Amtsblatt der Stadt Steyr 1999/2

Beim Haus KIRCHENGASSE 12 (Bilder auf dieser Seite) handelt es sich um ein Bürgerhaus aus dem 16.Jahrhundert, mit einer Fassadengestaltung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Bis 1867 war das Objekt Sitz von Fär- bern. Das Gebäude befindet sich auf einer langgestreckten Parzelle, beste- hend aus einem dreigeschoßigen, breiten traufständigen Vorderhaus über U-förmigem Grundriß und zwei seitlichen langen, zweigeschoßigen Hof- flügeln. Auf der Rückseite des Vorderhauses befinden sich Säulenarkaden aus dem 16. Jahrhundert. Bei dem Objekt wurde eine Gesamtsanierung durchgeführt, bei der neben zwei Geschäften auch die Errichtung von elf Wohnungen erfolgte. Aus denkmalpflegerischer Sicht ist vor allem die Re- staurierung der Barockfassade durch den Restaurator August Schmid] her- vorzuheben, wobei die Erstfarbfassung in beige und altrosa gewählt wurde. Durch die Erhaltung der Bausubstanz, der künstlerischen Gestaltung der Spätbarockfassade und durch die vorbildliche Sanierung im Hof stellt das Objekt nicht nur für das Ensemble Kirchengasse, sondern für ganz Steyrdorf einen weiteren Mosaikstein in der Regenerierung dar. Der Erschließungsweg zum hinteren Hof- gebäude gleicht einer schmalen Gasse, die an den grünen, abfal- lenden Felsen des Tabor stößt. Baugeschichte und Bauentwicklung lassen sich an den Fassaden des Hinterhofes able- sen; mittelalterliche Baustrukturen treffen mit der Formensprache des 19. Jahrhunderts zusammen. Archi- tekturtypische Elemen- te , die einfache Gestal- tung der fassade, die vorbildlich erneuerten Kastenfenster und die Farbgebung versetzen den Betrachter in eine Welt, die Ruhe und Ge- borgenheit ausstrahlt. Bild rechts unten: Die liebevolle Gestaltung des Hofpflasters, das Freilegen der einfachen Arkaden im 1. Oberge- schoß vermitteln ein heimeliges Bild und las- sen das Wohnen zum Erlebnis in der alten Stadt werden. Hinteres Hofgebäude. - Aus einem Speicherbau, der unmittelbar an der alten Stadtmauer steht, entstand ein Wohnhaus, das in einen Garten eingebettet liegt. Abseits von Lärm und Hektik läßt es sich in diesem Garten paradiesisch leben . ~ ■ ■ ■

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