Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/7

Gesundbleiben Neröen Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Sodbrennen So ziemlich jeder von uns hat schon einmal Sodbrennen gehabt. Dann hat er meistens durcheinandergegessen und -getrunken und seinen Magen überlastet. Meistens verschwin- det das Symptom tags darauf wieder. Das kann einmal vorkommen, ohne daß man sich dabei gleich Sorgen machen muß. Wird dieses Symptom ein fast alltäglicher Gast, wäre es gut, den Arzt aufzusuchen, um abzuklären, was dahintersteckt und eine Be- handlung einzuleiten. Meist findet sich dann eine Gastritis (Magenschleimhaut-Entzündung) mit einem Reflux (Retourfließen von Magen- saft in die Speiseröhre) aufgrund einer Schließ- schwäche des Mageneinganges oder mit einem Zwerchfellbruch. Hat dieser eine bestimmte Größe erreicht, kann sich der obere Teil des Magens in den Brustraum stülpen und ein- klemmen. Dies kann Herzbeschwerden vortäu- schen. „Naja, damit könnte man ja leben", werden viele sagen. Aber durch diesen regelmäßigen Reflux und die Einwirkung von Magensäure wird die Speiseröhre langsam , aber sicher verätzt. Es kommt zu einer Speiseröhren-Ent- zündung mit Geschwüren und bei längerem Be- stehen zu einem deutlich erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs. Die Schleimhaut in der Speiseröhre ist wesentlich empfindlicher auf Säure, da sie nicht wie der normale Magen ei- nen Schutzfilm dagegen erzeugen kann. Zur Abklärung stehen Magenröntgen, Gastro- skopie (Spiegelung) und Helicobacter-Bestim- mung zur Verfügung. Helicobacter pylorici ist ein säurefestes Bakterium, das sich im Magen einnisten und Gastritis auslösen bzw. fördern kann. Zur Behandlung gibt es Medikamente, welche die Magensäureproduktion bremsen bzw. die Peristaltik (Magen/Darmmotorik) normalisie- ren, damit mehr durch den Pförtner hinausgeht und weniger retour. Wenn trotz medikamentö- ser Behandlung keine Besserung eintritt, be- steht noch die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffes, was heute schon über eine Bauch- spiegelung möglich ist. Wie kommt es zu diesem Beschwerdebild, das in den letzten 20 Jahren deutlich zugenom- men hat: Unsere gestreßte Lebensweise: Keine Zeit zum Essen, das Essen wird hinun- tergewürgt. Zum Kauen ist keine Zeit, dem kommt auch die Nahrungsmittelindustrie mit meist weichen Fertigprodukten nach. Friedensdorf zog hilfreiche Bilanz nläßlich der kürzl ich abgehaltenen Mit- glieder-Versammlung des Friedensdor- fes International in Steyr legte der Verein Rechenschaft über seine Tätigkeit ab: In 19 Einsätzen während der vergangenen zwei Jahre wurden 121 Kinder aus Kriegs- und Krisenge- bieten in österreichische Krankenhäuser gebracht und hier behandelt. Die verletzten bzw. zum Teil schwerkranken Mädchen und Buben kamen hauptsächlich aus Albanien, Afghanistan und Angola, den Schwerpunkt- ländern des Friedensdorfes. Seit Bestehen der Hilfsorganisation - sie wurde im September 1990 gegründet - sind insgesamt 509 Kinder medizinisch versorgt worden. Er- möglicht wurde diese Bilanz durch den Idea- lismus und unermüdlichen Einsatz ehrenamtli- cher Helfer, durch die Unterstützung von seilen der Rettungsdienste und Spitäler sowie durch die Spenden aus der Bevölkerung. Keine Verschnaufpause nach dem Mittages- sen, sofort wieder an die Arbeit (Bauch- presse drückt das Essen retour, psychovege- tative Anspannung verkrampft den Pfört- ner). Spät abends essen und mit vollem Bauch schlafen gehen. Regelmäßig größere Mengen alkoholischer Getränke (Bier, Wein). Größere Mengen kohlensäurehältiger Ge- tränke (d.h. eig. kohlendioxidhältig), wobei das Gas den Magen auftreibt und den Ma- geneingang aufdehnt. Alle Säurelocker, wie auch Kaffee, Nikotin... Plötzliches Heben überschwerer Lasten. Dauernd angespannter psychovegetativer Zustand, der meist gar nicht mehr bewußt wird (Ungeduld, Ärger, Hektik, Fernsehen). Unsere Politiker und Gewerkschafter haben es vor einigen Jahren gut gemeint mit mehr Pro- duktivität und kürzeren Mittagspausen, um mehr Freizeit zu schaffen. Gleichzeitig wurde ein riesiges Freizeit-"Be- schäftigungsprogramm" entwickelt, was unsere Magennerven wieder ver- rückt spielen läßt. Und dann wundert man sich, wenn die Gesund- heitsausgaben steigen. Dr. Alois Denk Auch die Austrian Airlines helfen mit, indem sie Gratisflüge für kleine Patienten aus Alba- nien zur Verfügung stellen. Anfang Juli sind die Friedensdorf-Mitarbeiter wieder unterwegs gewesen, um junge Opfer aus der Krisenregion zu untersuchen bzw. nach Österreich zu brin- gen, wenn die Behandlung vor Ort nicht mög- lich war. Wer helfen möchte, kann das Friedensdorf- Büro unter der Steyrer Telefonnummer 80263 kontaktieren (Spendenkonto: Nr. 27.300/Raika St. Ulrich bei Steyr). BERA11JNG VERKAUF EIGENE MONTAGE Verlängern Sie Ihren Sommer durch Balkon und Terrassenverbauten FENSTER TÜREN ROLLÄDEN JALOUSIEN K. NISCH SERVICE TERNBERG, MAYRGUTSTR. 2 TEL. 07256/8081 MARKISEN •.•ein starkes Stück Stadt 33/233

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