Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/11

enmix und hoher Passantenfrequenz Mehr als 900 Personen im Verkauf Insgesamt sind in den drei Untersuchungsge- bieten 929 Personen im Verkauf beschäftigt. Das meiste Personal arbeitet in den Branchen ,,Bekleidung/Textil" (197), gefolgt von „Lebens- mittel" (94). Darüber hinaus werden in den untersuchten Betrieben 100 Lehrlinge ausge- bildet. Uber-/Unterdeckung bei Verkaufsflächen Anhand eines computergestützten Simulations- modells, das ein Einzugsgebiet von ca. 123.000 Personen bzw. 43.900 Haushalten umfaßt und in das 33 Gemeinden im Bezirk Steyr und im angrenzenden niederösterr. Raum einbezogen wurden, ermittelte CIMA auch Kennzahlen in bezug auf das im Einzugsgebiet bindungsfähige Umsatzpotential und die daraus resultierenden Verkaufsflächen-Über- bzw. -Unterdeckungen. Die Ergebnisse sind als Richtwerte zu betrach- ten und zeigen, daß in der Steyrer Innenstadt vor allem in den Bereichen „Lebensmittel", ,,Drogerie/Parfümerie" sowie „Elektro/HIFI" noch ausreichend Potentiale für die Schaffung zusätzlicher Verkaufsflächen bestehen. Empfeh lungen für zukünftige Branchenmix-Po litik Der durch die Analyse festgestellte, ausgewoge- ne und vollständige Branchenmix im Steyrer lnnenstadtbreich muß auch in Zukunft erhal- ten bleiben. Besonderes Augenmerk soll daher laut CIMA u. a. darauf gelegt werden, das derzeit noch „gesunde" Verhältnis der Ver- kaufsflächenanteile Innenstadt zu peripheren Lagen (derzeit 64 °/o Innenstadt) aufrechtzuer- halten. Weiters wird empfohlen, vorausschau- end die Möglichkeiten zur Zusammenlegung von Geschäftslokalen zu nützen bzw. bauliche Maßnahmen in Form von Passagen-Konzepten in Betracht zu ziehen, um auch großflächigere Geschäfte anbieten zu können. Priorität besitzt laut CIMA jedoch die Ansied- lung eines Unternehmens im Bereich Elektro/ Unterhaltungselektronik/Hlfl, wo die Steyrer Innenstadt eine eklatante Unterdeckung auf- weist und auch die Kaufkraftstromanalyse zeigt, daß deutlich mehr Kaufkraft abfließt als zufließt. Außerdem empfiehlt CIMA auch noch die Implementierung eines zentralen Leerflächen- Managements sowie eines aktiven Standort- marketings als zeitgemäße Instrumente für eine erfolgreiche Standort- und Betriebsan- siedlungspolitik. ...ein st arkes S tück Stadt Einheitlichere Kernöffnungszeiten Für die Steyrer Handelsbetriebe sehen die Fachleute von CIMA ebenfalls Handlungs- bedarf, wobei vor allem die Einführung einer einheitlichen Kernöffnungszeit für alle Betriebe im „klassischen Konsumgüterangebot" im Hinblick auf eine stärkere Kunden- bzw. Mar- ketingorientierung dringend empfohlen wird. Verbesserungspotential wurde auch in bezug aufWarenpräsentation bzw. Ladenbau geor- Eine im Auftrag der Stadt durchgeführte Branchen- mix-Analyse und Passan- ten-Frequenzzählung stellen , der „Einkaufsstadt Steyr" ein gutes Zeugnis aus, tet. Und zwar in Ennsdorf bei 36 0/o, im Zen- trum bei 43 0/o und in Steyrdorfbei 79 0/o der untersuchten Betriebe. Ein sehr gutes Zeugnis wird den Geschäften in bezug auf Sauberkeit und Grundhelligkeit ausgestellt; und auch der Zustand der Geschäftsportale sowie Fassaden wird bei fast allen Geschäftsgebäuden als gut bewertet. Passantenfrequenz in der Innenstadt auf sehr hohem Niveau " In der Fußgängerzone Enge Gasse wurden durchschnittlich 60,000 Passanten pro Woche gezählt. Ergänzend zur Branchenmix-Analyse wurde von Juni bis September 1999 auch eine elektro- nische Passantenfrequenzzählung durchgeführt. Das Ergebnis dieser Untersuchung, wonach sich laut CIMA die Passantenfrequenzen in Steyr auf sehr hohem Niveau bewegen, bestä- tigt die hohe Attraktivität der Steyrer Innen- stadt: So wurden in der Fußgängerzone Enge Gasse Werte von durchschnittlich 60.000 Pas- santen pro Woche gemessen. In der Stadtplatzmitte, wo nur auf einer Geh- steigseite (Bereich Rathaus) 5Wochen lang gezählt wurde, sind Wochenwerte von 33.000 Passanten registriert worden. Die Passanten- frequenz auf der anderen Stadtplatzseite dürfte um ca. 75 0/o sogar noch deutlich höher liegen (Stichprobenerhebung am 29. 9.). An der Zählstelle Grünmarkt, die 6Wochen in Betrieb war, wurde auf der gemessenen Geh- steigseite ein Wochendurchschnitt von 14.000 Passanten registriert (Stadtfestwochenende und Samstagwert Gewerbeflohmarkt wurden nicht berücksichtigt!). Laut Stichprobenerhebung (29. September) wird die gegenüberliegende Geh- steigseite des Grünmarktes (Höhe Postamt) zwischen 50 und 60 °/o stärker frequentiert als die elektronisch gemessene Seite. In der Pfarrgasse lieferte das elektronische Zählgerät Passantenfrequenzen von durch- schnittlich knapp 30.000 pro Woche, wobei im Gegensatz zum Grünmarkt hier die gesamte Gassenbreite erfaßt wurde. In Ennsdorf wurde bei der städtischen Büche- rei vier Wochen die Frequenz auf dieser Geh- steigseite gemessen . Die durchschnittliche Wo- chenfrequenz lag in den ersten beiden Wochen bei etwa 13.000 Personen und stieg zu Schulbe- ginn noch um 15 0/o an. Eine manuelle Stich- probenerhebung der gegenüberliegenden Geh- steigseite ergab eine ziemlich ausgeglichene Frequenz auf beiden Seiten. In Steyrdorf wurde eine manuelle Stichproben- erhebung durchgeführt, die eine stündliche Fre- quenz zwischen 200 und 250 Passanten erbra- chte, wobei keine größeren Unterschiede hin- sichtlich Vormittags- und Nachmittagsfrequen- zen festgestellt wurden. 7/355

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