Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/9

Gesund j Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Wenn Angst krank macht Die Natur hat es eingerichtet, dass wir Angst spüren können, um drohenden Gefahren aus- zuweichen. Viele Menschen leiden jedoch ohne eigentlichen Anlass unter Ängsten. In Deutsch- land sind rund 8 Millionen Menschen von die- ser Angst, die krank macht, betroffen. In Öster- reich werden es im Verhältnis kaum weniger sein. Trotz dieser großen Anzahl an Betroffe- nen sagt uns die Statistik, dass es rund sieben Jahre dauert, bis die Krankheit als solche er- kannt und psychotherapeutisch behandelt wird. Dem voraus geht eine Odyssee mit Besuchen bei Ärzten der unterschiedlichsten Disziplinen und dem Ergebnis verschiedenster Diagnosen. Tritt Angst auf. wenn es keinen eigentlichen Anlass dafür gibt - ganz unerwartet, anfalls- artig und akut-, liegt eine Panikstörung vor. Diese wird auch bezeichnet als Panikattacke, Panikanfall oder Angstanfall. Charakteristisch ist dabei das plötzliche und spontan erlebte Einsetzen unangenehmer Symptome, wie z. B.: Herzklopfen Schweißausbrüche Zittern Mundtrockenheit Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl, Schwindel, Unsicherheit und Schwäche das Gefühl, alles um einen herum ist un- wirklich oder man selbst ist weit entfernt oder nicht wirklich hier Angst vor Kontrollverlust, Angst verrückt zu werden oder „auszuflippen" Angst zu sterben Diese Störung führt zu einer massiven Beein- trächtigung der Lebensqualität. Zu dieser Angst entwickelt sich oft noch die Angst vor der Angst. Es kann zu Folgeproblemen kom- men. Wie in einer Abwärtsspirale gefangen, können an deren Ende für den Leidenden De- pressionen, Alkoholabhängigkeit und Medika- menten-Missbrauch stehen. Viele Betroffene haben immer wieder aufgrund körperlicher Untersuchungen erfahren, dass ih- nen „nichts" fehle. Diese Menschen haben je- doch nicht „nichts", sondern sie haben lediglich keine körperliche Erkrankung. Erfährt der Pati- ent, dass seine Beschwerden auch einen Na- men haben, bringt dies oft Erleichterung. Erste Hilfe bei Panikattacken : 1. Sprechen Sie in aller Ruhe mit einem Arzt oder Psychotherapeuten Ihres Vertrauens über Ihre Symptome. 2. Trinken Sie auf keinen Fall Alkohol zur Be- ruhigung. 3. Atmen Sie bewusst langsam und tief ein und noch langsamer aus; versuchen Sie, sich zu entspannen. 4. Kämpfen Sie nicht gegen die körperlichen Symptome der Angst an. Diese sind zwar unangenehm, aber ungefährlich. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper bei Angst- gedanken richtig reagiert. Nicht die körperli- chen Symptome sind verkehrt, sondern die Gedanken, die die Angst auslösen. 5. Nehmen Sie Beruhigungstabletten nur in Rülk~pralhe mit Ihrem Arzt. 6. Suchen Sie bald ei- nen Psychotherapeu- ten auf. Angststörungen sind psychothe- rapeutisch gut behandelbar. Dr. Karl Maximilian Fischer (Psychologe und Psychotherapeut) „Männer und Gesundheit 11 Veranstaltungsreihe rund um das Thema Wohlbefinden n Österreich liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 73,9 und für Frauen bei 80,2 Jahren. Gesundheitszu- stand und Lebenserwartung des Einzelnen sind jedoch nicht nur Schicksal oder genetisch fest- gelegt. Beides wird durch Lebensbedingungen, unter welchen die Menschen leben, und den dadurch bestimmten Lebensstil stark beein- flusst. Die Lebenserwartung der Männer hat daher ein enormes Potential, weiter zu wach- sen. Ausgewogene und gesunde Ernährung, reichlich Bewegung sowi e gesunder Lebens- raum, konstruktiver Umgang mit Stress und Konflikten, soziale Kontakte bzw. ein gut funk- tionierend es sozia les Netz sind wesentliche, po- sitive Einfluss faktoren für die Gesundheit. Der Steyrcr Gesundheits- und Sozialservice (GSS) bi etet all en interessierten Männern eine Anregung, den persönlichen Lebensstil zu überdenke n, zu verbessern und in der Folge für die eigene Gesundheit sowie das Wohlbefinden etwas zu tun. In Zusammenarbeit mit der Gruppe „global village" wurde eine Veranstal- ...ein starkes Stück Stadt tungsreihe mit dem Titel „Männer und Ge- sundheit - man tal health" ins Leben gerufen. Die monatlichen Programmangebote, die von Ärzten, Pädagogen und Psychotherapeuten ge- staltet werden, umfassen Beiträge zu bewusster Lebensgestaltung, zum Umgang mit Konflikt und Stress, medizinische Informationen sowie intensive persönliche Erfahrungen in bzw. mit der Natur. Bei den nächsten Treffen stehen fo lgende Themen auf dem Programm: Do, 21. September: ,,Balance durch Jonglie- ren"; Gottfried Lackner, Pädagoge Do, 19. Oktober: ,,Männer-Theater - Kon- flikt als Potential"; Rolf Butsch, Regisseur und Theaterpädagoge Do, 16. November: ,,Prostata, Hämorrho- iden & Co"; Dr. Michael Schodermayr, All- gemeinmediziner Do, 21 . Dezember: ,,Der Männerkreis schließt sich - Schwitzhüttenritual"; Hans Basselli, Kinästhetiktrainer Anmeldung für Erste-Hilfe-Kurs Am Mittwoch, 27. September, um 19 Uhr beginnen oberösterreichweit bei allen Rot- kreuz-Stellen Erste-Hilfe-Kurse. Für den Kurs in Steyr nimmt Maria Molterer vom Roten Kreuz unter der Telefonnummer 07252/53991-22 die Anmeldungen entge- gen. Das Erste-Hilfe-Wissen kommt im Notfall vor allem Familienmitgliedern, Arbeitskol- legen und Freunden zugute, wie sowohl die Statistik als auch die Erfahrungen beim Roten Kreuz zeigen. Die Veranstaltungen finden im Cafe Atrium, Gleinker Gasse 21, statt und beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Nähere Informationen zu „Männer und Ge- sundheit - man tal health" sind beim Gesund- heits- und Sozialservice Steyr, Haratzmüller- straße 31 , unter der Tel.-Nr. 53737 erhältlich. 23/ 299

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