Amtsblatt der Stadt Steyr 2002/1
Stadtrat Walter Oppl (SP) ist im Stadt- senatfürJugendangelegenheiten, das Ge- sundheitswesen sowiefar Wohnungsan- gelegenheiten und den Wohnbau verant- wortlich. Imfolgenden Beitrag berichtet er über seine Vorhaben und Ziele bei sei- ner neuen Tätigkeit: m8. November 2001 hat mich meine Fraktion in den Stadtsenat gewählt. Seit der anschließenden Stadtsenats-Sitzung vom 22. November bin ich definitiv für die Bereiche Jugend, Gesundheit und Wohnen politisch zu- ständig. Ich glaube, dass es Sie als Leserinnen und Leser interessiert, mit welchen Vorstellun- gen und Zielen ich an meine neue Tätigkeit herangehe. Ich werde daher im Folgenden auf meine Aufgabenbereiche eingehen und versu- chen, Ihnen dabei ansatzweise einige interes- sante Informationen zu vermitteln. Probleme im Jugendbereich gemeinsam lösen Im Bereich Jugend sind wir im zunehmenden Maße mit einer neuen Entwicklung konfron- tiert, die uns nicht nur zum Nachdenken, son- dern vor allem zum Handeln auffordert. Die steigende Zahl von desorientierten und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlieben, zu- nehmende Verhaltensprobleme in Kindergär- ten, Schulen sowie im Freizeitbereich, aber auch die Alkohol- und Drogenproblematik ver- langen von uns einen gezielten Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel. Aus meiner Sicht ist es daher besonders wich- tig, dass wir uns damit auseinander setzen, warum es zu dieser Entwicklung gekommen ist. Weiters müssen wir Strategien überlegen, um die Wurzeln des Problems bekämpfen und so- mit diesem Trend entsprechend gegensteuern zu können. Lösungsansätze sind meiner Meinung nach un- ter anderem auch in der "Jugendstudie" ent- halten, die im Vorjahr von der Stadt in Auftrag gegeben wurde. In Zusammenarbeit mit der ,,Plattform gegen Gewalt an und unter Jugendli- eben in Steyr" hat die Johannes-Kepler-Univer- sität Linz diese Studie erstellt und präsentiert. Die Kombination einer punktuellen Umsetzung dieser Lösungsansätze mit qualitätsvollen An- geboten unserer Vereine, Institutionen und Ein- richtungen, die sich in Steyr mit Kinder- bzw. Jugendarbeit beschäftigen, erscheint mir vor al- lem bei der sogenannten „offenen Jugendar- beit" als zielorientierte Vorgangsweise. Da ein Ausbau der bestehenden bzw. die Neuschaf- fung solcher Angebote auch im Jugendbereich nicht kostenlos sein kann, müssen wir die vor- handenen Budgetmittel zielgerecht einsetzen, ...ein starkes Stück Stadt Walter Stadtrat Oppl um den bestmöglichen Erfolg daraus zu erzie- len. Und ich bin überzeugt, dass uns dies auch gelingen wird. In diesem Sinn möchte ich alle Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, aber vor allem die im Jugendbereich tätigen Institutionen zu einer effektiven Zusammenarbeit einladen. Ärztliche Schul -Untersuchun- gen neu organisieren Im Bereich Gesundheit ist mir in der kurzen Zeit meiner neuen Tätigkeit vor allem ein Prob- lem bewusst geworden, das einerseits die Schülerinnen und andererseits die Mitarbei- terinnen der Fachabteilung für Gesundheitsan- gelegenheiten vor unangenehme Situationen stellt: Durch die in den vergangenen Jahren ge- änderte Unterrichtsweise (Kleingruppenunter- richt/Leistungsgruppen) steigt der Raumbedarf in unseren Schulen. Die Konsequenz daraus ist, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Unter- suchungen der Schüler in normalen Klassen- zimmern durchgeführt werden müssen, weil die ursprünglichen Untersuchungsräume für den Unterricht benötigt werden. Dieser Umstand ist nicht nur für die Mitarbei- ter des Gesundheitsamtes, sondern auch für die Jugendlieben ein äußerst unbefriedigender. Vor allem stehen in den meisten Fällen keine geeig- neten Umkleideräume zur Verfügung. Dies scheint ans der Sicht von uns Erwachsenen, nid1L unbediugl eiu Problem w seiu - sehr wohl aber für Jugendliche im pubertären Al- ter. Eine Lösung sehe ich darin, dass zumindest die Jugendlichen ab der fünften Schulstufe di- rekt im Gesundheitsamt untersucht werden. Dort sind die entsprechenden Einrichtungen vorhanden. Mit einem gut organisierten Shuttle- dienst kann meines Erachtens auch der Unter- richtsentfall in Grenzen gehalten werden. Dass so ein Modell natürlich nur in engster Zu- sammenarbeit mit dem Bezirksschulrat und den zuständigen Schuldirektoren realisiert wer- den kann, ist mir völlig klar. Ich werde daher - nachdem wir einen geeigneten Plan ausgearbei- tet haben - diesbezügliche Gespräche führen. Die Zeit der Wohnungsnot gehört der Vergangenheit an Im Bereich Wohnen befinden wir uns meines Erachtens in der glücklichen Lage, dass die Zeit, in der von Wohnungsnot die Rede war, endgültig vorbei ist. Es gibt natürlich immer wieder Fälle, bei denen spezielle Wünsche nicht erfüllt werden können. Meistens handelt es sich dabei um Sonderwünsche, wie z. B. eine Wohnung in einer bestimmten Straße oder in einem bestimmten Hans. Wenn jedoch wirklich dringend Wohnraum benötigt wird, ist es grundsätzlich so, dass mehr als 95 Prozent der vorgebrachten Anliegen positiv erledigt werden können. Dieser erfreuliche Umstand ist vor al- lem auf die hervorragende Wohnbaupolitik meiner Vorgänger zurückzuführen. Für die Zukunft sehe ich als zuständiger Refe- rent in diesem Bereich drei Aufgabenschwer- punkte: ■ die Fortsetzung der Generalsanierungen un- serer Altbauten, ■ den Bau von Wohnungen, wo betreubares Wohnen möglich ist, ■ den Start eines Nachrüstprogrammes, was den nachträglichen Einbau von Aufzugsanla- gen betrifft. Eine nähere Erläuterung dieser Projekle würde den vorgesehenen Rahmen meines Artikels sprengen. Ich versichere Ihnen aber, dass ich Sie über diese Vorhaben in meinem nächsten Beitrag ausführlich informieren werde. Bis da- hin kann ich auch konkretere Aussagen treffen, weil ich in dieser Angelegenheit mit dem zu- ständigen Referenten der Oö. Landesregierung Dipl.-Ing. Erich Haider demnächst ein Ge- spräch führen werde. Ich hoffe, dass ich Ihnen einige interessante In- formationen vermitteln konnte und wünsche Ihnen ein gutes, erfolgreiches Jahr 2002. 5
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