Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/5

Bund und Land beteiligen sich an FAZAT Steyr icht nur eine äußerst positive Bilanz der vergangenen zwei Jahre, sondern auch wesentliche Weichenstellungen für die zukünf- tige Entwicklung des Forschungs- und Ausbi l- dungszentrums für Arbeit und Technik (FAZA'D waren das Ergebnis der ordentlichen Hauptver- sammlung des Steyrer Vereines am 24. April. Durch die Fertigstellung und Inbetriebnah- me des Gesamtaus- baues im Septem- ber dieses Jahres hat der Verein FAZAT seine Ziele erreicht und einen nachhal - tigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschafts- Standortes geleistet. Mit der Forschungsfirma Profactor, dem Fach- hochschul-Studiengang „Produktions- und Managementtechnik" und dem Regionalen In- formationssystem, so der wiedergewählte Ver- einsvorsitzende NR Ing. Kurt Gartlehner, wür- den den Unternehmen der Region hochwertige Angebote zur Unterstützung betrieblicher Inno- vationen zur Verfügung stehen. Einstimmig bestätigt wurden auch die weiteren Funktionen des überparteilichen Vereines FAZAT. Neuerungen gab es bei der Bestellung des Aufsichtsrates, dem für die Stadt Steyr Bgm. Hermann Leithenmayr, Mag. Helmut Lemmerer, für den Verein FAZAT Ing. Kurt Gartlehner, StR Gunter Mayrhofer und als Ver- treter GRKurt Apfelthaler und Mag. Gerhard Preßmair angehören . Geschäftsführer Mag. Walter Ortner sieht die Beteiligung der Technologie und Marketing Ge- sellschaft (TMG) und der Wirtschaftspark- Entwicklungsgesellschaft (WEG) mit je 15 0/o an der FAZAT Steyr GmbH als eine Bestäti- gung für die bisher geleistete Arbeit und Vor- aussetzung für den Erfolg zukünftiger Projekte. Den Schwerpunkt werde dabei die Entwicklung eines professionellen Standortmarketings für die Gemeinden des Ziel-2-Gebietes (Stadt Steyr und Umlandgemeinden) sowie die Entwicklung des Wirtschafts- und Dienstleistungsparks bil- den. Umfassende Informationen über den Gesamt- ausbau sowie die Leistungen des FAZAT wer- den den Unternehmen und der Bevölkerung bei der „Woche der Innovation" von 22. bis 26. September geboten. ...ein starkes Stück Stadt Realisierungskonzept für Wirtschafts- und Dienstleistungspark Steyr-Nord Die Stadt beabsichtigt, auf dem Stadtgutareal den „Wirtschafts- und Dienstleistungspark Steyr-Nord" zu realisieren. Im Herbst des Vorjahres hatten die angehenden Architek- ten cand. arch. Günter Mayr jun. und cand. arch. Gerald Rubenzucker gemeinsam mit dem Steyrer Architekten Dipl.-Ing. Gerhard Schmid eine erste Planungsstudie für diesen künftigen Wirtschaftspark erarbeitet. Angesichts der Größenordnung und der Be- deutung dieses Projektes wird nunmehr ein Realisierungskonzept erstellt, das unter an- derem zur detaillierten Klärung verschiede- ner Fragen dient, wie inhaltliche Ausrich- tung/Marketing, technisches Konzept und Gestaltungsvorschläge, wirtschaftliches Kon- zept bis hin zur Organisationsform. Das Ge- ~amtkunzept ~oll bb Dezrn1ber 1998 zur Verfügung stehen; in bezug auf die bestmög- liche Gesellschaftsform soll jedoch schon bis Spätherbst eine Entscheidungsgrundlage vor- liegen, um eine etwaige Gesellschaftsgrün- dung noch 1998 durchführen zu können. Organisatorisch wird die Erstellung des Realisierungskonzeptes so abgewickelt, daß eine Arbeitsgruppe - bestehend aus Fachleu- ten der FAZAT Steyr GmbH, der WEG- WirtschaftsparkentwicklungsgesmbH des Bundes, der Stadt (Stadtplanung u. Finan- zen) sowie externen Beratern - gebildet und zusätzlich ein Forum mit jeweils einem Ver- treter der Gemeinderats-Fraktionen einge- richtet wird. Der Gemeinderat vergab den entsprechen- den Auftrag zur Erarbeitung dieses Konzep- tes an die FAZAT Steyr GmbH und die WEG WirtschaftsparkentwicklungsgesmbH des Bundes im Ausmaß von insgesamt 720.000 Schilling. Die Kosten sollen zu je einem Drittel von Bund, Land und Stadt getragen werden; der Anteil der Stadt wird jedoch beim jährlichen Finanzzuschuß an das FAZAT eingerechnet, sodaß der Stadt daraus keine zusätzlichen Belastungen entstehen. Steyrer „Genossenschaft für Arbeit 11 vermittelt erfolgreich Leasingkräfte ie „Genossenschaft für Arbeit" wurde im Juli 1996 auf Initiative der „Offenen Arbeitsstiftung Steyr" gegründet, weil in der Wirtschaft immer mehr Arbeitsverhältnisse über Leasingfirmen abgeschlossen werden. Diese soziale Institution bietet arbeitslosen Per- sonen im metallverarbeitenden Gewerbe und in der Industrie die Möglichkeit, sich mittels Lea- sing selbst verkaufen zu können. Die Unter- stützung der Genossenschaft für den einzelnen liegt darin, daß sie die Teilnehmer professionell bei Unternehmen anbietet und betreut. Gewin- ne, welche die Einrichtung im Zuge der Ar- beitskräfteüberlassung erzielt, werden am Ende eines Geschäftsjahres an die Leiharbeiter wei- tergegeben. Ein großer Vorteil für die Leasing- kräfte ist die Möglichkeit zur Weiterbildung während etwaiger Stehzeiten (Nichteinsatz- zeiten im Unternehmen). Die gemeinnützige „Genossenschaft für Arbeit" besitzt einen Gewerbeschein für das „Gewerbe Arbeitsüberlassung" und liegt preislich im marktüblichen Rahmen. Im Jahr 1997 waren 21 Personen als Leiharbei ter beschäftigt. Neben ihnen halten auch vier Unternehmen (BMW, SKF, GFM und die Ennskraftwerke) Anteile an der Genossenschaft. Ziel ist, daß die Leiharbei- ter von den Unternehmen in ein fixes Arbeits- verhältnis übernommen werden. Die Einrich- tung agiert ohne öffentliche Gelder und erwirt- schaftete im Vorjahr einen Umsatz von rund 5 Millionen Schilling. Steyr Antriebstechnik verzeichnet Umsatz- Steigerung. Laut Geschäftsbericht des Steyr- Daimler-Puch-Konzerns für das Jahr 1997 erwirtschaftete der Bereich Steyr Antriebs- technik einen Umsatz von 1,442 Mrd. S. Damit wurde der Vorjahreswert neuerlich um 4 0/o übertroffen. Der Hauptwachstums- träger war die Sparte Komponenten, die vor allem zunehmende Lieferungen von Traktortriebwerken an die Case Steyr Landmaschinentechnik AG in St. Valentin sowie eine Belebung des Geschäftes mit Verteilergetrieben für Nutzfahrzeuge zu verzeichnen hatte. In der Sparte Enginee- ring/Technologiezentrum wurde die Ent- wicklung des stufenlosen Getriebes Steyr S-Matic fortgesetzt. Dieses neuartige Ge- triebe wurde im November '97 in Hanno- ver erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert und mit der Goldmedaille für innovative Technik ausgezeichnet. 19/ 129

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