Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/2

Gesundbleiben werclen Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Angst ist ■■■■■■ geht. Sie überwinden sich seit langem. Die/der Therapeut(in) fragt nach dem Grund des Kom- mens, nach dem Ziel der Behandlung, klärt die Rahmenbedingungen, wie die Dauer des Ge- spräches, Verschwiegenheit, Intervalle, Preis usw. Sie machen sich ein Bild, fühlen sich zu- erst unsicher, aber zunehmend wohler, haben den Eindruck, daß sie/er versteht, was in Ihnen vorgeht. Sie füh len sich akzeptiert und ernstge- nommen. Da ist jemand vor ihnen, der sich Ih- nen zuwendet, Ihnen ein (oder zwei) Ohr(en) leiht, und Sie entschließen sich, miteinander ein Stück des Weges zu gehen. Würde dies nicht so sein, so könnten Sie sich dazu ent- scheiden, jemand anderen zu konsultieren. Angst ist ein in uns natürlich verankertes und lebensnotwendiges Gefühl. Sie ist angeboren, genetisches Erbmaterial und seit Anbeginn der Menschheit zu unserem Wesen gehörend. Wir spüren sie unterschiedlich, je nach Situation und Gelassenheitszustand. Stellen Sie sich vor, Sie müßten eine Autobahn zu Fuß überqueren. Ihr Puls würde vorher an- steigen, nervös würden Sie sich nach vorn und zurück bewegen. Sich immer wieder fragend nach dem richtigen Augenblick. Sie würden sich anspannen, Ihr Atem würde zuerst heftiger und schneller werden, dann hielten Sie ihn an und liefen los. Die Angst vor einem Unfall hat Sie mit Energie aufgefüllt, Sie wacher und kon- zentrierter gemacht und Ihre Aufmerksamkeit und Wahrnehmung erhöht. Außerdem würde jeder sagen, daß Sie berechtigt Angst hatten. Sie selbst würden diese Reaktion als „normal" bezeichnen und der Angst verständnisvoll be- gegnen. Stellen Sie sich weiter vor, Sie stehen an einer geregelten Kreuzung. Die Ampel ist auf Rot. Alle Autofahrer bleiben stehen. Die Fußgänger- ampel ist grün und Sie verspüren plötzlich die- selbe Angst, die Anspannung im Bauch, das Schwitzen, die innere Unruhe, das Kribbeln, die Nervosität, eben die gleichen Symptome, als wenn Sie die Autobahn überqueren wollten. Dieselbe Angst - nur hier würden Sie ihren Kopf schütteln und mit Verständnislosigkeit reagieren. Tritt es einmal ein, könnten Sie dar- über hinwegsehen. Wenn Ihnen dies öfters pas- siert, würden Sie sich immer fremder und der Angst feindlich gestimmt begegnen. Außerdem würden Sie es jemandem erzählen, wenige würden Verständnis dafür autbringen wird die FSME-Prophylaxe ganzjährig angebo- ten. Da der Impfschutz möglichst schon ab Be- ginn der saisonalen Zeckenaktivität bestehen soll , wird empfohlen, die l. und 2. Teilimpfung in der kalten Jahreszeit durchzuführen. Die Kosten für die Impfung können - wie im Vorjahr - direkt bei der Fachabteilung für Ge- sundheitsangelegenheiten eingezahlt werden. Für nähere Auskünfte stehen die Mitarbei- terinnen dieser Abteilung unter der Tel.-Nr. 575-355 oder -356 Durchwahl während der Dienstzeiten zur Verfügung. ...ein starkes Stück Stadt und dies würde Sie weiter verunsichern. Sie könnten dann, aus Angst abgelehnt zu werden, Ihre Ängstlichkeit verschweigen. Sie versuchen, sie zu überdecken, zu überspielen, sie vor sich selbst als nicht existent zu betrachten. Eine Zeitlang gelingt es Ihnen auch. Bloß Sie selbst merken, daß der innere Druck immer dann steigt, wenn Sie eine Straße überqueren. Sie müßten immer mehr Energie dafür aufwenden, „normal" den Zebrastreifen zu betreten. Sie würden vielleicht anfangen, diese Situationen zu vermeiden, würden nur mehr Brücken und Unterführungen benutzen. Es würde bedeuten, daß Ihre möglichen Wege immer weniger wer- den. Sie würden sich nur noch eingeschränkt bewegen können. Sie verstehen sich und ihre Handlungen immer weniger. Sie verspüren Ihre angespannten Schultern und den steifen Nak- ken. Sie beginnen, sich vor der Angst zu fürch- ten und sie als übermächtig und unkontrollier- bar zu erleben. Der Druck wird zum Leiden. Sie könnten sich jetzt entschließen, eine(n) Psychotherapeuten(in) aufzusuchen. Sie schau- en im Telefonbuch nach, oder Sie könnten ih- ren Arzt fragen. Dabei tauchen dann Fragen auf, wie z.B.: Wer ist die/der Richtige? Gibt es eine richtige Therapieform? Hypnose vielleicht oder Verhaltenstherapie? Man hört soviel und weiß doch so wenig. Die unterschiedlichen Auskünfte tragen nicht gerade zur Sicherheit bei. Sie rufen an. Sie erkundigen sich, ob sie/er mit Personen, die an Angstzuständen leiden, arbeitet und vereinbaren einen Erstgesprächs- termin. Kurz vor Ihrem Termin kommen all ihre Zwei- fel wieder. Sie müßten über Straßen gehen. Sie wissen aber auch, daß es so nicht mehr weiter Möglicherweise ist nach der ersten Sitzung auch der erste Druck weg und Erleichterung darüber spürbar, mit jemandem geteilt zu ha- ben, was Sie lange belastet hat. Möglicherweise werden Sie im Therapieverlauf mit ungewöhn- lichen Fragen und unvertrauten Ansichten kon- frontiert. Möglicherweise erkennen Sie auch dabei den Zusammenhang mit Ihren inneren Bildern von sich selbst. Sie beginnen, Ihr Ver- hältnis zu sich selbst zu verändern und dabei gleichzeitig Ihr Verhalten und Ihre Haltung. Möglicherweise halten Sie aber auch daran fest, machen einen Rückschritt, um wieder auf- zustehen und weiterzugehen ... und stellen Sie sich vor, Sie hätten nach einem halben Jahr ge- meinsamer Arbeit einen Schritt nach dem an- deren gemacht. Sie stehen an einer Kreuzung, die geregelt ist. Sie spüren plötzlich Ihr Herz und hören sich - mit einem inneren Augenzwin- kern, zu sich selbst sagen: Gut, daß es schlägt. Werner Mikota (Psychotherapeut> Stadt bietet Beratung für pflegende Angehörige Seit 20. Jänner bietet das Seniorenservice Steyr (Redtenbachergasse 3, Zimmer l 0, Tel.: 575-449, -462 oder -469 Dw.) jeden Dienstag in der Zeit von 14.30 bis 16.30 Uhr - begleitend zur ärztlichen Therapie - Rat und Information für pflegende Angehö- rige. Die Hauskrankenschwester des Magistrates, Elfriede Leitner, kann aufgrund ihrer lang- jährigen Praxis in der medizinischen Betreu- ung hilfsbedürftiger Steyrer Bürgerinnen und Bürger auf zahlreiche Erfahrungen zu- rückgreifen und steht für Ihre Anfragen zur Verfügung. 25/53

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