Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/1
Stadtrat Ing. Dietmar Spanring (SP) ist im Steyrer Stadtsenatfür die Persona/- Angelegenheiten, den Reinhaltungsver- band Steyr und Umgebung, die kulturel- len Angelegenheiten sowie die Erwachse- nenbildung zuständig. Im folgenden Bei- trag berichtet er über die neuesten Investi- tionen im Bereich der Steyrer Kläranlage: ach den Bestimmungen der Wasser- rechtsgesetznovelle 1990 sowie der Er- sten Allgemeinen Emissionsverordnung für kommunales Abwasser ist der Reinhaltungs- verband Steyr und Umgebung (RHV) verpflich- tet, laufend Anpassungs-Maßnahmen durchzu- führen. So wurde zeitgerecht eine Studie in Auftrag gegeben, die aufzeigt, welche unbe- dingt erforderlichen Maßnahmen durch den Verband zu setzen sind. Dabei konnte der Nachweis erbracht werden, daß die Stickstoff- entfernung den neuen gesetzlichen Bestimmun- gen entspricht und daher in diesem Falle keine Ausbaumaßnahmen gesetzt werden müssen. Der RHV hat jedoch eine Phosphatfällung durchzuführen, wobei hier neue Wege beschrit- ten wurden. So wird als Fällungsmittel eine aluminiumhältige Natronlauge verwendet, die an und für sich als Abfallprodukt in einem an- deren Industriebetrieb anfällt. Dadurch ist eine erhebliche Betriebskosteneinsparung möglich. 1 1 )i trn; Stadtrat Die drei Gasmotoren im Bereich der Zentralen Klär- anlage sind bereits seit 15 Jahren im Einsatz. Nun- mehr werden sie durch einen neuen Motor ersetzt, der aufgrund neuester Tech- nologien die Gesamtleistung der drei alten Motoren er- bringen wird. Links im Bild der für den RHV zuständige Stadtrat Ing. Dietmar Span- ring im Gespräch mit dem techn. Geschäftsführer des Rl-lV, EUR-Ing. Sepp Deutschmann. Spa Da die Zentrale Kläranlage nunmehr bereits 15 Jahre in Betrieb ist, ergibt sich die Notwendig- keit der Erneuerung diverser Anlagenteile. So weisen die drei Gasmotoren bereits 80.000 Be- triebsstunden je Motor auf; dies entspricht ei- ner ungefähren Kilometerleistung von rund 4 Millionen Fahrkilometern je Motor. Der RHV anzupassen. So wurde bereits nach vorangegan- gener öffentlicher Ausschreibung eine neue Steuerungstechnik eingebaut. Damit werden zukünftig sämtliche Steuerungsabläufe visuali- siert, d. h. über Bildschirme können sämtliche Abläufe abgefragt und auch beeinflußt werden. Dies bedeutet, daß die gesamte Steuerung und Reinhaltungsverband Steyr und Umgebung investiert 55 Mill. S in die Anpassung und Erneuerung der Zentralen Kläranlage as zur Zeit laufende Großbauvorhaben auf unserer Zentralen Kläranlage be- trifft die Errichtung einer Senkgruben-Über- nahmestelle. Dabei wird besonderes Augen- merk auf eine Automatisierung der Anlage ge- legt, um eine jederzeitige, personalunabhängige Anlieferung zu ermöglichen. Ergänzend wird noch eine Überschuß-Schlammentwässerung vorgesehen, sodaß die internen Kreisläufe auf der Kläranlage ebenfalls optimiert werden. Für diese Anlagen ist die Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes erforderlich, das - wie im Bild unten ersichtlich - bereits im Rohbau her- gestellt wurde. Die maschinelle Ausrüstung wird in den nächsten Monaten erfolgen. ...ein starkes Stück Stadt hat sich daher entschlossen, einen neuen Mo- tor EU-weit auszuschreiben. Dieser eine Motor wird aufgrund neuester Technologien die Ge- samtleistung der drei alten Motoren erbringen. Mit der Umsetzung dieses Projektes ist in den nächsten Monaten zu rechnen. Ausgedient hat nach 15-jähriger Laufzeit auch die zweistraßige Rechenanlage im Zulaufge- bäude. Diese Hakenrechenanlage wird durch eine dem Stand der Technik entsprechende Korbrechenanlage ersetzt. Zusätzlich werden noch Adaptierungsarbeiten im Bereich der Vorklärung und der Belebungs- becken vorgenommen. Dadurch wird auch hier die mögliche Reinigungsleistung optimiert, um den immer höher werdenden Erforder- nissen gerecht zu werden. Durch die angeführ- ten Umhauten bzw. Erneuerungen ist es auch notwendig, die bestehende, selbst- programmierbare Steuerung (SPS) dem Stand der Technik Regelung unserer Großkläranlage absolut dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Mit diesen technischen Anpassungs-Maßnahmen sind natürlich auch die Optimierung sämtlicher Betriebsabläufe und damit auch die Optimie- rung der Betriebswirtschaftlichkeit verbunden. ie Kosten für das neue Betriebsgebäude, die Phosphatfällungsanlage samt Labor betragen ca. 15 Mill. S. Die Kosten für die Fremdschlamm-Übernahmestelle samt Biofilter, Sozialraumanbau, Überschuß-Schlammentwäs- serung, die Erneuerung der SPS samt Visuali- sierung, Errichtung der Gasmotorenanlage so- wie für den Umbau der Rechenanlage belaufen sich auf rd. 40 Mill. S. Somit ergeben sich Gesamtinvestitionskosten von voraussichtlich 55 Millionen S. Diese Kosten unterliegen der Förderung durch die Österreichische Kommu- nalkredit AG sowie den Förderungs-Bestim- mungen der Länder OÖ und NÖ. Die gesam- ten Anpassungs- und Adaptierungsarbeiten werden voraussichtlich im Sommer dieses Jah- res abgeschlossen sein. Mit diesen Investitio- nen wird ein weiterer wichtiger Beitrag zur Er- haltung unserer Umwelt durch den RHV garan- tiert. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches und gesundes neues Jahrtausend. 7
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