Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/7

Stadtrat Gerhard Bremm (SP) ist im Steyrer Stadtsenatfür Schul- und Sportangelegen- heiten, den Umweltschutz, den städt. Wirt- schaftshef, die Stadtgärtnerei und die Müll- deponie zuständig. Imfolgenden Beitrag be- richtet er aus dem Umwelt-Ressort: Aufwendige Energiespar-Projekte mit Kindern Rückblickend auf die ersten sechs Monate die- ses Jahres, freut es mich, wie viele Aktivitäten hinsichtlich Bewußtseinsbildung am Umwelt- sektor bisher umgesetzt werden konnten. Als zuständiger Referent für Umweltschutz stellt für mich der sorgsame Umgang mit unserer Natur und den vorhandenen wertvollen Res- sourcen im Sinne der Nachhaltigkeit ein über- geordnetes Ziel dar. Gerade was den effizienten Umgang mit Energie angeht, wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres aufwendige Projekte durchgeführt. Eines dieser Projekte ist ein spezielles Umwelt- schutz-Programm an der Volksschule Gleink mit dem Titel „Energie mit Phantasie". Ein von der Umweltberatung der Stadt Steyr konzipier- tes Programm zur Steigerung des Umweltbe- wußtseins hinsichtlich Energienutzung und Energieeinsparung erfreute sich als Pilotprojekt an dieser Schule großer Beliebtheit und zeich- net sich durch die Tatsache aus, daß alle Klas- sen dieser Schule daran teilnahmen (250 Kin- der). In einzelnen Projektbausteinen wurde den Kin- dern von einer Umweltberaterin einerseits Wis- sen vermittelt, wie Energie z. B. zum Heizen gewonnen wird, andererseits wurden mit einfa- chen Experimenten Zusammenhänge erklärt, wie man z. B. Sonnenenergie sinnvoll nutzen kann. Energie-Detektive in jeder Klasse achte- ten darauf, daß Licht nicht sinnlos aufgedreht wurde und machten sich auf die Suche nach Energiefressern. Durch die hervorragende Ar- beit dieser kleinen Detektive konnte als ange- nehmer Nebeneffekt eine Energiekosten-Ein- sparung an der VS Gleink erreicht werden. F.in weiteres Projekt zielt auf den bewußten und sorgsamen Umgang mit unserer Natur ab. Seit zwei Jahren wird von der Umweltberatung ein Projekt mit dem Titel „Die grüne Schule" angeboten. Alleine von April bis Juni nahmen daran 24 Klassen verschiedener Steyrer Schu- len teil. Stadt fördert Solaranlagen Doch nicht nur an Schulen wird hinsichtlich Natur- und Umweltschutz gearbeitet. Die Stadt Steyr bietet auch heuer wieder jedem Steyrer, der sich für alternative Energiegewinnung mit Hilfe einer Solaranlage entschließt, die Mög- ...ein starkes Stück Stadt Gerhar Stadtrat ß• t lichkeit, eine Förderung der Stadt in Anspruch zu nehmen. Auskünfte und Informationen dazu sind bei der Umweltberatung (Tel. 899-716, Frau Wizani) erhältlich. Energiespar-Maßnahmen in stadteigenen Objekten Ein weiterer Schwerpunkt stellt in Steyr der Energieverbrauch in stadteigenen Gebäuden dar. Aus diesem Anlaß wurde eine Projektgrup- pe gebildet, die sich mit dem Thema „Energie- Contracting" befaßt. Energiecontracting ist eine besondere Art der Finanzierung von energie- technisch relevanten Sanierungs-Maßnahmen, ohne dabei das Budget der Stadt Steyr maßgeb- lich oder - im günstigsten Fall - gar nicht zu be- lasten. Die zu tätigenden Sanierungs-Maßnah- men oder energietechnischen Verbesserungs- Maßnahmen werden bei dieser Finanzierungs- form aus den durch diese Investitionen erziel- ten Energiekosten-Einsparungen finanziert. Seit Anfang Juli wird das Rathaus hinsichtlich eventueller energietechnischer Verbesserungs- Maßnahmen untersucht. Ergebnisse dieser Analyse werden im September dieses Jahres er- wartet. Als besonders schwierig erweist sich der Umstand, daß es sich beim Rathaus um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt und Sa- Grundkauf zum Ausbau der Friedhofstraße Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkom- mens wird die Friedhofstraße zwischen dem bereits bestehenden Siedlungsgebiet und der Zelenkastraße auf 8Meter verbreitert (Fahr- bahnbreite 5,5 m, beidseitiger Gehsteig von je 1,25 m) . Dafür sind Grundeinlösen von zwei Eigentümern im Ausmaß von 811 m2 erforderlich. Der Gemeinderat stimmte die- sen Grundankäufen zu und gab zur verein- barten Bezahlung von vorerst 80 0/o des Kaufpreises sowie der zu erwartenden Grunderwerbsteuer 408.000 S frei. nierungs-Maßnahmen im herkömmlichen Sin- ne voraussichtlich nicht möglich sein werden. Kosten lose Rücknahme von Altmedikamenten Abschließend möchte ich es nicht versäumen, zu der in letzter Zeit von anderer Seite so un- sachlich geführten Diskussion bezüglich der Rücknahme von alten Medikamenten folgen- des festzustellen: Die Stadt Steyr hat in Erfül- lung der bundesrechtlichen Vorschriften seit Einführung der Problemmüllsammlung 1984 ohne Einschränkung Altmedikamente von Haushalten zurückgenommen - niemals wurde dafür Geld gefordert. Dies wäre auch nicht gesetzeskonform. Seit Dezember 1998 sind beim Land Ober- österreich Gespräche zwischen dem Landes- Abfallverwertungsunternehmen und der Apo- thekerkammer in Gang, um das Problem der Übernahme von Altmedikamenten aus den Apotheken adäquat zu regeln. Nach Vorliegen eines Ergebnisses wird sich die Stadt Steyr na- türlich an diese Regelung halten. Jeder Steyrer Bürger kann unbeschadet dessen seine Alt- medikamente im Abfallsammelzentrum an der Ennser Straße 10 kostenlos abgeben. Erdgas für Nachbar- Gemeinde St. Ulrich Die in Siedlungsteilbereichen der Nachbar- gemeinde St. Ulrich bereits durchgeführte Erdgas-Versorgung durch die Steyrer Stadt- werke wird ausgedehnt. Das neue Auf- schließungsgebiet umfaßt die direkt an die Stadt angrenzende Grabenhofsiedlung, das Ortszentrum samt unmittelbar anschließen- dem nördlichen Siedlungsbereich sowie die im Osten des Ortszentrums gelegene Rath- mosersiedlung. Der Gemeinderat genehmigte die Aufträge für den Gasleitungsbau sowie den Rohran- kauf um insgesamt 2,349.300 Schilling. 7/207

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