Amtsblatt der Stadt Steyr 2001/6

,,Der Weg zur Arbeit - flexibel, gesund und ohne Stress": Neue Marketing-Aktion der Stadt soll zum Umsteigen auf das Fahrrad bewegen ie Fahrrad-Marketing-Kampagne der Stadt wird heuer mit dem Schwerpunkt „Der Weg zur Arbeit - flexibel, gesund und ohne Stress" fortgesetzt. Seit Mitte Mai läuft in Zusammenarbeit mit der Steyr-Nutzfahrzeuge AG eine neue Aktion, die darauf hinweisen soll, dass neben dem Auto noch andere attrak- tive Verkehrsmittel zur Auswahl stehen. Bis Ende Oktober gibt es für die knapp 3000 Be- schäftigten von SNF „Anreize zum Umsteigen" - und zwar vom Auto auf den Bus, die Bahn oder auf das Fahrrad. Mit Gewinnspielen und verschiedenen Service-Aktionen sollen die Mit- arbeiter motiviert werden, ein flexibleres Verkehrsverhalten auszuprobieren. Verkehrs- referent Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil dazu: ,,Üblicherweise fahren zwei Drittel der Arbeitnehmer mit dem Auto zur Arbeit. Mit Nach der ersten Vergleichsfahrt im Ziel bei der Steyr- Nutzfahrzeuge AG angekommen (v. 1.): Gemeinderätin Mag. Frech · benützte den Bus, Mag. Jürgen Schlecht von der SNF AG - Fußgänger, Radfahrer Vizebürgermeister Dr. Pfeil und Gemeinderat Wilhelm Hauser - mit dem Auto unterwegs . unserer Aktion soll es sich auszahlen, mit dem Rad, dem Bus oder der Bahn zur Arbeit zu kommen." Motivation durch Gewinnspiele Ein Teil dieser sogenannten Arbeitsweg-Aktion ist das Fahrrad-Lotto, das in den vergangenen Jahren bereits in einigen Steyrer Betrieben und Schulen durchgeführt wurde. Einmal pro Wo- che wird dabei ein Arbeitnehmer ausgelost. Ist er zu Fuß, mit dem Rad oder mit einem öffent- lichen Verkehrsmittel zur Arbeit gekommen, erhält er eine Prämie von 300 S und einen Gut- schein für ein Fahrrad-Service. Wird ein Auto- benützer ausgelost, bekommt er nur das Fahr- rad-Service - vielleicht als künftigen Anreiz. Der Geldbetrag wandert in einen Jackpot, der in der darauf folgenden Woche ausgespielt wird. Außerdem gibt es noch eine „Arbeitsweg-Wett- börse". Dabei wird einmal im Monat zur ,,Morgenspitze" eine Vergleichsfahrt mit Pkw, Rad undBus von verschiedenen Stadtteilen zum SNF-Werk durchgeführt. Alle SNF-Mitar- beiter werden eingeladen, den Sieger dieser Fahrt und die Fahrzeiten zu schätzen. Für die genaueste Schätzung gibt es einen attraktiven Preis. ,,Bei einigen Stadtteilen wird der Radfah- rer sogar ,die Nase vorne haben"', ist Mag. Pe- ter Czerrnak vorn Büro für Mobilitäts- und Marktforschung überzeugt, dass das Fahrrad im innerstädtischen Verkehr gegenüber dem Pkw durchaus konkurrenzfähig ist. ,.Kleine Historische Städte" unter neuer Führung Sechzehn österreichische Städte haben sich vor längerer Zeit unter dem Titel „Kleine Hi- storische Städte" (KHS) zusammengeschlos- sen, um gemeinsam bei Messen, bei ver- schiedenen touristischen Veranstaltungen oder in Katalogen aufzutreten. Neben Steyr gehören noch fo lgende Städte zu dieser Ver- einigung: Baden, Bad Ischl, Bad Radkers- burg, Enns, Feldkirch, Hall/Tirol, Imst, Kuf- stein, Lienz, Radstadt, Rust, Schärding, Spittal/Drau, Wels und Zell am See. Die KHS vereinen das individuelle Flair jeder Stadt mit viel Kultur, erstklassigen Restau- rants und den Top-Hotels im 3- und 4-Stern- Bereich. 