Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/3

Gesundbleiben weraen Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Bewegung ist Leben - richtig bewegen heißt besser leben Was ist Bewegung? Bewegung verbinden wir mit Sport und Freizeit oder mit Beruf - aber ohne Bewegung ist kein Leben möglich. Egal ob wir atmen, stehen, lie- gen, sitzen, essen oder denken - ohne Bewegung wären uns all diese Aktivitäten unmöglich. Vie- le Bewegungsvorgänge haben wir im Lauf un- seres Lebens automatisiert; das heißt, wir kön- nen ohne nachzudenken Bewegungen ausfüh- ren. Schon ein Embryo lernt, sich im Mutter- leib zu bewegen - mit der Geburt beginnt unser Lernprozess, und wie ein roter Faden zieht sich die Bewegung durch unser Leben. Doch der na- türliche Bewegungsdrang der Kinder geht oft sehr bald durch Einschränkungen, Gebote, Ver- bote und Umwelteinflüsse verloren. In unserer zivilisierten Welt voller Autos, Fernseher, Lifte und Computer vergessen wir, wie wichtig Be- wegung für unser Wohlbefinden ist. Bessere Lebensqualität durch Bewegung Die wichtigste Aufgabe - um mich optimal be- wegen zu können - ist, meinen Körper genau zu kennen: Was kann ich? Was will ich? Jeder von uns ist anders und doch haben wir die glei- chen Voraussetzungen (Körper, Gehirn, Mus- keln, Organe, Nerven). Wichtig und notwendig ist, uns im Einklang „Körper - Geist - Ge- hirn" und nicht isoliert zu bewegen. Leben ist Bewegung. Besser bewegen bedeutet, die Lebensqualität zu steigern. Ich habe die Möglichkeit, mein Leben bzw. meinen Körper mit all seinen Fehlern und Schwächen in jeder Situation bzw. Lebenslage voll zu nutzen. Beim Zusammenspiel von Bewegung und Gedächt- nisarbeit können die Muskeln bewusst einge- setzt und kontrolliert werden. Viele Faktoren sind notwendig, um meine Lebensqualität ent- scheidend zu beeinflussen: 1. Umfeld - Gegend, Freunde, Wohnung, Fi- nanzen. Bewege ich mich, um anderen zu im- ponieren, um Anerkennung oder Lob zu ern- ten? Spitzensport! 2. Stimmung - Freude, Trauer, Krankheit. Be- wege ich mich aus Angst oder Freude? 3. Körper - Größe, Organe, Knochenbau, Muskeln. Bewege ich mich aus gesundheitli- chen Gründen? Jedem Gemütszustand entspricht ein persönli- ches Schema von Muskelkontraktionen: ■ Trauer, Schmerz, Angst - depressive Be- wegung, Kopf hängen lassen, Schultern nach vorne neigen, gebeugte Haltung ■ Glück, Eifolg, Liebe - aktive Bewegung, aufrechte Haltung, Kopf hoch, Brustumfang weiten Jeder Einzelne kann mit richtiger Bewegung vorbeugen oder entgegenwirken und so seine Bewegungsfreiheit sowie sein Köperbewusst- sein erweitern bzw. konservieren, um in jeder Situation oder Lebenslage gerüstet zu sein. Bewegung beginnt im Kopf Viele Faktoren - wie Umwelt, Gesundheit und Psyche - sind notwendig, um unsere Lebens- qualität entscheidend zu beeinflussen. In der für mich richtigen Bewegung habe ich eine Vielfalt an Möglichkeiten, mein Leben zu steuern und meine Lebensqualität zu verbes- sern. Nicht jeder kann ein Weltmeister sein! Unsere Muskeln werden durch gespeicherte Bewegungsabläufe im Gehirn gesteuert. Ohne zu denken können wir gehen, sitzen, stehen usw. Wichtig ist, dabei festzuhalten, dass unser Gehirn keine Muskeln, sondern nur bestimmte Bewegungsmuster oder -abläufe kennt. Es liegt an jedem einzelnen Menschen, diese Bewegung zu steuern (sogenannte denkende Bewegungs- abläufe). Sinnvoll bewegen - nicht sinnlos Durch unsere derzeitigen Lebensumstände, wie z.B. das Sitzen vor dem Computer, vor dem Fernseher, im Auto usw., entsteht ein akuter Bewegungsmangel. Unsere Muskeln kommen aus dem Gleichgewicht, und die Folgen davon sind steigende Probleme im Stütz- und Bewe- gungsapparat. Wir müssen wieder lernen, un- sere Muskeln so einzusetzen, wie es von der Natur aus geplant wurde. Nur so haben wir die Chance, wieder Freude an der Bewegung zu be- kommen. Um mich richtig bewegen zu können, ist die wichtigste Aufgabe, meinen Körper ge- nau zu kennen. 1. Den Körper immer als Ganzheit betrachten: Körper - Geist - Seele; jeder einzelne Teil ist wichtig und kein Teil kann ohne die anderen Teile selbständig arbeiten. 2. Jeder Einzelne von uns ist anders, hat ande- re Fähigkeiten, um die Macht jedes Teilchens zu nutzen. Jeder muss sich selber einschätzen und lernen, Eigenverantwortung zu überneh- men. 3. Innere Bereitschaft und Glaube an sich selbst sind wichtige Voraussetzungen, um unse- ren Körper zu nutzen. Unser Körper ist ein Kraftwerk, und wir nützen meist nur 20 bis 30 Prozent unseres Potentials. Keine Bewegung ohne Gehirn, ohne Muskeln und ohne Organe! Unseren Körper nie isoliert benützen, immer als Ganzheit betrachten. Nur so ist es möglich, das Geheimnis der Bewegung und deren Auswirkungen kennen zu lernen. Muskeln bewegen die Knochen Der Muskelapparat, der aus ca. 800 Muskeln besteht, spielt für die Gesundheit des Men- schen die größte Rolle. Wenn diese Muskeln richtig bewegt werden, können die Organe ihre Arbeit ohne Störung ausführen. Wohlbefinden stellt sich ein. Leider ist dieser Idealzustand ständigen Störungen, wie Stress oder Krank- heit, ausgesetzt. Beim richtigen Zusammenspiel von Gedächtnisarbeit und Bewegung können die Muskeln bewusst eingesetzt und kontrol- liert werden. Nerven steuern die Muskeln Tatsache ist, dass ein „bewusst bewegter Mensch" leistungsfähiger ist und die Anforde- rungen des Alltags leichter bewältigt. Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung! Für nähere Informatio- nen zum Thema Be- wegung bzw. über die laufenden Kur- se bin ich unter der Steyrer Telefonnum- mer 83660 er- reichbar. Hannelore Foißner <Staatlich geprüfte Lehrwartin) Beratungsstelle für Schwerkranke vorübergehend geschlossen r.:, er Verein Zellkern muss die Beratungs- ~ stelle in Steyr (Oö. GKK, Stögerstraße 28/92 11) vorübergehend schließen. Den Patienten steht in nächster Zeit das Team der Linzer Ver- eins-Zentrale unter der Telefonnummer 0732/ 608560 zur Verfügung.

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