Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/3
nachdem es mirgelungen ist, mit den Ver- antwortlichen der ÖBB doch noch einen ver- nünftigen Kompromiß bezüglich des von der Stadt benötigten Grundstückes zu erzielen, wird seit einigen Wochen mit Hochdruck an der Verwirklichung der neuen, zentralen Busdrehscheibe aufdem Hessenplatz gear- beitet. Das vom Steyrer Architekten Ger- hard Schmidgeplante Hochbau-Projekt zeichnet sich nicht nur durch hohe Funktio- nalität sowie Bequemlichkeitfür die Bus- benützer aus, sondern wird auch optisch die gelungene gestalterische Linie des Bahnhof Parkdecksfortsetzen. Der neue Busbahnhof mit zackenförmig ausgebildetem Bussteig und hochmoderner Flugdach-Konstruktion wird etwas mehr als 7 Mill. S kosten und aufgrund des witterungsbedingt verzögerten Baubeginns voraussichtlich EndeJuni/An- fangjuli fertiggestellt sein. inen großen Schritt weitergekommen sind wir auch was die dringend not- wendige räumliche Erweiterung der beiden Bundesschulen HAKIHASCH und HBLA betrifft. Mittlerweile wurde das zu- sätzliche Raumprogramm sowohl vom Bun- desministerium wie auch vom Oö. Landes- schulrat genehmigt. Auch in bezug aufdie Finanzierung, die bei erwarteten Gesamtko- sten 110n rund 80 Mill. S alles andere als leicht zu bewerkstelligen ist, zeichnet sich nunmehr eine Lösung ab. So hat mir Hofrat Haslinger vom Oö. Landesschulrat bei ei- nem kürzlich geführten Arbeitsgespräch mit- geteilt, daß der Bund bereit wäre, die Kosten für die Schulerweiterungen zur Gänze zu tragen, wenn die Stadtfür die erstenJahre die Baukosten vo,jinanzieren würde. Ein Angebot, das angesichts der bekannt knap- pen Bundesmittel durchaus als attraktiv be- zeichnet werden kann. Ich bin daher der Meinung, daß wir im Interesse der Schüler und Professoren, die seitfahren unter der DieSeite B .. des . t urgerme1s ers akuten Platznot leiden, dieses Angebot an- nehmen sollten, damit die baulichen Erwei- terungen möglichst rasch in Angriffgenom- men werden können. ie Stadt setzt auch 1999 ihre Bemü- hungenfort und leistet zusätzlich zu den Förderungs-Maßnahmen von Bund und Land auch selbst wieder Beiträge zur Verbesserung der Situation aufdem Lehr- stellenmarkt. Zum einen bietet die Stadt zu- sammen mit den Stadtbetrieben und dem RHVderzeit insgesamt 15 Ausbildungs- plätze. Zum anderen stellen wir neuerlich eine halbe Million Schillingfür die Forifüh- rung der 1997 mit dem Arbeitsmarktservice gestarteten Lehrplatzoffensive zur Veifü- gung, bei derfür insgesamt 35jugendliche, die sich mittlerweile bereits im dritten Aus- bildungsjahr befinden, eine Lehrstelle ge- schaffen werden konnte. Und nochmals 500.000 Saus dem Stadtbudget haben wir als Direktzuschüssefür jene Unternehmen reserviert, die wiederum zusätzliche Lehrlin- ge aufnehmen. 24 neue Lehrstellen wurden mit Hi!fe dieser Förderungsaktion (einmalige Direkiförde- rung zwischen 15.000 und 20.000 S) im V01jahr bei Steyrer Unternehmen geschaffen. Ich hoffe daher, daß diese Aktion auch heuer entsprechend angenommen wird und einen zusätzlichen Anreiz bietet, neue Lehrplätze bereitzustellen. ichts zu beschönigen gibt es, was die Unterschlagungen bzw. Diebstähle betrifft, die in drei verschiedenen Bereichen des Magistrates vorgekommen sind. Was die persönlichen Konsequenzen betrifft, ha- ben wirjedoch sefort gehandelt und in jenen zwei Fällen, wo die Täter zweifelsfreifest- standen, zusätzlich zur erfolgten Schadens- wiedergutmachung die Bediensteten sofort fristlos entlassen. Lediglich im Sozialamt, wo es auch der Kriminalpolizei bisher nicht möglich war, den oder die Täter zu ermit- teln, muß bis zur Aujklärungfür sämtliche involvierten Personen die Unschuldsvermu- tunggelten. Um die Wahrscheinlichkeit, daß derartige Unregelmäßigkeiten in Zukunft wieder vor- kommen, noch weiter zu verringern, haben wirjedoch die Organisation der Verrech- nungsabläufe verändert und zusätzlich - auch wenn dies vermehrten Verwaltungsauf wand bedeutet- die Abrechnungszeiträume für die Handkassen noch weiter verkürzt. Grundsätzlich - und das ist keinesfalls als Entschuldigungfür die Voifälle gedacht - muß aberjedem vernünftig denkenden Men- schen klar sein, daß es kein System gibt, bei dem man Manipulationen durch die mit den Arbeiten beauftragten Vertrauensperso- nen hundertprozentig ausschliefsen kann. Aus diesem Grund ist es auch allen untade- ligen Magistratsbediensteten gegenüber abso- lut unfair, sie durch verallgemeinernde Aus- sagen in der Öffentlichkeit pauschal in Miß- kredit zu bringen. Ich ersuche Sie, bei der Beurteilung der zwei- fellos äußerst negativen Voifälle speziell auch diesen Blickwinkel zu berücksichtigen und verbleibe herzlichst Ihr
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