26/194 Bei der kürzlich in Bad Ischl abgehaltenen Ge- neralversammlung der „Kleinen Historischen St~dte" wurden dir We.iche.n fiir rlie Zukunft gestellt. Neben den Aufnahmekriterien für neue Mitgliedsstädte, den künftigen Messe- und Workshop-Einsätzen und der Gestaltung neuer Werbemittel stand auch die Neuwahl des Vorstandes auf der Tagesordnung. Der Steyrer Tourismus-Chef Wolfgang Neubam hatte seine langjährige Funktion als Präsidrnt der KHS zu- rückgelegt - zu seinem Nachfolger ist der Kur- direktor von Bad Ischl, Robert Herzog, gewählt worden. Eva Pötzl vom Steyrer Tourisrnusbüro hat die Geschäftsführung der „Kleinen Histori- schen Städte" mit Sitz in Steyr übernommen. Auch die Steyrer Verkehrsbetriebe und der Oö. Verkehrsverbund beteiligen sich an der Service- Aktion: Sie bieten sogenannte Schnupper- tickets an - damit können „hartnäckige" Auto- fahrer gratis einen Monat lang den öffentlichen Verkehr testen. Erste Verg leichsfahrt durchgeführt Am 29. Mai fand um 7 Uhr früh die erste Arbeitsweg-Vergleichsfahrt vom Pfarrzentrum Resthof zum SNF-Verwaltungsgebäude statt. Vertreter des Steyrer Verkehrsausschusses wa- ren mit Pkw, Rad und Stadtbus unterwegs, um zu ermitteln, wer am besten und am schnell- sten das Ziel erreicht. Gemeinderat Wilhelm Hauser ist mit dem Auto nach einer 11-minü- tigen Fahrzeit ohne Stau und Parkplatzsuche als Erster bei SNF angekommen, gefolgt vom Radfahrer Dr. Leopold Pfeil (12 Min.). Ge- meinderätin Mag. Michaela Frech war mit dem Bus unterwegs und benötigte für die Strecke 13 Minuten - ebenso wie Fußgänger Mag. Jürgen Schlecht von der SNF AG. Vizebürgermeister Dr. Pfeil wählte allerdings bei der Vergleichs- fahrt nicht den direkten Weg, sondern fuhr auf attraktiven Radrouten abseits der Hauptstra- ßen. Seitdem Einbahnen auf Nebenstraßen für den Radverkehr geöffnet worden sind, können die Steyrer nun in den meisten Fällen abseits der Hauptstraßen mit dem Rad fahren. ,,Mit monatlichen Arbeitsweg-Kosten von ca 120 S ist das Fahrrad auch das billigste Verkehrsmit- tel für diese Strecke von 3 km; die Autokosten sind mit 620 S fünfmal so hoch. Die Monats- karte für den Bus kostet 430 S", wies Mag. Czermak nach der Vergleichsfahrt auf einen weiteren Vorteil des umweltfreundlichen Ver- kehrsmittels hin. Beim Tourismusverband in Steyr (Stadtplatz 27, Tel. 52290, e-mail: info@khs.co.at ) kön- nen Prospekte über die KHS angefordert und weitere Auskünfte eingeholt werden. Der neue Vorstand der „Kleinen Historischen Städte" (v. l.): Sieglinde Paulitsch (Spittal/Drau), Geschäftsfüh- rerin Eva Pötzl, Tourismus-Di rektor Wolfgang Neubaur - ehemaliger Obmann der KHS, Birgit Krassnitzer (Pro- jektleiterin), Dorli Weberitsch (Bad Radkersburg) und der neue Kl-lS-Präsident Robert Herzog (Bad Ischl). ste~r

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