Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/6

Erstes Theater nach dem Krieg in Steyrer Turnhalle or 55 Jahren, genau am 11. Juni 1945, wurde in Oberösterreich erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Theater gespielt - und zwar in einer alten Turnhalle in Steyr im damaligen Stadtteil Steyr-Ost. Der Grün- der der ersten Nach- kriegsbühne des Lan- des heißt Gottfried Treuberg (Bild). Der Priedl, wie ihn seine Freunde nennen, lebt in Wien und wirkt noch immer als Schauspie- ler. Treuberg ist oft in Steyr zu Besuch. Nach Kriegsende zog es den damals 34-jähri- gen Treuberg sofort wieder zum Theater. In Steyr, wo er w~hrend des Zweiten Weltkrieges als Schauspieler schon sehr bekannt war, woll- te er wieder anfangen. Der kulturbegeisterte russische Kommandant des damaligen Stadt- teils Steyr-Ost ernannte Treuberg sofort zum Theater-Direktor und erlaubte ihm, in einer ehemaligen Turnhalle (Kreuzung Jägergasse/ Pachergasse) eine Bühne einzurichten. Treu- berg schaffte es, mit einigen engagierten Hel- fern trotz des Nachkriegs-Chaos binnen 33 Ta- gen eine Aufführung zu organisieren. Die weib- lichen Mitglieder seines Ensembles nähten Uniformröcke zu Trachtenjacken um, Sessel holte man aus einem aufgelassenen Gasthof, der Scheinwerfer einer Fliegerabwehr-Kanone wurde zur Bühnenbeleuchtung umfunktioniert. Am 11. Juni um 19.30 Uhr ging erstmals nach dem Krieg in Oberösterreich ein Theater-Vor- hang in die Höhe. Treuberg und sein Ensemble inszenierten „Der fidele Bauer", eine Operette in drei Akten von Leo Fall. Der russische Stadtkommandant war von der Aufführung so begeistert, dass er nach der Vorstellung das strenge Ausgehverbot aufhob. Biotop-Kartierung für Steyr ie rasche Entwicklung in den vergange- nen Jahrzehnten führte auch zu tiefgrei- fenden ökologischen Veränderungen in Natur und Landschaft. Naturnah gebliebene Bereiche, wie Fluss-Auen, Magerwiesen, Gehölze und Hecken, waren davon besonders betroffen, weil ihr Wert oft nur nach ökonomischen Maßstä- ben beurteilt wurde. Gerade diese Flächen ha- ben aber eine wichtige Bedeutung als Lebens- raum (= Biotop) für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Was ist eine Biotop-Kartierung? Die Biotop-Kartierung stellt die einzige Mög- lichkeit dar, einen genauen Überblick über die noch vorhandenen, natürlichen und natur- nahen Lebensräume zu bekommen sowie ge- zielt Informationen bzw. Daten zu sammeln und zu dokumentieren. Neben der räumlichen Lage und den vorkommenden Pflanzenarten werden auch ergänzende Daten, wie Biotop-Typ, Pflanzengesellschaft, Standorteigenschaften und ökologische Strukturen, erfasst. Die Daten werden mit modernster EDV-Technik verarbei- tet, um digitale Datenbanken und digitale Kar- ten erstellen zu können , die auch landesweit vernetzbar sind. Durchführung der Gelände- Arbeiten Das Landschaftsplanungsbüro „grün integral" aus Attnang-Puchheim wurde von der Stadt Steyr beauftragt, diese Biotopkartierung für das gesamte Gemeindegebiet durchzuführen. Die Kartierer DI Wolfgang Hacker und DI Paul Bi- schof werden in den kommenden Sommer- und Herbstmonaten systematisch und flächen- deckend das Steyrer Stadtgebiet bearbeiten. Zur Erfassung einzelner Flächen wird es not- wendig sein, auch priva te Grundstücke zu be- treten. Der Magistrat ersucht daher die jeweili- gen Grundbesitzer, den beauftragten Fachleu- ten das Betreten der Grundstücke für diese wichtige Projektarbeit zu gestatten, da siege- mäß § 38 Abs. 3 des Oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetzes dazu berechtigt In den nächsten Monaten werden DI Wolfgang Hacker (links im Bild) und DI Paul Bischof im Steyrer Stadtgebiet die erforderlichen Geländearbeiten für die Erstellung einer Biotop-Kartierung durchführen. sind. Die Kartierer können sich ausweisen und werden sich bemühen, ihre Arbeit rücksichts- voll und gewissenhaft zu erledigen . Anwendungsmögl ichkeiten Mit dieser im Zuge der landesweiten Biotop- kartierung OÖ durchgeführten Arbeit soll der Stadt, allen Planungsträgern und in der Naturschutzarbeit tätigen Personen eine Planungsgrundlage geboten werden, mit deren Hilfe der Natur- und Landschaftsverbrauch möglichst gering gehalten werden kann. Die er- hobenen Daten werden u. a. für Schutz- und Pflegeprogramme, landwirtschaftliche Zusammenlegungs-Verfahren und Förder- programme, Grünraumplanungen, das örtliche Entwicklungskonzept und den Flächen- widmungsplan benötigt bzw. verwendet. Zie le der Biotop-Kartierung Folgende Ziele werden mit der Biotop-Kartie- rung verfolgt: Flächendeckende Erhebung ökologisch und naturräumlich wertvoller Bereiche Überblick über die Qpantität und Qpalität von Lebensräumen/Lebensgemeinschaften Feststellen von Entwicklungs-Tendenzen durch Langzeitbeobachtung Bereitstellung rasch verfügbarer Planungs- und Entscheidungs-Grundlagen Umsetzung gesetzlicher Vorgaben Durchführung flächenbezogener Analysen und Trendaussagen Aufbau eines anwendungsorientierten, EDV- unterstützten Informationssystems Willkommen 1n einer Welt voller Bevvegung. ...ein starkes Stück Stadt Willkommen im neuen Audi A2. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. PORSCHE STEYR 4400 Steyr, Neuschönauer Hauptstraße 36 Telefon 07252/53370 ffi]) Audi 9/169

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