Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/3

Gesundbjcibcn cen Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Vorsorgen ist besser als Heilen se stellen, aber eben bei Verdacht eine gezielte Untersuchung einleiten. Tastet er beispielswei- se eine knotige Vergrößerung der Prostata, so wird er den Patienten an den Urologen verwei- sen. Sollte es sich um Krebs im Anfangsstadi- um handeln, so ist dieser noch heilbar - in ei- nem späteren Stadium werden die Chancen im- mer geringer. Die Vorsorgeuntersuchung ist einmal im Jahrkostenlos, und zwar bei allen Krankenkassen, was speziell für Patienten mit Selbstbehalt interessant sein könnte. Insbeson- dere Patienten, die jahrelang keinen Arzt ge- braucht haben, wäre eine Vorsorgeuntersu- chung zu empfehlen. Wünschenswert wäre je- doch, daß die Leistungen der Vorsorgeuntersu- chung erweitert würden, z.B.: Blutbild, HDL (gutes Cholesterin, Serumkreatinin-Nieren- Normalerweise wird der Hausarzt aufgesucht, wenn es irgendwo schmerzt, man sich beein- trächtigt fühlt oder ungewöhnliche Veränderun- gen sich bemerkbar machen. Dann wird unter- sucht, woher die Beschwerden stammen, um sie mit einer entsprechenden Therapie wieder zu beseitigen oder zumindest zu lindern. Viele Krankheiten kommen jedoch schlei- chend, still und heimlich und machen erst in einem fortgeschrittenen Stadium Symptome und Beschwerden - oder oft sind es erst die Spätfolgen, die vom Patienten wahrgenommen werden. So kann es z. B. bei der Zuckerkrank- heit eine Zeit dauern, bis der vermehrte Durst ohne ersichtlichen Grund den Patienten zum Arzt führt, der Zustand jedoch schon Schäden im Gefäßsystem gesetzt hat; oder hohe Blutfet- te (Cholesterin, Triglyceride) können lange symptomlos bleiben und dabei die Arterienver- kalkung vorantreiben. Aber auch bösartige Tu- more gehen häufig im Anfangsstadium ohne besondere Beschwerden einher, und wenn sie Anästhesie- Ambulanz am LKH Steyr eröffnet eit 1. März gibt es für Patienten des Landeskrankenhauses Steyr, die vor ei- ner Operation stehen, die neue Anästhesie- Ambulanz unter der Leitung von Frau OA Dr. Schreiber-Winzig. Ziel dieser Serviceeinrich- tung ist, die Patienten zeitgerecht und in Ruhe auf den operativen Eingriff vorzubereiten. Auch für den Anästhesisten und das Anästhe- sie-Pflegepersonal ist es wichtig, den Patienten bereits vor der Operation kennenzulernen. Frau Dr. Schreiber-Winzig informiert in einem Erstgespräch über die Narkose und eventuell mögliche Komplikationen. Die Ambulanz befindet sich im Parterre des Chirurgischen Zentrums (Bau C) - Eingang links, neben der Blutzentrale. Frau Dr. Schrei- ber-Winzig und Sr. Doris stehen täglich in der Zeit von 8 bis 14 Uhr zur Verfügung. Wichtig ist, daß der Patient bereits für eine Operation vorgemerkt ist und ein Termin vereinbart wur- de. Erst dann ist ein Gespräch in der Anästhe- sie-Ambulanz sinnvoll. Eventuell vorhandene Befunde (wenn sie nicht zu lange zurückliegen) sollen mitgebracht werden. ...e in starkes Stück Stadt dann Beschwerden machen, kann es leider oft schon zu spät sein. So gibt es eine Reihe von Organen, die für eine Untersuchung leicht zugänglich sind, die keine schmerzhaften Eingriffe darstellen (Tasten der Schilddrüse, Brustdrüse, Prostata etc.). Bei der Vorsorgeuntersuchung werden neben Gewicht, Puls und Blutdruck auch Blutwerte wie BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit: Hinweis auf Entzündungen, Rheuma, Krebs etc.), Blutzuk- ker, Blutfette, Harnsäure (Gicht) und Gamma- GT (Leberwert) bestimmt. Ebenso eine Harn- probe auf Entzündungszeichen, Blut, Eiweiß usw., und eine Stuhlprobe auf Blut (Magen/ Darm Mikroblutungen bei Entzündungen, Poly- pen, Krebs o. ä.). Weiters wird eine Krankenge- schichte erhoben über durchgemachte Erkran- kungen und eventuell vorhandene Beschwer- den oder Auffälligkeiten. Abschließend folgt ein sogenannter Status (Kopf- bis Fuß-Inspekti- on mit Abhören etc.). Damit kann der Hausarzt vielleicht nicht immer eine endgültige Diagno- wert), EKG usw. ,,Den Anfän- gen wehren!" - ist zwar ein politischer Spruch, aber er gilt auch für den Bereich der Gesundheit. Und die Vorsorgeuntersuchung ist der Eckstein in der Vorsorgemedizin. Dr. Alois Denk Projekt „Jung für Alt„ Gymnasiasten bel eben den Al ltag einsamer Senioren ie Geschäftsführerin des Vereines „Hos- piz Steyr" und langjährige Mitarbeiterin bei der Steyrer Heimhilfe und Hauskranken- pflege, Rosa Wieser, setzt sich seit längerer Zeit mit der zunehmenden Einsamkeit vieler, vor allem älterer Menschen auseinander. Nunmehr ist es ihr gelungen, in Steyr eine Idee zu ver- wirklichen und dabei einen Besuchsdienst der besonderen Art ins Leben zu rufen. Das einzig- artige Projekt, das zunächst bis zum Sommer d. J. laufen wird, soll alten Mitmenschen Ab- wechslung sowie Freude in ihren einsamen und tristen Alltag bringen: Unter dem Motto „Jung für Alt" werden vorerst Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Werndlpark Senioren in ihrer Umgebung besuchen bzw. begleiten. Nach umfangreicher Vorbereitungsarbeit und durch die engagierte Mitarbeit der Religions- professoren sowie die Zustimmung des Direk- tors Dr. Wolfgang Stieglecker fand ein erstes Treffen mit Schülern der 6. und 7. Klassen des BG Steyr statt. Bei einem ausführlichen Informationsgespräch zeigten die Jugendlichen großes Interesse. Ihre überlegten und ernsthaf- ten Fragen überzeugten die Initiatorin, daß sie sich dem Ernst und der Wichtigkeit ihrer neu- en Aufgabe bewußt sind. ,,Das Projekt soll die Senioren aus ihrer Isolati- on holen. Die Möglichkeit des Gesprächs und des Lachens spielen dabei eine große Rolle. Die bloße Anwesenheit der Jugend, verschiede- ne Tätigkeiten - wie Vorlesen, Briefe schreiben, einen Rollstuhlausflug oder Spaziergang unter- nehmen - werden viele Herzen fröhlich stim- men. Mein größtes Anliegen gilt der Absprache und dem gegenseitigen Einverständnis, ohne die kein erfolgreicher Besuchsdienst stattfinden kann", hofft Rosa Wieser auf ein gutes Gelin- gen ihres Projektes. Neben ihr werden auch die Religionsprofessoren sowie Mitarbeiter von in der Altenbetreuung tätigen Vereinen für monat- liche Austauschgespräche oder bei auftretenden Problemen beratend und unterstützend zur Sei- te stehen. Alle Interessierten erhalten weitere Informatio- nen unter den Steyrer Tel.-Nr. 86999 od. 46367. 21/81

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