Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/12

Gesund Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Wenn Stress stresst - Wen stresst Stress? reicht die Erklärung mit der äußeren Situation nicht mehr aus. Es ist in diesem Fall anzuraten, therapeutische Hi lfe in Anspruch zu nehmen, um in der Psyche nach der tieferen Ursache zu suchen. Stress ist so alt wie die Menschheitsgeschid11 c; er geht auf die uralte „Kampf- oder Fluchl"-Rc aktion zurück. Ein Ausdruck des Selbslerha l tungstriebes. Die einsetzenden bio logischen Mechan ismen sind aber im Grunde „a nli quiert", denn nur in den se llt·nslrn Fiilll·n kön- nen wi r heule noch ll iirhlcn oder dr:11dli :1ucn. Wir 111 iiss rn di c Mobil111ad1nng des Körpers er- lragen, ohne ansreagicren zu können - wir müssen Bedrohung, Kriinkungcn, Konllikte aushalten, indem wir „an un s ha lten". Diese Selbstbeherrschung ist Stress pur. Das optimale Maß an Stress ermöglicht dennoch eine Steige- rung der Gesundheit und der Leistungsfähig- keit, es kann Q!ielle sein für Energie und Krea- tivität. Stress ist subjektiv und persönlich. Er beginnt dann, wenn wir eine Situation, eine Person, ein Ereignis oder einen Gegenstand als Stressor wahrnehmen. Das heißt, dass das Hirn nicht blindlings reagiert, sondern in gewissem Grad subjektiv interpretiert. Wie wir ein Ereignis wahrnehmen, hängt in hohem Maße von unse- rem Selbstbild, unserer Ich-Stärke, unseren Wertnormen ab. Zum Wohlbefinden gehören Anspannung und Herausforderung in positiver Form, genannt Eustress. Die positive Phase der Stresskurve ist gekennzeichnet durch Vitalität, Begeisterungs- fähigkeit, Optimismus, Krankheitsresistenz, optimale persönliche Beziehungen und hohe Arbeitsproduktivität. Krank machender Disstress kann schädigen und Lebensqualiliil beeinträchtigen. In der ne- ga livcn Slressph asc neigen wir zu Müdigkeit, Reizbarkeil, Konzen I rat ion s-Schwi er igke iten , Jlcss in1i smus, Krankheitsanfälligkeit, mangeln- der Kommunikation, geringer Produktivität und Kreativität. Im Weiteren werden wir uns mil dieser Form von Stress auseinandersetzen. Die Ursachen und Ausdrucksformen von Stress sind vielfältig. Damit Sie das Gelesene mit Ihren E,:fahrungen in Verbindung bringen, nehmen Sie sich Zeit und beantwor- ten Sie für sich folgende Fragen: Was macht mir Stress? Wie nehme ich Stress wahr? (psychisch, phy- sisch?) Wie reagiere ich in Stress-Situationen? Wie viel Druck brauche ich, wie viel tut mir gut? Welchen Dingen gebe ich Wert, welche bela- sten mich? Welchen Personen gelingt es, mich unter Druck zu setzen? Kenne ich mein eigenes Maß, mein eigenes Tempo? Wann/wo/wie folge ich ihm? Welche Strategien kenne ich, um Stress zu vermeiden? Wahrscheinlich ist es Ihnen unterschiedlich leicht gefallen, diese Fragen zu beantworten. Nicht alles kann und muss auf die Bewusst- seinsebene gehoben werden. Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass bei zwei Drittel aller Krankheiten Stress neben anderen Faktoren eine wesentliche Rolle spielt: Zeit-, Arbeits- und Beziehungsstress. Verschleiß-Erscheinungen bei Dauerstress sind Magengeschwüre, Depression, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verspannungen etc. Wenn Stress zu einer Dauerhaftigkeit wird, Eine tiefere Ursache könnte der Mechanismus der Verdrängung sein; jemand läuft vor einem KonAikt davon. Andere versuchen - wie Dre- wermann es ausdrückt -, ihre Schuld dadurch abzuzahlen, dass sie sich am Dienst an den an- deren verausgaben (Schuldangst). Manchmal meinen sie allerdings auch nur, dass dieses oder jenes von ihnen erwartet wird. Letztlich sind es dann die eigenen Erwartungen an sich selbst. Diese Erwartungen entspringen dem Über-Ich. Im Über-Ich haben sich die Stimmen der Eltern verinnerlicht. Vor diesem Hinter- grund ist auch der Hang zum Perfektionismus zu sehen, die tief sitzende Angst vor der eige- nen Wertlosigkeit. Bei anderen wiederum gilt es, die Ursachen ihrer Distanzlosigkeit anzu- schauen - die Unfähigkeit, sich selbst zu spü- ren. Man definiert sich von außen . Man wird von außen bestimmt, getrieben, zermartert ... Nach Anselm Grün sind Menschen verantwort- lich für die Atmosphäre, die sie erzeugen, für Ruhe oder Ruhelosigkeit, für Lust am Leben oder für Hetze und Hektik. Eines der psychotherapeutischen Verfahren, die Ursachen von Stress bewusst und erfahrbar zu machen, ist die „Konzentrative Bewegungstherapie" (KBTI- Durch Körper- wahrnehmung und Ge- spräch können krank machendes Stressverhalten so- wie Stresshaltun- gen positiv verän- dert werden. Ma . Christa Holub (Therapeutin für Konzentrative Bewegungstherapie> Ring -....;;;:-...-- ATS 695.-- Col lier .._ ...ein starkes Stück Stadt Ohrstecker ATS 1.380,-- Uhren ~chmuck Uwe Kohl Bahnhofstraße 1 4400 Steyr Uhrmachem1eister Te l e fon 0 T2 5'2 / 53 U6 STAHL MIT GOLD Nicht nur für die modebewußte Frau sondern auch für den trendigen Herrn . 41/413

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