Amtsblatt der Stadt Steyr 2001/7

Projekt „Schwimmschule neu": Kultur- und Naturraum verschmelzen Ir:\ uf dem Gelände der Steyrer Schwimm- ~ schule wurde EndeJuni bei einer Pres- sekonferenz das Konzept zur Revitalisierung des ältesten Arbeiterbades Europas präsentiert. Der Grundgedanke des Projektes, das von den beiden Weiser Architekten Maximilian Luger und Franz Maul entworfen worden ist: Natur- und Kulturraum sollen miteinander verschmel - zen, das gesamte Areal soll außerdem über die Badesaison hinaus als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. ,,Nicht die detailgetreue Nachbildung der historischen Gebäude, sondern die Weiterentwicklung der grundsätzlichen Idee steht im Vordergrund", er- klären dazu die Architekten, ,,das Projekt soll jene Stimmung wiedergeben, die das histori- sche Vorbild nur noch durch Bildmaterial über- mitteln kann". Einige Planungsdetails : ■ Im Nordteil des Areals soll das Laubengang- Gebäude wieder errichtet und dadurch die ein- stige Promenaden-Atmosphäre wieder herge- stellt werden. Die Begrenzungsmauer wird im Sinn des historischen Vorbildes neu errichtet. ■ Die bestehenden Dienstleistungsgebäude werden mit Ausnahme des Eingangsgebäudes abgebrochen, das ehemalige Arbeiterwohnhaus wird saniert, ein neues Gebäude in Holzbau- weise wird mit WC-Anlagen, Duschen und Garderoben ausgestattet. ■ Entlang der Steyr wird ein öffentlicher Weg angelegt. Er verbindet das öffentliche Wegenetz mit dem Restaurant und dem westlich des Schwimmbades angelegten Parkplatz. Durch einen Abgang zur Steyr in Form einer Zugbrük- ke entsteht ein Rundweg, der über die Wehran- lage zu den Schotterinseln der Steyr wieder zu- rück zur Uferpromenade führt. ■ Ein öffentliches Restaurant mit Gastgarten in Holzbauweise soll im Südteil der Anlage er- \'\. -~':" ",'\.\~ +1: Modellfoto der geplanten „Schwimmschule neu" • rechts imBild das alte Eingangsgebäude mit dem neuen, überdachten Eingangsbereich und Umkleidetrakt. Das geplante Restaurant (links) ist direkt an der Uferpromenade vorgesehen. richtet werden (Zugang über Uferpromenade). In diesem Haus wird auch eine Sauna mit Son- nenterrasse eingerichtet. ■ Der Haupteingang wird von der Straße weg nach Westen verlegt, im Bereich der Ufer- promenade wird ein zusätzlicher Eingang ge- schaffen. Über diesen Nebeneingang kann man von der Steyr-Au kommend das Bad betreten und natürlich auch das Restaurant besuchen. ■ Über dem Fluss schwebende Plattformen bil- den ein Bindeglied zwischen künstlicher und natürlicher Umgebung. Durch diese Plattfor- men werden die Liegeflächen erweitert, sie sind auch das Bindeglied zwischen Flussland- schaft und Schwimmbad-Areal. ■ Angrenzend an den bestehenden Fun-Court wird eine Asphaltfläche für Skateboarder und Rollerskater angelegt. Außerdem sind ein Beachvolleyball-Platz und mehrere Wasserbek- ken mit unterschiedlichem Erlebnischarakter geplant (Kieselbecken, Biotop, Kinderbecken). Diese Becken sind am Rande der Wiese so an- geordnet, dass für Ballspiele eine möglichst große Fläche frei bleibt. ■ Nördlich des Fun-Courts entlang der Grund- grenze des Schwimmbades werden Pkw-Park- plätze errichtet, Bäume sorgen für Schatten. ■ Außerhalb der Saison wird der eigentliche Schwimmschul-Bereich mit mobilen Trennwän- den von der Liegewiese abgetrennt. Diese Wie- se kann man dann über die Terrasse des Re- staurants betreten, die Grünfläche wird damit an das öffentliche Wegenetz angebunden. Die Saunabesucher können die Becken im Grün- raum in der Nebensaison als Kneipp-Becken benutzen. Auch das Restaurant und die Sport- plätze können das ganze Jahr über genutzt wer- den. Eigentümer ist nun der Verein ,, Freunde der Schwimmschule" Verträge für Altenheim in Münichholz beschlossen Der neu gegründete Verein „Freunde der Stey- rer Schwimmschule" hat das 127 Jahre alte Traditionsbad von der Steyr-Daimler-Puch Landholdings als Geschenk bekommen. Vorsit- zender des Vereins ist der Steyrer Bürgermei- ster Hermann Leithenmayr. Der Betrieb der Schwimmschule wird vorübergehend kostenfrei von den Steyrer Stadtwerken geleitet. Der Gemeinderat genehmigte in seiner ver- gangenen Sitzung die Verträge, die für den Ban des Alten- und Pflegeheimes Münich- holz notwendig sind. Das Altenheimmit ei- ner Kapazität von 120 Betten wird auf der sogenannten Drachenwiese im Stadtteil ...ein starkes Stück Stadt Münichholz gebaut. Die Stadt kauft laut Ver- trag das für den Bau notwendige, etwa 11.500 m2 große Grundstück von der Woh- nungsgesellschaft WAG um 750 Spro Q!ia- dratmeter. Die WAG soll auch mit der Be- treuung der Bautätigkeit beauftragt werden. Vereins-Chef Leithenmayr appelliert an alle In- teressierten, die „Freunde der Schwimmschule" zu unterstützen, damit diese einzigartige Frei- zeit- und Erholungsanlage für die Bevölkerung geschaffen werden kann und das Projekt auch von Sponsoren und der EU unterstützt wird. 7/215

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