Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/4

Drei Steyrer Projekte als Beitrag zur Oö. Landesausstellung 1998 1 er Tourismusverband Steyr hat mit Un- terstützung der Stadt ein Landesausstel- lungs-Infobüro eingerichtet, in dem sich Inter- essierte nicht nur über die drei Steyrer Beiträge informieren können, sondern über sämtliche Projekte der Landesausstellung 1998 „Land der Hämmer". Frau Kottek und Frau Mag. Süß ste- hen im Tourismusbüro (Rathaus, ebenerdig links) sowie unter der Steyrer Tel.-Nr. 47431 für nähere Auskünfte zur Verfügung. Öffnungs- zeiten des Info-Büros: Mo - Fr von 8.30 bis 18 Uhr; ab 25. April zusätzlich auch Sa von 9 bis 17 Uhr und So von 10 bis 16 Uhr. Das BMW-Motorenwerk bietet Interessenten Einblicke in die Welt der modernen Industrie und die weltweit vernetzte Mobilität. Die Aus- stellung „drehmomente" riecht, lärmt und lebt. Ihr Vermittlungsziel ist die Förderung der Sprach- und Diskussionsfähigkeit des Besu- chers über aktuelle und zukünftige Fragen von Industrie und Gesellschaft. Am Beginn steht die Einstimmung auf die Welt von BMW. Ausgewählte Originalobjekte ver- mitteln die Geschichte des Konzerns. Der in alle seine Bestandteile zerlegte und wie ein Modellbaukasten präsentierte Motor mar- kiert den Anfang des Rundganges. Im Entwick- lungslabor wird das Netzwerk verschiedenster Einflußfaktoren sichtbar, und auf schwebenden Plattformen durchquert der Besucher die höchst interessanten Produktionshallen. Am Ende des Rundganges steht ein auf der auto- matischen Montagestrecke zusammengefügter, lieferfertiger Motor. Den Abschluß bildet das neu errichtete Kommunikationszentrum. (BMW-Motorenwerk, Hinterbergerstraße 2, Tel. 888-54) ...ein starkes Stück Stadt Das Industrie Fo- rum Steyr stellt an- hand der Ausstel- lung „Tradition - In- novation" die Indu- strie im Wandel der Zeit dar. Im ehemali- gen Reithofferwerk - einem denkmalge- schützten Jugendstil- Fabriksgebäude - wird die technologi- sche Entwicklung am Beispiel der Region Steyr seit Beginn der industriellen Revolution gezeigt. Gleichzeitig ermöglicht ein eigenes Forum auch Empfän- ge, Vorträge sowie gruppendynamische Tätig- keiten. Ausgehend von der Waffenfertigung über die Fahrzeug- u. Komponentenproduktion als Schwerpunkte einer gewachsenen Mono- struktur, werden auch die übrigen In- dustriebetriebe be- rücksichtigt. Auf- hauend auf der Tra- dition, präsentiert das Industrie Forum die Gegenwart mit ihrer weltweiten, wirtschaftlichen und technologischen Ver- netzung. (Industrie Forum Steyr, Pyrach- straße 1, Tel. 47951) Das Museum Industrielle Arbeitswelt befindet sich im romantischen Wehrgraben, dem ehe- maligen Arbeiter- und Industrieviertel der Stadt. Die Aus- stellung „glühend- rot/krisenbleich" veranschaulicht das wiederholte Auf und Ab der alten Eisen- stadt: Vom grandio- sen Aufstieg zur „Waffenschmiede Europas" über den Abstieg zum „Ar- menhaus Öster- reichs" während der Wirtschaftskrise in den 30er Jahren bis zum neuerlichen Auf- schwung. Der Besucher betritt das Haus durch einen glä- sernen, vom Wehrgrabengerinne durchflosse- nen Kubus mit breitem Stegbogen. In einem anschließenden Bereich werden Art und Funk- tionsweise des vielschichtigen Wehrgraben- Systems thematisiert. Hier geht es um die Ent- wicklungen, Beziehungen und Konkurrenzen der prosperierenden Zünfte, Zechen und Ge- nossenschaften. Die gewaltige Expansion der Waffenfabrik hat- te einen enormen Zuzug von Arbeitskräften nach Steyr ausgelöst, und es entstanden Wohn- gebiete mit sehr hoher Bevölkerungsdichte. Diesen speziellen Arbeitermilieus mit eigener Wohn-, Alltags- und politischer Kultur schenkt die Ausstellung besonderes Augenmerk: Ein originalgetreu nachgebildetes Arbeitergasthaus mit zeitgenössischen Plakaten, Zeitungen und Grußpostkarten über dem Stammtisch vermit- telt die Atmosphäre jener Jahre. (Museum In- dustrielle Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7, Tel. 77351) 19/107

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2