Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/9

Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil (F) ist im Steyrer Stadtsenat für den Verkehr, die Bezirksverwaltung sowiefür das Markt- und Veterinärwesen zuständig. Imfolgen- den Beitrag berichtet er aus dem Verkehrs- Ressort: Fahrradkonzept für Steyr Das Fahrradkonzept für die Stadt Steyr ist fer- tig. Auftragsgemäß hat das Büro Ing. Kubisch (Steyr) ein umfassendes Konzept erstellt. Die Sicherheit der Radfahrer sollte an oberster Stel- le aller Überlegungen sein. Daneben sollen die einzelnen Radrouten durch Steyr durchgängig und miteinander verbunden werden. Haupt- problemzonen sind die bekannt „fahrradfeind- lichen" großen Kreuzungen, wie Taborkreu- zung und der Bereich um die sogenannte „Fo- rumkreuzung". Daneben soll ein begleitendes Marketing die Fahrradfrequenz in Steyr erhöhen. Mit attrakti- ven Abstellflächen auf dem Stadtplatz und bei der Verkehrsdrehscheibe Bahnhof und anderen gezielten Maßnahmen, wie z.B. Beschilderung, soll die Fahrradfrequenz (im Berufsverkehr) von derzeit mageren 3 auf 10 0/o gesteigert wer- den. Meinungsbildner wie Politiker, Pädagogen werden hier besonders gefragt sein. Die besondere topografische Lage der Stadt veranlaßt den Verfasser, weitere Machbarkeits- studien für Aufstiegshilfen etc. zu empfehlen. Das Fahrradkonzept ist noch bis Freitag, den 9.10.1998, in der Eingangshalle der Stadtwer- ke (Kommunalzentrum), Ennser Straße l 0, zu den Öffnungszeiten ausgestellt. Die Steyrer Be- völkerung wird gemeinsam mit Schulen die Möglichkeit haben, vor Beschlußfassung durch den Verkehrsausschuß bzw. Gemeinderat der Stadt Steyr Anregungen, Änderungswünsche oder Stellungnahmen abzugeben. All e abgege- benen Kommentare nehmen an einer Verlo- sung eines City-Bikes im Werte von S 10.000.- teil. Auf Wunsch und nach Voranmeldung ist eine erklärende Führung möglich. Die Beschlußfassung im Gemeinderat ist für Ende des Jahres vorgesehen. it 1. 11 .1998 soll die Steyrer Verkehrs- drehscheibe am Bahnhof dem Verkehr übergeben werden. Natürlich begrüße ich als Verkehrsreferent ausdrückl ich die Errichtung einer Verkehrsdrehscheibe beim Bahnhof. Mei- nen Fraktionskollegen und auch mir wäre aller- dings eine stadtbildverträglichere Variante lie- ber gewesen. Die Kosten (80 Millionen), die den Ausschlag für die nun gebaute Variante gegeben haben, sind hier bei weitem auch nicht eingehalten worden. Nach Abrechnung werden sich die Baukosten woh l mit allen Begleitmaß- nahmen weit über 160 Mill. S belaufen. ...ein starkes Stück Stadt Vizebürgermeister Es werden am Parkdeck sodann ca. 200 Park- plätze kostenfrei den Bahnbenützern und der Steyrer Bevölkerung zur Verfügung stehen. Der Stadtteil Ennsdorf kann sodann wirkungsvoll vom Durchzugsverkehr entlastet werden, und damit kann citynah ein aufstrebender Ge- schäfts- und Wohnbezirk entstehen. Investitio- nen in diesem Bereich werden sich sicher loh- nen. it 1.3.1999 ist eine umfassende Ände- rung im Parksystem der Stadt vorgese- hen. Einerseits muß man den gestiegenen An- sprüchen an Parkraum im Stadtteil Wehrgra- ben (Fachhochschule!) Rechnung tragen, ande- rerseits gibt es Änderungswünsche aus der Be- vö lkerung, die man weitgehend berücksichti- gen möchte. Es wird wahrscheinlich in diesem Bereich zu einer Ausdehnung der Gebühren- zone kommen müssen. Die ansässigen Bewoh- ner sollen die Möglichkeit einer finanziell ak- zeptablen Bewohnerparkkarte bekommen. Eine ,,Sommermeldung" war es, daß ein Steyrer Po- litiker diese Maßnahmen für sich vereinbart und den Start für 1.9.1998 angekündigt hatte. Diese Vorschläge sind vorerst noch in Diskussi- on und müssen sodann in den zuständigen Gremien erst beschlossen werden. ie „Nordspange" wird erst Ende 2000 fertig. Die Planungskosten werden lei- der auch hier beträchtlich überschritten. Mit dem Bau der Nordspange muß natürlich an die logische Fortführung - an die Westspange - ge- dacht werden. Diese 4 km Straßenbau sind für die Stadt notwendig und relativ leicht und ko- stengüns tig herzus tellen. Lediglich eine Un ter- führung (Wolferner Straße) wird hier notwen- dig sein. Mit diesem Schritt wäre mit einem Schlag die Diskussion um den Umbau des Ennserknotens auf dem Tabor zu Ende. Kreisverkehr zu ebe- ner Erde oder abgesenkt wird nicht mehr das Thema sein. Die sehr teure und aufwendige Lö- sung mit dem abgesenkten Kreisverkehr würde nämlich einen massiven weiteren Umbau und Absenkung der einmündenden Straßen haben, sodaß es bei dieser Lösung kaum mehr möglich sein wird, die Roosevelt-, die Posthof- bzw. die Ing. Ferdinand Porsche-Gemeindestraße in das höherrangige Straßennetz an diesem Kreuzungs- punkt voll anzuschließen. Straßenplanungen, die man für „überzogen" halten muß. Viel wichtiger ist es daher, sich einerseits für einen raschen, vernünftigen Umbau des Ta- borknotens und andererseits für die Planung der Westspange einzusetzen. Dadurch wäre eine dauerhafte Lösung des Verkehrsdauer- problems im Gesamtbereich Tabor möglich (Kosten sparen, Umwelt schonen). um Abschluß erwähne ich noch die wie- der ins Stocken geratene Diskussion um eine verbesserte Verkehrsanbindung im überre- giona len Bereich, besonders in Richtung Linz. Auch hier wurde von der Stadt und den umlie- genden, betroffenen Gemeinden die rascheste Verwirklichung vom Land gefordert. Dem Land wurde auch die Einigkeit hinter der Variante ,,Ennser Straße" mitgeteilt. Aus mir unerklärli- chen Gründen wird offensichtlich eine zügige Anbindung der alten Eisenstadt Steyr an das überregionale Straßennetz immer wieder verzö- gert und verweigert. Anders kann man sich die äußerst schleppenden „Aktivitäten" der Stra- ßenplanungsabteilung des Landes nicht erklä- ren. Ich verbleibe mit den besten Wünschen für ei- nen erfolgreichen Start in den Herbst. Präsentation des Fahrradkonzeptes Verfasser: Ing. Peter Kubisch Präsentation für die Bevölkerung: Bis 9. Oktober während der Öffnungszeiten (Mo - Fr von 7 bis 11.30 Uhr sowie Mo, Di, Do von 13 bis 16.30 Uhr) Ort: Eingangsbereich Stadtwerke/Kommu- na lzentrum, Ennser Straße 10 Anregungen, Änderungswünsche, Stel- lungnahmen sind erwünscht. Unter allen Teilnehmern wird eine Verlosung durchge- führt - als Hauptpreis winkt ein City-Bike! 9/269

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