Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/11

Innenstadtbereich mit ausgewogenem Branch ,,Die Steyrer Innenstadt verfügt über einen aus- gewogenen, vollständigen Branchenmix, und die Passantenfrequenzen bewegen sich auf sehr hohem Niveau". Zu diesem positiven Ergebnis kam die CIMA-Stadtmarketing Gesellschaft für gewerbliches und kommunales Marketing, die im Auftrag der Stadt für den Steyrer Innen- stadtbereich (inklusive Enns- und SteyrdorD eine Branchenmix-Analyse sowie eine Passan- tenfrequenzzählung durchgeführt hat. Für die Branchenmix-Analyse wurden im Zeitraum von 6. bis 13. Juli d. J. sämtliche Einzelhandels- betriebe bzw. Betriebe des konsumnahen Ge- werbes im Zentrum''t Enns-~-) und Steyr- dorf" von einem CIMA-Mitarbeiter persönlich aufgesucht, der mittels Erhebungsbogen die wichtigsten Daten aufgenommen sowie zusätz- lich eine qualitative Beurteilung verkaufsrele- vanter Gegebenheiten, wie Schaufenstergestal- tung oder Warenpräsentation, vorgenommen hat. Kl are Dominanz der Innenstadt- Verkaufsfl ächen Die dabei erhobenen Verkaufsflächen zeigen, daß die drei innerstädtischen Untersuchungs- gebiete mit zusammen 46.581 m2 Verkaufsflä- che gegenüber den Verkaufsflächen der Ein- kaufszentren in Streulagen mit insgesamt rund 25.000 m2 nach wie vor klar dominieren. „Während sich in vielen vergleichbaren Städten in den letzten Jahren die eindeutige Tendenz zeigt, daß sich die Anteile der Einzelhandels- Verkaufsfläche von den innerstädtischen Kernzonen in Richtung peripher gelegener Stadtrandzonen verschieben (häufig bereits über der 50 %-Marke), ist in Steyr noch ein gesundes 2/3 zu 1/3-Verhältnis feststellbar", stellt CIMA u. a. dazu fest. '' ) ,,Zentrum" (Grünmarkt, Stadtplatz, Enge Gasse, Pfarr- ga sse, Berggasse sowie angrenzende Straßen/Gassen so- weit Geschäftsbesatz ersichtlich); ,,Ennsdorr' (Dukartstra- fic, Färbergasse, Pachergasse, Haratzmüllerstraße, Johan- ncsgasse, Bahnhofstraße, Hessenplatz, Jägergasse, Koller- gasse, Kompaßgasse sowie angrenzende Straßen/Gassen soweit Geschäftsbesatz ersichtlich); ,,Steyrdorr' (Kirchen- gasse, Gleinker Gasse, Sierninger Straße, Mittere Gasse sowie angrenzende Straßen/Gassen soweit Geschäftsbesatz ersichtlich). Den höchsten Anteil von großflächigen Betrieben weist der Stadtteil Ennsdorf auf: 7 0/o der Unternehmen verfügen über mehr als 1000 1112 Verkaufsfläche. Unterschiedliche Sortimente Als klassische Shopping-Sortimente im vorwie- gend mittelfristigen Bedarfsbereich beurteilt die Studie das Angebot im Untersuchungsge- biet Zentrum, wobei mit 38 0/o des Verkaufsflä- chenanteiles der Bekleidungssektor dominiert. Es folgen Schuhe (6 %), Lebensmittel (4,5 %), Drogerie/Parfümerie und Geschenkartikel mit je 3 0/o und Uhren/Schmuck mit 2 0/o. Mit zusammen 63 0/o ist im Untersuchungsge- biet Ennsdorf der Verkaufsflächenanteil von Möbel Braunsberger und Bauhaus übermäch- tig. Es befindet sich aber auch der größte inner- städt. Lebensmittelmarkt in Ennsdorf, weshalb der Verkaufsflächenanteil Lebensmittel in Ennsdorf 10 0/o beträgt, während