Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/2

Im Bereich Freizeit und Erholung ist mit der Kleingartenanlage Münichholz und 167 neuen Kleingärten ebenfalls ein Musterprojekt zum Abschluß gebracht worden. Die Stadt hat sich u. a. auch an der infrastrukturellen Aufschlie- ßung mit Zufahrtsstraße und Kanal in Höhe von 2,5 Mill. S beteiligt. Mit der Inbetriebnahme des Kinderschutz- zentrums, das im Haus Promenade 8 unterge- bracht wurde, konnte auch in diesem sensiblen Bereich das Betreuungsangebot entscheidend verbessert und ausgebaut werden. Schließlich ist im vergangenen Jahr auch die neue Brücke über die Enns, das Schlüssel- bauwerk der von uns allen sehnlichst erwarte- ten Nordspange, fertiggestellt worden. Die ge- samte Nordumfahrung wird endgültig heuer im Herbst für den Verkehr freigegeben werden. Mit dieser Ankündigung bin ich schon beim Bl ick nach vorne angelangt - bei der Vorschau auf unsere Pläne, Zielsetzungen und Projekte, die wir uns im laufrnrlen Jahr bzw. in den nächsten Jahren vorgenommen haben . Dynamische Entwicklung setzt sich auch 1m Jahr 2000 fort Eines der wichtigsten zukünftigen Großbauvor- haben stellt das Alten- und Pflegeheim Münich- holz mit einem voraussichtlichen Investitions- bedarf von J 80 Millionen dar. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht auch die neue Sport- halle. Sie soll als Dreifachturnhalle so konzi - piert werden, daß darin auch größere Publi- kumsveranstaltungen durchgeführt werden können. Die Aufwendungen dafür bewegen sich in einer finanziellen Größenordnung von etwa 100 Mill. S. Eine weitere Zielsetzung ist der Neubau einer Volksschule im Stadtteil Resthof, die - gemein- sam mit dem geplanten Kirchenbau - einen wichtigen Teil des Nachrüsteprogrammes für diesen Stadtteil darstellt. Die Stadt ist als Schulerhalter bei diesem Neubau finanziell be- sonders gefordert, wobei der Investitionsbedarf in Verbindung mit dem geplanten neuen Mehr- zwecksaal zwischen 50 und 60 Mill. S liegt. Ich möchte auch noch auf ein weiteres Beispiel aus dem Sozialbereich hinweisen, der uns allen ja besonders am Herzen liegt: Wir wollen heu- er auf der Ennsleite ein Tagespflegezentrum für ·--ein starkes Stück Stadt ältere Mitbürger einrichten, wo die Möglichkeit einer Tagesbetreuung angeboten wird. Von ganz entscheidender Bedeutung für die zu- künftige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt ist der ,Wirtschaftspark Steyr Nord', dessen Realisierung daher auch im Jahr 2000 mit gro- ßem Nachdruck vorangetrieben wird. Die Grundidee und Konzeption dieses Großprojek- tes sind so bestechend, daß bereits private In- vestoren für die Finanzierung gewonnen wer- den konnten bzw. großes Interesse an einer Be- teiligung zeigen. Bei der Grundinvestition für dieses Vorhaben, das Steyr rund 700 neue Ar- beitsplätze bringen soll, wird aber auch seitens der Stadt eine finanzielle Vorleistung in drei- stelliger Millionenhöhe erforderlich sein. In dieser beispielhaften Aufzählung noch nicht enthalten sind ,Kleinigkeiten' wie etwa eine neue Musikschule oder auch das Projekt Schwimmschule. Als ältestes Arbeiterbad Euro- pas stellt die Steyrer Schwimmschule ein Kul- turprojekt höchster Güte dar, für dessen Erhalt bzw. Generalsanierung wir versuchen werden, auch Geldmittel aus den Kulturbudgets des Landes sowie der EU freizubekommen. Selbst- verständlich wird auch die Stadt einen be- trächtlichen Beitrag zu leisten haben. Dasselbe gilt natürlich für die neue Musikschule. Wie diese Beispiele belegen, werden wir die Dynamik, mit der wir in den vergangenen Jah- ren die Entwicklung der Stadt vorangetrieben haben, auch heuer wieder an den Tag legen. Bei den Großprojekten, für die wir eine Ko-Fi- nanzierung durch Land und Bund benötigen, werden in diesem Jahr vor allem die Feinpla- nung bzw. Baureifmachung im Vordergrund stehen. Beträchtliche Investitionen der Unternehmen Allerdings sind wir in unserer Stadt in der glücklichen Lage, daß sowohl von den großen Konzernen, wie MAN, BMW oder SKF, als auch von mittleren Unternehmen und Privaten Großinvestitionen getätigt werden, die für eine zusätzliche wirtschaftliche Dynamik sorgen. MAN hat beispielsweise seit Sommer letzten Jahres rund 350 zusätzliche Mitarbeiter einge- stellt, will die Produktion heuer auf 16.000 LKW erhöhen und wird in den nächsten fünf Jahren weitere 1,5 Milliarden Sam Standort Steyr investieren. Aber auch BMW erhöht die Produktion um 20 Prozent und will heuer be- reits mehr als 600.000 Motoren im Werk Steyr erzeugen. Dafür werden ebenfalls zusätzliche Investitionen und neue Mitarbeiter erforderlich sein. Auch bei SKF läuft die Produktion und das weltweite Geschäft überaus gut, sodaß mit zusätzlichen Impulsen gerechnet werden kann. Die Stadt profitiert aber nicht mehr ausschließ- lich von der wirtschaftlichen Dynamik der Großkonzerne. Vielmehr haben sich in den letzten Jahren auch zahlreiche Mittelbetriebe speziell im Handel und im Dienstleistungsbe- reich hervorragend entwickelt, die gemeinsam mit verschiedenen Privaten für zusätzlichen Schwung sorgen. Beginnend von der Kalkofen- brücke vor dem Straßentunnel, die wir heuer um 10 Mill. erneuern müssen; zum geplanten Kinokomplex mit Tiefgarage, den wir auch als Konferenzzentrum benützen kötrnen; weiter zum Sporthaus Eybl, das großräumig erweitern will; bis hin zum neuen Ärztehaus an der Du- kartstraße, mit dem heuer begonnen werden wird - entwickelt sich eine, wie ich sie nenne, „Goldene Meile". Eine „Goldene Meile", für die die Stadt selbst - mit Ausnahme der Brücke - kaum in die Tasche greifen muß. Die Investo- ren werden aber nicht nur auf dieser Seite der Stadt aktiv, sondern auch im Bereich Ennser Straße, wo sich zwei namhafte große österrei- chische Möbelhäuser ansiedeln wollen. Erfolgre iche Entwicklung gemein- sam gestalten Wie Sie erkennen können - und ich habe hier wirklich nur die wichtigsten Vorhaben genannt-, wird auch im Jahr 2000 in unserer Stadt enorm viel geplant, gebaut und verbessert. Das alles, ohne daß sich die Stadt finanziell übernimmt, ohne daß wir den erfolgreichen Weg verlassen, der geprägt ist von Sparsamkeit in Verbindung mit jenem Maß an Investitionsfreudigkeit, das notwendig ist, um die Dynamik in unserer Stadt in Gang zu halten und sie nach Möglich- keit noch zu verstärken", betonte Bürgermei- ster Hermann Leithenmayr abschließend. Er beendete seine Neujahrsrede mit dem Ersuchen an die Gäste, die Bemühungen der Stadt heuer wieder zu unterstützen und mitzuhelfen, daß auch das Jahr 2000 für Steyr ein erfolgreiches werden wird. 5/33

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