Amtsblatt der Stadt Steyr 2001/7
Karl-Punzer-Hauptschule gewinnt Sozialpreis des Rotary Clubs r.:, er Rotary Club Steyr vergibt jährlich ei- 1..!!.ii nen Sozialpreis. Damit sollen regional tätige Organisationen oder Einzelpersonen für Projekte ausgezeichnet werden, die mit innova- tiven Lösungsansätzen auf soziale Probleme in der Region reagieren und dabei längerfristige Perspektiven aufweisen. Aus elf Bewerbungen wählte die Jury als Sieger des diesjährigen Prei- ses die Karl-Punzer-Hauptschule Münichholz. Seit acht Jahren wird an der Punzer-Haupt- schule von einem engagierten Lehrerteam un- ter dem Titel „Soziales Lernen" Wissen in die- sem Bereich vermittelt. Schwerpunkte sind ein optimales Schulklima, Spaß am Lernen, part- nerschaftliches Verhältnis zwischen Schülern, Eltern und Lehrern, Konfliktvermeidung und -lösung sowie Erlernen von Verhaltensweisen für ein friedliches Zusammenleben. Vor einem Jahr ist mit den beiden eingereich- ten Projekten an der Hauptschule in Münichholz begonnen worden. Bei „Peer Education" (,,Er- ziehung durch Gleichaltrige") lernen die Kin- der von ihren Schulkameraden. Jugendliche sind wesentlich offener für Informationen und Empfehlungen von Gleichaltrigen, als von den Erwachsenen. An der Punzerschule wird das aktuelle Thema „Sucht" auf diese Weise behan- delt. Einige Schüler werden in dieser Problema- tik speziell geschult und geben dann ihr Wis- sen an ihre Mitschüler weiter. Diese neue Form der Information wird von den Schülern sehr gut angenommen, und der vorbeugende Effekt Übergabe des Sozialpreises der Steyrer Rotarier - im Bild (v.r.n.l.): Club-Präsi- dent Mag. Christian Köck, Rudolf Steininger (Projekt- Koordinator), Simone Diensthuber und Heike Penzenstadler von der Sozialakademie Linz, Direktor-Stv. Norbert Tanzer von der Punzer- schule, Dr. Michael Scho- dermayr vom Rotary Club. ist laut Auskunft der Pädagogen enorm. Das zweite Projekt unter dem Titel „Insel" befasst sich mit dem Einsatz von Sozialarbeit in der Schule. Mit Hilfe von zwei Studentinnen der Sozialakademie Linz wurde der Pilotver- such gestartet, bei dem u. a. folgende Ziele im Mittelpunkt stehen: die soziale Kompetenz der Hauptschüler soll gefördert werden; Eltern, Lehrer und Schüler werden bei der Bewälti- gung schulischer und außerschulischer Proble- me beraten; Schüler werden zur sinnvollen Freizeitgestaltung animiert etc. Ausschlaggebend für die Zuerkennung des RC- Sozialpreises war der moderne und zugleich vorbeugende Lösungsansatz. Dazu der Präsi- dent des Steyrer Rotary Clubs, Mag. Christian Köck: ,,Neben dem weit über das übliche Maß hinausgehenden Engagement des Lehrkörpers beeindruckt vor allem die Aktivierung von Selbsthilfe-Mechanismen bei den einzelnen Schülern. Der Ansatz, katastrophale Entwick- lungen im Jugendalter schon am Beginn des Entstehens zu erkennen und zu verhindern, ist zweifellos besser, als der nachträgliche Versuch einer Reparatur." Das Preisgeld von 4000 Euro (ca. 55.000 S) möchte die Karl-Punzer-Hauptschule in die Fortführung ihrer Projekte und somit in die Zu- kunft ihrer Schüler investieren. Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt: Verein begleitet Menschen mit Behinderungen Neues Projekt hilft behinderten Jugendlichen bei der Arbeitssuche m iele behinderte Menschen haben - trotz IU gleicher Ausbildung und ähnlicher Fä- higkeiten - gegenüber nicht Behinderten Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche. Diese Menschen sind aufgrund ihrer unterschiedli- chen Behinderungen sehr oft mit Vorurteilen konfrontiert und werden nicht danach beurteilt, was sie tatsächlich leisten können. lJie Arbeitsassistenz des Vereines Miteinander versucht, Betriebe zu informieren und für die- ses Thema zu sensibilisieren sowie Vorurteile in diesem Bereich abzubauen. Die soziale Ein- richtung unterstützt die Betroffenen dabei, den für sie passenden Arbeitsplatz zu finden. Die Hilfestellung beginnt beim Ausloten der Be- dürfnisse und Fähigkeiten jedes Einzelnen und geht über Firmenkontakte sowie Unterstützung bei der Bewerbung bis hin zur Begleitung in der ersten Phase am neuen Arbeitsplatz. Das Hilfsangebot der Arbeitsassistenz, bei dem großer Wert auf individuelle Betreuung gelegt 18/226 Die Oö. Volkshilfe/"basar" hat in Steyr ein neues Projekt für Jugendliche mit einer kör- perlichen, seelischen oder geistigen Behinde- rung sowie für lernbehinderte Burschen und Mädchen gestartet. Nach der Schule sollen sie bei der Suche nach einem Arbeitsplatz unterstützt und begleitet werden. Ziel des neuen basar-Projektes „Job and Go" ist, diese Jugendlichen zu stärken und durch gezielte Betreuung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die soziale Kompetenz der Bur- schen und Mädchen im Alter von 15 bis 23 Jahren soll verbessert und die Berufsreife er- langt werden. ,,Job and Go" hilft den Jugend- lichen, Zukunftsperspektiven und Selbstän- digkeit zu entwickeln. wird, ist an geistig-, körper- und mehrfach be- hinderte Menschen gerichtet. Dieses Projekt wird im Rahmen der Beschäftigungsinitiative der Bundesregierung für Menschen mit Behin- derungen finanziert und kann daher sowohl von betroffenen Personen und deren Angehöri- Derzeit starten in Steyr die ersten Maßnah- men: Die Teilnehmer werden in den Berei- chen „Elektrorecycling" sowie „Büro/Kom- munikation" aufgenommen und per „trai- ning on the job" geschult. Durch Aufträge wird der Arbeitsalltag realistisch gestaltet. Weitere Schwerpunkte des Projektes sind u. a. die Vermittlung von Praktikumsplätzen und der Aufbau von Firmenkontakten. Für das Projekt in Steyr können sich noch Teilnehmer/innen melden. Nähere Infor- mationen zu den Aufnahmekriterien, zur Organisation sowie zu den Inhalten von „Job and Go" erteilt Peter Liedlgruber von basar Steyr (Seitenstettner Straße 15) unter der Tel.-Nr. 07252/87550. gen als auch von Unternehmen unentgeltlich in Anspruch genommen werden. Nähere Informationen bei Mag. Manfred Gla- ser, dem für Steyr zuständigen Arbeitsassisten- ten des Vereines Miteinander (Schillerstr. 53/ 1, 4020 Linz), unter der Tel.-Nr. 0732/658922. ste "' r
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