Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/11

das Finanzjahr '98 neigt sich dem Ende zu, und ich kann Ihnen die e,freuliche Mittei- lung machen, daß wir die für das laufende Jahr präliminierten Budgetansätze nicht nur einhalten, sondern im ordentlichen Haushalt sogar wieder einen Überschuß ausweisen werden. Das bedeutet, daß unser Schulden- stand weiter sinkt, was zahlenmäßigpräzise im Rechnungsabschluß zum Ausdruck kom- men wird. rotz dieser grundsätzlich positiven Ausgangslage stellt die Budgeterstel- lungfür 1999 leider keine „leichte Übung" dar. Und zwar vor allem deshalb, weil das Land OÖ in den letztenJahren die Q]tali- tätsstandards im Bereich der Behinderten- betreuung wie auch in der Altenpflege und - betreuung deutlich angehoben hat und sich die Mehrkosten dafürjetzt massiv auch in unserem Stadtbudget zu Buche schlagen. So hat uns das Land in diesem Bereichfür 1999 nicht weniger als 20 Mill. S mehr an Transferzahlungen vorgeschrieben alsfür das Jahr 1998, wobei sich die Mehrbela- stung neben der Einwohnerzahl vor allem auch an der Finanzkraft derjeweiligen Ge- meinde orientiert. Der Umstand, daß wir in Steyr in den letztenJahren gut gewirtschaftet und unsere Finanzkraft entsprechendgestei- gert haben, wird in diesem Fall leider zum Bumerang, der uns schmerzlich trifft und die finanziellen Spielräumefür das Budget '99 neuerlich einengt. Die Budgetverhandlungen sind derzeit voll in Gang, wobei sich bereits gezeigt hat, daß sich die Wünsche der einzelnen Gemeinde- rats-Fraktionen an das nächstjährige Budget in vielen Bereichen decken. Ich bin daher zu- versichtlich, daß wir dem Gemeinderat.frist- gerecht ein Budget zur Beschlußfassung vor- legen können, das die Finanzierungfür mög- lichst viele, als wesentlich erachtete A ufga- ben und Leistungen der Stadt sicherstellt, ohne deshalb aber den Bogen der wirtschaft- lichen Möglichkeiten zu überspannen. DieSeite B .. des . urgerme1sters m Samstag, 21. November, wird Bundesminister Dr. Caspar Einem im Rahmen eines kleinen Festaktes die von der Stadt und den ÖBB gemeinsam ver- 7l!_irklichte „ Verkehrsdrehscheibe Bahnhofs- Uberbauung" eröffnen. Damit wird ein hochmodernes Multifunktionsbauwerkfür die Benützung.freigegeben, das zu Recht als Schlüsselprojekt zur Umsetzung des inner- städtischen Verkehrskonzeptes bezeichnet wird. Denn das neue Verkehrsbauwerk be- stehtja nicht nur aus einem zweistöckigen Parkdeck mit 195 Gratis-PKW-Parkplätzen sowie einem eigenen Busbahnhof ür die Bundesbusse. Vielmehr wurde auch eine völ- lig neue, über das Parkdeck verlaufende Straßenführung realisiert, die die Verlage- rung des Durchzugsverkehrs von der Du- kartstraße aufdie „Märzenkeller-Umfah- rung" und somit eine großflächige Verkehrs- beruhigung des Stadtteiles Ennsdoifermög- licht. Außerdem wird der Bereich Bahnhofsüber- bauung nach der im Frühjahr nächstenJah- res stattfindenden Verlegung der Umsteige- stelle der städtischen Busse vom Stadtplatz aufden Hessenplatz auch zur zentralen Drehscheibe der i!lfentlichen Verkehrsmittel mit einer optimalen Verknüpfung von Bahn, Bundesbus und städtischem Linien- verkehr. Und nicht zuletzt wurde im Zuge der Er- richtung der Bahnhofs-Überbauung auch eine neue, direkt an das Parkdeck angebun- dene Fuß- und Radwegverbindung zur Ennsleite geschaffen und damit ein Stadtteil mit rund 10. 000 Einwohnern fußläufig noch besser an den Bahnhofund vor allem auch das Stadtzentrum angeschlossen. Vor diesem Hintergrund stellen auch die Reali- sierungskosten von rd. 150 Mill. S, die je zur Hälfte von der Stadt und den ÖBB ge- tragen werden, eine überaus wertvolle und sinnvolle Investition für unsere Stadt dar. Wir können daher mit Recht stolz sein auf dieses „Mega-Verkehrsbauwerk': das durch die neue Führung des Durchzugsverkehrs ganz entscheidend zur angestrebten Ver- kehrsentlastung im Innenstadtbereich und jpeziell auch im Stadtteil Ennsdoifbeitragen wird. bschliefsend noch eine weitere, beson- ders e,freuliche Nachricht: Die von der Wirtschaftskammer Oberösterreich kürz- lich vorgelegte Kaufkraftstromanalyse 1997/ 98 weistfür Steyr ein aktuelles Kaufkraft- potential (Summe der Kaufkraft der in Steyr wohnenden Bevölkerung) von 2,451 Mi!!i- arden Schilling aus, was gegenüber der glei- chen Untersuchung vor 5Jahren eine neuer- liche Steigerung um 230 Millionen bedeutet. Wie attraktiv Steyr als Einkaufsstadt aber speziell auch für die Bewohner der Region ist, wird daran ersichtlich, daß mehr als 1, 1 Milliarden Schilling an Zuflüssen aus ande- ren Kommunen in Steyr zusätzlich kauf wirksam werden und im Gegensatz dazu nur 395,7 Millionen an Kaufkraft in ande- re Orte alifliefsen. Die tatsächlich in der Stadt Steyr wirksam werdende Kaufkraft beträgt daher laut aktueller Handelsstudie mehr als 3,2 Mrd. S (3.269 Mill.), was ge- genüber der Untersuchung 1993 einen weite- ren Anstieg um 292 Millionen und eine Deckungsquote von 133,4 % (Saldo aus Zuflüssen minus Abflüssen in % des Kauf kraftpotentials) ergibt. Diese Untersuchung zeigt - und das ist das e,freuliche Fazit- daß sich die Attraktivität Steyrs als Einkaufsstadt in den vergangenen fünfJahren noch weiter erhöht hat und so viel Geld wie nie zuvor in unserer Stadt ausgegeben wird. Wir werden uns angesichts der äußerst positiven Zahlen jedoch keines- wegs zufrieden zurücklehnen. Ich betrachte dieses Ergebnis vielmehr als Ansporn, die ge- meinsamen Bemühungen von Wirtschafts- treibenden und Stadtverwaltung.fortzuset- zen und insbesondere auch im Bereich Stadtmarketing weiter aktiv zu bleiben. Herzlichst Ihr k.~~t\

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