Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/4

Frau Vizebürgermeister Friederike Mach (SP) ist im Steyrer Stadtsenatfür die Seniorenbe- treuung,fürJugendangelegenheiten, die Kin- dergärten,für soziale Angelegenheiten,Jür das Gesundheits- und Rettungswesen sowiefür Alten- und !Jlegehcime zuständig. Imfelgen- den Beitrag berichtet sie aus ihren Ressorts: „Dem Tag mehr Leben - dem Leben mehr Tage geben" Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem auch der Bereich der Alten- und Pflegeheime. Heute möchte ich Ihnen die Betreuungsphilo- sophie des Alten- und Pflegeheimes Tabor et- was näher bringen. Der Leitgedanke ist: ,,Dem Tag mehr Leben - dem Leben mehr Tage ge- ben". Den Bewohnern wird eine Atmosphäre geboten, die den Verlust der vertrauten häusli- chen Umgebung sowie der familiären und nach- barschaftlichen Beziehungen ausgleichen soll. Der Mensch mit seinen individuellen Bedürf- nissen und Fähigkeiten steht im Mittelpunkt, wobei das Team des Alten- und Pflegeheimes Tabor stets um die Aktivierung und Förderung der Bewohner bemüht ist. Die geistigen, psy- chischen und körperlichen Fähigkeiten unserer älteren Mitbürger sollen so gut wie möglich er- halten bleiben und weiterentwickelt werden. Für die Bewohnerinnen und Bewohner wird ein Umfeld geschaffen, das trotz der Einschrän- kungen des Heimbetriebes eine weitgehend selbstbestimmte Tagesgestaltung ermöglicht. Nicht nur die körperliche Versorgung steht im Vordergrund, sondern auch die Berücksichti- gung der psychischen und geistigen Bedürfnis- se. Sehr wichtig ist uns auch die Einbindung und Mitwirkung der Angehörigen. Neben all diesen Bemühungen legt die Beleg- schaft des APT auch großen Wert auf eine wohnliche Atmosphäre. So wurden beispiels- weise eine „Stub' n" eingerichtet, die Gänge in hellen Tönen gefärbelt, ein Süßwasser-Aquari- um installiert und zahlreiche neue Pflanzen aufgestellt. Seit Monaten werden auch Kinder der städtischen Kindergärten, Vo lks- und Hauptschulen in das Heimleben einbezogen, die durch verschiedene Aktivitäten - wie Ge- sangs- und Theateraufführungen oder gemein- sames Basteln - den Alltag unserer Senioren le- bendiger gestalten. Einen ganz wesentlichen Faktor zur Umsetzung der Heimphi losophie stellt auch die Aus- und Weiterbildung des Personals dar. Der größte Ausbildungsteil liegt in der Aufschulung der Pflegehelferlnnen zu Altenfachbetreuerlnnen, wobei diese auch eine Projektarbeit durchzu- führen haben. Neue Seniorenwohnanlage in Münichholz In Kooperation mit der WAG wird auf der ...ein starkes Stück Stadt Vizebur'iermeister ~ nedcr 1Re rv1ac 1 Drachenwiese in Münichholz eine Senioren- wohnanlage neuen St il s geschaffen. Ein Kon- zept zur Errichtung dieser Anlage wurde dem Gemeinderat bereits vorgelegt. Es geht von der Zielsetzung aus, den Senioren zu ermöglichen, den Lebensabend im vertrauten Wohnumfeld verbringen zu können . Daher ist ein stadtteil- bezogenes Vorsorgemodell notwendig. Am 10. Februar wurden dem Gemeinderat der Stadt Steyr die folgenden drei Varianten prä- sentiert: a) Traditionelle Variante: Alten- und Pflege- heim, betreubares Wohnen, Stützpunkt für die ambulanten Dienste. b) Kundenorientiertere Variante: Zusätzlich zu Variante a) wird eine Senioren-Servicestelle angeboten als zentrale Anlaufstelle für die Senioren