er im „Zen- trum" nur bei 4,5 0/o liegt. Insgesamt, so das Untersuchungsergebnis, liegt die Lebensmittel-Verkaufsfläche aller drei Un- tersuchungsgebiete mit einem Anteil von 7 0/o deutlich unter der durchschnittlichen Bandbrei- te der CIMA-Städte-Vergleichsdatei. Einen Sonderfall in bezug auf den Branchen- mix stellt Steyrdorf dar. Als verkaufsflächen- mäßig mit Abstand kleinstes Untersuchungs- gebiet (insgesamt nur 2500 m2) verfügt es u. a. über Betriebe, die zentrenrelevante Spezial- bzw. Randsortimente führen, die in anderen Stadtteilen nicht vertreten sind, wie z.B. Hanf- waren oder Zoo-Artikel. Kleinteilige Betriebsstruktur Was die Größenstruktur der Betriebe betrifft, weisen alle drei Gebiete „kleinteilige" ßetriebs- Branchenmix-Besonderheit Steyrdorf: Im verkaufsflä- chenmäßig kleinsten Unter- suchungsgebiet sind u. a. Betriebe angesiedelt, die zentrenrelevante Spezial- sortimente führen, welche in anderen Stadtteilen nicht _________..__.....,. vertreten sind . 6/354 strukturen auf. Während im „Zentrum" und in Ennsdorf knapp die Hälfte aller Geschäfte eine Verkaufsfläche von bis zu 60 m2 aufweisen, sind in Steyrdorf 64 0/o der Betriebe in diese Größenkategorie einzuordnen. Rund ein Drittel der Betriebe im Zentrum bzw. jeweils ein Vier- tel der Geschäfte in Enns- und Steyrdorf haben eine Verkaufsfläche von bis zu 150 m2. Den höchsten Anteil von großflächigen Betrieben weist der Stadtteil Ennsdorf auf, wobei hier 7 0/o der Betriebe mit mehr als 1000 m2 Verkaufsflä- che ausgestattet sind. Im „Zentrum" sind es immerhin 13 0/o der Geschäfte, die bis zu 400 m2, und 10 0/o, die mehr als 400 m2 Verkaufs- fläche haben. Diese kleinstrukturierte Einzelhandelsland- schaft birgt neben dem Vorteil eines persönli- chen Ambientes in kleinen Fachgeschäften laut den Experten von CIMA aber auch wirtschaft- liche Gefahren. So werden nach Prognosen des Bayrischen Einzelhandelsverbandes Geschäfte unter 50 m2 Verkaufsfläche nur dann überle- ben können, wenn sie Waren mit hoher Um- schlagshäufigkeit (z.B. Backwaren oder Zeit- schriften) verkaufen. In den meisten Fällen wird die geringe Ladengröße eine Spezialisie- rung möglich machen. Zusätzliche Parkplätze Mit etwas mehr als 2000 bewirtschafteten und unbewirtschafteten, zentrumsnahen Parkplät- zen wird die Mindestanforderung für das Ver- hältnis Verkaufsfläche zu zentrumsnaher Park- platzanzahl von je einem Stellplatz für 25 m2 Verkaufsfläche in der Steyrer Innenstadt erfüllt (46.500 m2 Verkaufsfläche und 2041 Parkplätze = je ein Stellplatz für 22,78 1112 Verkaufsfläche). Da einerseits viele unbewirtschaftete Dauer- parkplätze durch Mitarbeiter, Unternehmer und Bewohner ständig belegt sind und anderer- seits nicht nur der Handel, sondern auch an- dere Einrichtungen (Behörden, Ärzt e, Gastro- nomie etc.) Parkplatzbedarf haben, wird die Parkplatzsituation in der Steyrer Innenstadt :1ls angespannt bezeichnet und empfohl en, zusiit z- liche Parkplätze (z.B. geplante citynahc Garage beim Forum) zu schaffen. steYir

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