Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/4

Städtische Kindergärten setzen verstärkt auf Montessori-Pädagogik D n ihren Bemühungen, die Entwicklung der Kinder möglichst umfassend zu för- dern, setzen die Kindergärten der Stadt Steyr verstärkt auch auf Elemente der Montessori- Pädagogik. Die breite Basis dafür schaffen die ausgebildeten Montessori-Pädagoginnen Ursu- la Bekoli und Petra Mikota vom Kindergarten Fabrikinsel, die nicht nur in ihrem eigenen Be- reich überaus erfolgreich nach den Grundsät- zen von Montessori mit den Kindern arbeiten, sondern ihr Fachwissen in Fortbildungskursen auch an die Kolleginnen weitergeben. auf den „natürlichen Drang des Kindes zu wachsen und zu lernen" setzt. Seither sieht man die Kinder in den städt. Kin- dergärten vermehrt und mit großer Ernsthaftig- keit Tätigkeiten ausüben, die normalerweise Erwachsenen vorbehalten sind, wie beispiels- weise Blumen pflegen, Schuhe putzen oder Messing polieren. Aber etwa auch das Hantie- ren mit zerbrechlichen Gegenständen ist kein Tabu und wird von den Kindern mit großer Sorgfalt und Konzentration ausgeführt. ,,Wir lassen die Montessori-Pädagogik in die tradi- tionelle Kindergartenarbeit einfließen und ha- ben damit bisher nur positive Erfahrungen ge- macht", sieht Oberkindergärtnerin Karotine Sehartmüller die Montessori-Theorie als Berei- cherung. Vor allem aber sei den Kindergärtne- rinnen größtes Lob auszusprechen, die sich in Stadt spendete 100.000 S für Rot Kreuz-Einsatz im Kosovo Das Rote Kreuz Steyr startete einen hu- manitären Hilfseinsatz im Kosovo-Krisen- gebiet, wobei in einem Flüchtlingslager eine Feld-Ambulanz und eine Trinkwasser- aufbereitungsanlage errichtet werden. An- gesichts der menschlichen Tragödien und damit die ehrenamtlichen Rot Kreuz-Mit- arbeiter ihren humanitären Einsatz so wir- kungsvoll wie nur möglich gestalten kön- nen, gab der Stadtsenat einen Betrag von 100.000 Sals Soforthilfe dafür frei. ihrer Freizeit und ohne finanzielle Entschädi- gung im Dienste der Kinder fortbilden. Dieses Angebot wird auch intensiv genutzt: 40 Kindergärtnerinnen haben bereits die 21 Un- terrichtsstunden umfassenden und in der Frei- zeit abgehaltenen Fortbildungs-Veranstaltungen absolviert, und 15 weitere sind gerade dabei, sich mit der auf Selbsterfahrung und Selbstbe- stimmung ausgerichteten Erziehungsmethode vertraut zu machen. „Im Mittelpunkt steht der Ansatz, wonach das Kind den Zeitpunkt, wann es lernt und was es lernt, selbst bestimmt und somit die Aufgabe der Kindergärtnerin unter anderem darin be- steht, für das entsprechende Umfeld zu sorgen und dem Kind bei seiner Entwicklung helfend zur Seite zu stehen", erläutert Petra Mikota ei- nige Grundsätze der Montessori-Pädagogik, die Aktion "Gesunde Körperhaltung 11 in den Kindergärten der Stadt Erfolgreiches Pilotprojekt mit 900 Kindern und 70 Kindergärtnerinnen ,,Durch diese Aktion wurde nicht nur das Be- wußtsein der Kinder geschärft, sondern an- hand eines speziellen Schulungsprogrammes vor allem den Kindergärtnerinnen selbst die enorme Bedeutung vermittelt, die eine gesunde Badebetrieb in der Schwimmschule für heuer gesichert Seit 1990 tragen die Stadt Steyr, die Steyr- Daimler-Puch AG sowie die Steyr Nutzfahr- zeuge AG zu gleichen Teilen den Betriebsab- gang der Schwimmschule in Höhe von je- weils maximal 150.000 Schilling und sichern damit den Fortbestand dieses historischen Arbeiterbades. Nachdem die bisher stets auf drei Jahre abgeschlossene Vereinbarung 1998 geendet hat, einigten sich die Vertrags- partner vorerst auf eine Verlängerung um ein weiteres Jahr. Damit ist die diesjährige Badesaison in der Schwimmschule gesichert. Der Stadtsenat stimmte der Verlängerung dieser Vereinbarung zu. Die Becken in der historischen Schwimmschule können demnächst wieder mit Wasser aus dem Steyr-Fluß gefüllt werden, weil die Stadt, die Steyr-Daimler-Puch AG sowie die Steyr Nutzfahrzeuge AG auch für heuer wiederum den Badebetrieb sichern. 8/96 Körperhaltung für die Entwicklung des Kindes wie auch das eigene Wohlbefinden besitzt", zieht Oberkindergärtnerin Karotine Sehart- müller ein positives Resumee über das von der Oö. Gebietskrankenkasse in den städtischen Steyrer Kindergärten durchgeführte Pilot- projekt „Gesunde Körperhaltung". Insgesamt 900 Kinder und 70 Kindergärtnerin- nen waren in das Projekt eingebunden, bei dem unter anderem das frühzeitige Erlernen ei- nes haltungsfreundlichen Bewegungsmusters, die Verbesserung von Koordination, Bewegung und Gleichgewicht sowie das spielerische Erler- nen und Umsetzen von ergonomischen Prinzi- pien im Mittelpunkt stand. Die Kindergärtnerinnen wurden dabei in eige- nen, von einem Sportwissenschafter gestalteten Schulungen mit den wichtigsten Prinzipien und Methoden vertraut gemacht. Darüber hinaus wurden konkrete Strategien für die Arbeit in den Kindergärten entwickelt, die mittlerweile erfolgreich in der Praxis eingesetzt werden. „Wir haben das neue Bewegungsprogramm mit sehr gutem Erfolg in den Tagesablauf der Kin- dergärten integriert, wobei wir den Schwer- punkt auf Übungen für die Wirbelsäule sowie die Kräftigung der Rumpfmuskulatur setzen", betont Karotine Sehartmüller. Im übrigen sei für den Erfolg dieses Projektes nicht zuletzt auch die Vorbildwirkung maßgeblich, die von den Kindergärtnerinnen wie auch den Eltern, die sehr eng in die Projektabwicklung einge- bunden sind, geleistet wird.

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