des Stadtteiles Münichholz. c) Ganzheitliche Variante: Neben den bereits in Variante a) und b) enthaltenen Angeboten sind noch Kurzzeitpflege und eine Tages- heimstätte im „Seniorenzentrum" vorgese- hen. Für den Bürger gibt es eine zentrale Anlaufstelle, in der er vom Pensionsan- trag bis zur Antragstellung für das Pflege- heim alles erledigen kann. Bei altersspe- zifischen Problemen erhält der Bürger dort optimale Beratung und ein für ihn maßge- schneidertes Lösungsangebot. Die einzelnen Gemeinderats-Fraktionen wer- den nun diese Varianten beraten, und nach ei- ner entsprechenden Kostenberechnung soll dann eine Entscheidung getroffen werden. Senioren-Beratung jetzt auch zu Hause Die umfassende Information der Steyrer Senio- rinnen und Senioren bildet einen zentralen Arbeitsschwerpunkt der im Juli vergangenen Jahres neu geschaffenen Senioren-Servicestelle der Stadt (Redtenbachergasse 3). Seit kurzem bietet das Senioren-Service-Team eine neue Form der Beratung: Die diplomierte Sozialar- beiterin Frau Karin Plasch (Tel. 575-453) kommt zu einem persönlichen Gespräch auch nach Hause. Dieses Angebot ist derzeit auf die rund 150 Steyrer Senioren beschränkt, die noch im eigenen Haushalt leben und 90 Jahre bzw. älter sind. Vorerst wollen wir einmal se- hen, wie dieses Angebot von den älteren Men- schen aufgenommen wird. Alle in Frage kom- menden Senioren werden im Verlauf dieses Jahres schriftli ch von dieser Serviceleistung verständigt und nach vorheriger, telefonischer Terminvereinbarung zu Hause aufgesucht. Beim Beratungsgepräch geht es nicht nur um die zahlreichen Möglichkeiten der mobilen Hilfsdienste und der ambulanten Betreuung, sondern auch um die Zufriedenheit mit den eventuell schon in Anspruch genommenen Ser- viceleistungen. Wenn diese persönliche Beratung zu Hanse entsprechend gut angenommen wird, haben wir vorgesehen, sie auch auf die 85- und 80jäh- rigen auszudehnen. Unterstützung für pflegende Angehörige Unsere Senioren-Servicestelle bietet seit kur- zem auch - begleitend zur ärztlichen Therapie - Rat und Information für pflegende Angehörige. Die Hauskrankenschwester des Magistrates, El- friede Leitner, steht jeden Dienstag in der Zeit von 14.30 bis 16.30 Uhr für Ihre Anfragen zur Verfügung. Frau Leitner kann aufgrund ihrer langjährigen Praxis auf zahlreiche Erfahrungen zurückgreifen. Seniorenratgeber beinha ltet zahlreiche Informationen Die Mitarbeiterinnen des Senioren-Services ha- ben in meinem Auftrag für Sie den „Steyrer Seniorenratgeber" erstellt. Dieser Ratgeber soll Ihnen noch rascher und unbürokratischer Un- terstützung bieten bei der Beantwortung Ihrer offenen Fragen. Als Sozialreferentin der Stadt war es mir ein groges Anliegen, Ihnen die neue Informations-Broschüre - mit sämtlichen we- sentlichen Angeboten, den entsprechenden Kontaktpersonen sowie Telefonnummern - zur Verfügung zu stellen. Der Seniorenratgeber wird Ihnen auf Wunsch auch gerne zugesandt - wenden Sie sich bitte an die Senioren-Service- stelle unter der Tel.-Nr. 575-449, -462 od. 469. Für Ihre Anliegen und etwaige Fragen stehe ich an meinem Sprechtag im Rathaus (Mittwoch 9 bis 11 Uhr, Zimmer 100) gerne zur Verfügung. Anmeldungen werden imSekretariat unter der Telefonnummer 575-201 entgegengenommen. 9/97

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