZ ermöglicht auf der Grundlage eines Vertrages mit der Oö. Landesregierung seit 1964 Menschen mit Behinderung eine produk- tive und sinnvolle Arbeit. Der diesjährige Rotary- Präsident Horst Rebl meint zum Erfolg der Kooperation: ,,Mit dieser Zusammenarbeit beschreiten wir einen völlig neuen Weg der Hilfestellung. Es wird nicht ein- fach Geld gespendet; durch das persönliche En- gagement der Rotarier werden vielmehr Ar- beitsplätze für behinderte Menschen geschaffen und gesichert." Ansprechpartner des Rotary Clubs Steyr: Dr. Michael Schodermayr, Tel. 07252/87877; Ansprechpartner der Geschützten Werkstätte: Dr. Christoph Jungwirth, Tel. 0732/ 6922-5130. ste~r
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2