Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/4

Das KOLPINGHAUS (MITTERE GASSE 17- 19) wurde 1888 unter Jo- hann Strobl für die Un- terbringung von Gesellen errichtet. Der repräsenta- tive Bau zeigt sieben lrl Fensterachsen und zwei Geschoße mit einem Giebelfeld in der Mittel- achse. Die Außenhaut wurde in einer gotisie- II 1 -. -- - renden Stilform ausgebildet. Mit der Sanierung des Hauses konnte eine zeitgemäße Form eines Studentenheimes in den überdimensionierten ehemali- gen Großräumen und im Kinosaal untergebracht werden. Bei der Revitalisierung des Hauses ist ein gelungenes Beispiel zwischen Denkmalerhaltung und moderner Innenraumgestaltung entstanden. Der Baukörper setzt durch seine restaurierten Fassaden und die vorbildlich ausgeführten Fenster- konstruktionen einen großartigen Glanzpunkt in der Mittere Gasse und trägt wesentlich dazu bei, dass neues Leben in den Stadtteil Steyrdorf einzieht. Die beispielhafte Sanierung des Objektes wurde mit dem „Steyrer Panther" ausgezeichnet. STADTPLATZ 10 (im Bild links). Mit der Be- arbeitung der spätbarocken-&ühklassizistischen Fassade des 18. Jahrhunderts schließt sich die detailgetreue Restaurierung der Häuserzeile am Beginn des Steyrer Stadtplatzes. Die mit einer flachen Rastergliederung und Fenstereinfas- sung gestaltete Fassade konnte durch das Ent- fernen der letzten Farbschicht saniert und auf die ursprüngliche Farbgebung (umbra/grau/ weiß) zurückgeführt werden. Die neu herge- stellten Holzkastenfenster mit eingestemmten Fischbändern bringen den barocken Glanz der Fassade durch die außen aufgehenden Fenster- flügel zurück. Die Dacheindeckung des Vorder- hauses zeigt die Handwerkskunst, die nach den Regeln der Denkmalpflege gefordert wird. ...ein starkes Stück Stadt (/ Beim Haus STADTPLATZ 8 wurde die spät- barocke Rieselputzfassade durch Entfernen der letzten Streichputzbeschichtung freigelegt und durch sensible Putzergänzungen an den Schad- stellen saniert. Die Färbelung in Kalktechnik erfolgte entsprechend der spätbarocken Ausfüh- rung in Grau-/Weißtönen. Weiters konnten die Fenster in Form der nach außen aufschlagen- den Kastenfenster ergänzt werden. Besonders gelungen sind der neu geschaffene Schmiede- eisenausleger und die auf dem Dachfirst mon- tierte Windfahne. Das Dachgeschoß des Vor- derhauses wurde als Geschäftslager adapiert, das auch der historischen Nutzung entspricht. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Dach- konstruktion blieb einschließlich der alten Auf- zugsvorrichtung vollständig erhalten. Vorbildliche Restaurierungen in Steyr Zum Bild unten: Ein Beispiel für die besondere Bedeutung der Steyrer Dachlandschaft zeigt die Dachrestaurierung des Hauses STADTPLATZ 8. Die handwerksgerechte Restaurierung des Dachstuhles, dessen Konstruktion aus dem 18. Jahrhundert stammt, umfasst die Auswechs- lung vermorschter Holzteile und die Verstär- kung der Tragfähigkeit durch das Aufbringen einer Vollschalung mit Konterlattung und Lattung. Für die Dachdeckung, die aus Ton- ziegel in Biberschwanzform besteht, wurde die statische Verstärkung der Dachkonstruktion notwendig. Bei der Eindeckung konnten alte Dachziegel mitverwendet werden. Ein wichti- ges Element in der Dachlandschaft bilden die mit Dachziegel gedeckten und einfach verzier- ten Kaminköpfe; ihre dominante Wirkung er- reichen sie durch die weiße Kalkfärbelung.

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