Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/8

Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Kinder-Physiotherapie In den Anfangsphasen der Therapie kommen die Eltern meistens öfter zur Behandlung. Spä- ter reichen größere Intervalle zwischen den Therapie-Einheiten aus. Es gibt allerdings im- mer wieder Phasen intensiverer Therapie, be- sonders während Wachstumsschüben der Kin- der, nach notwendig gewordenen Operationen oder bei Umstellungsproblemen. Was muß ein Physiotherapeut lernen, um Kinder behandeln zu können? In der dreijährigen Ausbildung zu Dipl. Physio- therapeutinnen werden sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse zur Behandlung von Kindern vermittelt. Die Studenten lernen die sensomotorischen Entwicklungsphasen eines Kindes, die wichtigsten Krankheitsbilder, die im Kindesalter auftreten, und deren physiothe- rapeutische Behandlung kennen. Einige Grund- kenntnisse, in speziell zur Kindertherapie ent- wickelten, physiotherapeutischen Behandlungs- konzepten (wie z.B. die Kinderbobaththerapie oder die Vojtatherapie) werden vermittelt. Au- ßerdem erfahren Studenten die Prinzipien der psychomotorischen Behandlung. Im Praktikum können sie das Erlernte umset- zen und Erfahrung im Umgang mit den kleinen Patienten unter Anleitung erwerben. Nach Ab- schluß der Grundausbildung wird berufsbeglei- tend weitergelernt. Die Kenntnisse in den Be- handlungstechniken werden in sechs- bis zwölf- wöchigen Intensivkursen vertieft. Regelmäßige Fortbildung ist für Dipl. Physiotherapeuten Pflicht. Auf diese Weise wird neu erworbenes Wissen immer wieder in die Therapie einge- baut. Welche Patienten werden behan - de lt? Kinderphysiotherapeuten behandeln Kinder al- ler Altersstufen, Frühgeborene genauso wie Ju- gendliche. Kinder, die durch Störungen ihrer normalen sensomotorischen Entwicklung auf- fallen. Die Ursachen der Entwicklungsstörun- gen sind meist neurologisch, wie z.B. Kinder nach einer Gehirnblutung oder nach einer Plexusparese, oder orthopädisch, wie z.B. Kin- der mit angeborenen Mißbildungen, Sichel- oder Klumpfüßen, Hüftdysplasien und Skolio- Ute Ruttensteiner; Dr.med.univ. Stefan Eugen Rudelics und Sylvia Maria Graf. Sterbefälle Alfred Leopold Schneebauer, 54; Josef Heller, 51; Gisela Hochmüller, 76; Emma Stigler, 72; Rudolf Gumpinger, 46; Maria Grill, 77; Franz Stefan Haselmayr, 47; Florian Mostbauer, 73; RudolfLamplmayr, 87; Helmut Hanzlik, 59; ...ein starkes Stück Stadt sen. Auch Krankheiten oder Unfälle können den Bewegungsapparat des Kindes beeinträch- tigen und eine physiotherapeutische Behand- lung notwendig machen. Therapieablauf/ Therapieziele Wenn ein Kind zur Therapie kommt, wird zu- nächst ein physiotherapeutischer Befund er- stellt. Dabei muß der Entwicklungsstand des Kindes und die Funktion seines Bewegungsap- parates im Zusammenspiel mit den Wahrneh- mungsfähigkeiten festgestellt werden. Die Aus- wahl des Behandlungskonzeptes richtet sich nach den Ergebnissen des physiotherapeuti- schen Befundes. Die Therapie wird, besonders bei kleineren Kindern, im Beisein der Eltern durchgeführt. Die Eltern sollen die Behandlung ihres Kindes zu Hause selber übernehmen. Dazu müssen sie die Hintergründe der Therapie verstehen und die notwendigen Techniken zur Behandlung ih- res Kindes erlernen. Die Therapie sollte, je jün- ger das Kind ist, umso öfter durchgeführt wer- den. Kinder in Entwicklung lassen sich leichter beeinflussen, da ihre Strukturen noch wachsen. Dabei erwartet man, daß die Therapie sich kor- rigierend auf den Bewegungsapparat auswirkt. Es werden aber nicht nur „Übungen" erlernt, sondern auch der Umgang mit dem Kind ge- übt. Ein bewegungsgestörtes Kind soll so getra- gen, gefüttert, gebadet oder gelagert werden, daß sich das abnormale Bewegungsverhalten nicht verstärkt und das Kind normale Bewe- gung oder Lage spüren kann. Dieses besondere Umgehen mit den Kindern nennt sich „Hand- ling". Der Begriff stammt aus der Kinderbobath- therapie. Weiters spielt auch die Hilfsmittel- versorgung eine große Rolle. Es werden ge- meinsam Schienen, Schuhe oder andere Hilfs- mittel, wie Sesserl, Rollstuhl, Mieder usw., aus- gesucht nnd der Umgang erlernt. Die Therapieziele werden mit den Kindern und Eltern besprochen. Es kann das Erreichen von Selbständigkeit, ein Verhindern von Deformi- täten, Schmerzlinderung oder das Erreichen ei- nes physiologischen Bewegungsverhaltens ein Ziel sein. Manchmal wird eine physiotherapeutische Be- handlung nur über einen begrenzten Zeitraum notwendig sein. In vielen Fällen dauert sie aber jahrelang. Dabei werden an die Kinder, deren Familie und die Therapeuten große Anforde- rungen gestellt. Die Therapie soll immer effek- tiv sein und kindgerecht gestaltet werden. Das gelingt nicht immer, trotzdem kommen die mei- sten Kinder gerne zur Therapie und lernen Selbständigkeit. Teamarbeit ist ein wichtiger Aspekt der Thera- pie. Das Team um das Kind sollte aus Eltern, Arzt, Psychologen, Dipl. Physiotherapeuten, Dipl. Ergotherapeuten, Dipl. Logopäden, dem Dipl. Pflegepersonal, Kindergärtnerinnen, Leh- rern und anderen bestehen. Es ist wichtig, daß die Kinder nicht von zu vielen Perso- nen auf einmal behandelt wer- den. Die notwen- digen Maßnah- men sollten aufein- ander abgestimmt sein, um den Eingriff in die Familie so ge- ring wie mög- lich zu hal- ten. lnge Mairhofer (Dipl. Physiotherapeutin) Dipl.-Kfm. Dr. Anton Johann Wenischnigger, 95; Heinz Dallinger, 55; Franz Langthaler, 62; Roman Ferdinand Hojka, 97; Maria Muzik, 75; Maximilian Haslinger, 80; Burkhard Egger- mann, 73; Hermine Huber, 84; Oliva Gostner, 89; Elisabeth Emilie Zimmer, 79; Fawaz Alkaadi, 57; Franz Lugsch, 77; Johann Oehler, 86; Rudolf Fidler, 61; Alfred Karl Koller, 86; Theresia Schedlberger, 75; Maria Theresia Löser, 92; Maria Gaffl, 92; Friedrich Voglsam, 71; Maria Brunner, 87; Josef Karl Schörkhuber, 77; Olga Baumberger, 84; Ernst Hampl, 76; Margaretha Bräuer, 78; Rudolf Niedl, 77; The- resia Staudinger, 83; Aloisia Schöngruber, 85; Hedwig Rothberger, 72; Margareta Fitschek, 83; Carolus Josephus Aber!, 83; Mina Spiel- vogel, 78. 33/253

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