Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/8

Gesund Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Freie Radikale - was ist das? ger liegt als in vergleichbaren Regionen mit Se- len-Unterversorgung. Die Erklärung dafür ist, daß Selen in ein wichtiges anti-oxidatives Enzymsystem eingebunden ist, welches bei Selenmangel wirkungslos ist. So ist es möglich, daß Freie Radikale das Erbgut schädigen und langfristig Krebs begünstigen können. Freie Radikale Im menschlichen Körper find en ständig lebens- notwendige Oxidationsprozesse statt. Dabei entstehen Freie Radikale, die dadurch charakte- risiert sind, daß es Atome bzw. Moleküle sind, denen ein Elektron in der äußersten Schale feh lt. Dieses Defizit wollen sie um jeden Preis auffüllen und attackieren zu diesem Zweck je- des biologische System, um Elektronen zu ge- winnen. Freie Radikale können nicht nur Zell- membranen und Zellbestandteile, sondern auch die Erbmasse schädigen. Sie sind für das Al- tern, aber auch für die Entstehung chronisch degenerativer Erkrankungen mitverantwortlich und werden teils im Körper gebildet, teils von Einige anti-oxidative Mikro- nährstoffe: Vitamine: A, C (z.B. C-Brause-Tabletten; 500-1000 mg), E (z.B. Etocovit 400 l.E.), B- Komplex, Beta-Carotin (z.B. Carotaben 25 mg, 2-3 x l wöchentlich) Mineralstoffe: z.B. Selen (z.B. Selamin 100-200 mcg tgl.); Achtung: Selen nicht zusammen mit Vit. Cnehmen. Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen, Li- thium, Kupfer. Proteine und Aminosäuren (z.B. Methio- nin, Cystein) Pflanzeninhaltsstoffe: Flavinoide, Indole, Saponin (rote und gelbe Gemüse) Coenzyme (z.B. Coenzym Q) Fettsäuren: Omega 3/6/9-Fettsäuren; z.B. kaltgepreßte Öle aus Distel, Leinsamen, Sonnenblumen und Oliven Weitere Substanzen aus dem Pflanzen- reich (z.B. Ginseng, Propolis, versch. Algenarten) außen zugeführt. So ist es eine Tatsache, daß alle Gifte, die auf den menschlichen Körper einwirken, dies letztendlich in Form von Frei- en Radikalen tun. Ein Raucher zum Beispiel inhaliert mit einem Lungenzug l 0 12 Freie Ra- dikale. Radika lfänger Glücklicherweise besitzt der menschliche Kör- per ein wirksames Schutzsystem, um aus den Oxidationsprozessen anfallende Freie Radikale unschädlich zu machen. Daran sind zahlreiche Mikronährstoffe beteiligt, die in ausreichenden Mengen benötigt werden und teils selbst als Anti-Oxidantien fungieren, teils zentrale Bau- steine von antioxidativ wirkenden Enzym- systemen sind. Diese Mikronährstoffe können nicht selbsttätig vom Körper produziert wer- den, sondern werden ausschließlich mit der Nahrung aufgenommen (Auflistung siehe Ka- sten). Vor allem Vitamine und Mineralstoffe, aber auch Fettsäuren, pflanzliche Farbstoffe, ei- nige Arzneimittel und sogar Synthetika zählen zu den anti-oxidativ wirkenden Substanzen. Daß Vitamin C gut gegen beginnende Erkäl- tungen hilft, ist heute schon Allgemeinwissen. Vitamin E schützt nach jüngsten Studien bei ausreichender Zufuhr besonders vor Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Als gutes Beispiel für den Imagewandel eines Mikronährstoffes möchte ich das Selen anfüh- ren. Wurde es noch bis zum 2. Weltkrieg als hochgiftig und krebserregend eingestuft, erleb- te dieses Bild eine totale Umkehr durch die Forschung ab den 60er Jahren. Studien in den USA haben gezeigt, daß in Regionen mit einer hohen Selen-Versorgung der Menschen über die Nahrung (selenreiche Böden = selenreiche Nahrungskette) die Krebsrate deutlich niedri- Eine österreichische Untersuchung aus dem Jahr 1992 deckte auf, daß keine einzige von 20 Testpersonen die erforderliche Tagesmenge von zumindest 50 Mikrogramm aufgenommen hat- te. Ein Selenmangel großer Teile der österrei- chischen Bevölkerung kann somit als sicher an- genommen werden. Heute werden in einigen deutschen Kliniken Patienten, die an einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse erkranken, zusätzlich mit hohen Dosen Selen behandelt, wodurch die Sterblichkeit dieser schweren Erkrankung dra- stisch gesenkt werden konnte. Auch als beglei- tende Krebstherapie ist Selen in der Zwischen- zeit gut dokumentiert. Freie Radikale werden besonders durch ungün- stige Lebens-, Umwelt- und Arbeitsbedingun- gen zugeführt (z.B.: Rauchen, Sonnenbrand, Genußmittel, denaturierte Nahrung/z.B. Grill- gut, Industrie-/Auto-Abgase, radioaktive- und UV-Strahlung, Streß, Lösungsmittel etc.). Radika lfänger sind besonders in naturbelasse- ner Nahrung, in Obst und Gemüse enthalten und sollten ergänzt wer- den. Die tägliche Zu- fuhr - bei den wichtig- sten Mikronährstoffen in Klammer angege- ben - ist für jeden Er- wachsenen (bezogen auf 70 kg) sinnvoll und völl ig unbedenklich (siehe Kasten). Dr. Helmut Winkelströter BERATUNG VERKAUF EIGENE MONTAGE Verlängern Sie Ihren Sommer durch Balkon und Terrassenverbauten FENSTER TOREN ROLLÄDEN JALOUSIEN K. NISCH SERVICE TERNBERG, MAYRGUTSI'R. 2 TEL. 07256/8081 MARKISEN ..•ein starkes Stück Stadt 37/273

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